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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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Übersichtliches investieren. Warum soll ich alles allein machen, wenn ich genügend Partner finden kann? Warum nicht klein anfangen und mit anderen ein friedliches kleines Städtchen gründen? Ich habe schon eine ganze Stadt allein regiert, und ich kann dir sagen, das hier ist leichter.«
    »Du bist also nicht mehr an irgendwelchen Großprojekten interessiert?« fragte Luke.
    Lando sah ihn an, während sie weitergingen, und war offensichtlich überrascht und ein wenig gekränkt. »Daran werde ich nie das Interesse verlieren, Luke. Wenn man nicht in großen Maßstäben denkt, warum soll man dann überhaupt noch denken? Ich habe es nur einfach satt, nichts in der Hinterhand zu haben. Das hier ist vielleicht nicht die vornehmste Gegend, aber Status ist nicht alles - und außerdem muß niemand wissen, wo ich wohne. Diese Stadt verschafft mir ein kleines regelmäßiges Einkommen, genug, um davon leben und etwas auf die hohe Kante legen zu können, und ich habe ein Haus, das mir gehört und das mir niemand wegnehmen kann. Und außerdem ist dies der bomben- und auch sonst sicherste Ort auf dem Zentralplaneten.«
    »Eine lohnende, sichere Investition«, sagte Luke und grinste seinen Freund an.
    »Ich weiß, ich weiß«, nickte Lando. »Tratsch es bloß nicht herum, sonst ist mein Ruf ruiniert. Komm, mein Haus ist gleich dort vorn. Gehen wir rein.«
    Fünf Minuten später entspannten sie sich in Landos elegantem, wenn auch etwas spartanisch wirkendem Haus. Luke mußte zugeben, daß Lando recht gehabt hatte und es überaus geräumig war. Nur die reichsten Lebewesen oder die höchsten Regierungsvertreter hätten sich ein Anwesen dieser Größe auf der Oberfläche leisten können. Das Haus war aus Stein gebaut - ein extrem billiges und reichlich vorhandenes Baumaterial, wenn man unterirdisch baut -, und die Wände und Böden bestanden aus poliertem Granit. Es war kühl und still, und die Zimmer waren angenehm groß.
    Lando ließ Luke auf einer niedrigen, bequemen Couch Platz nehmen und brachte ihm etwas Kaltes zu trinken, ehe er sich in einen Sessel neben der Couch setzte. Dann begann Lando zu reden - er redete über alles mögliche, nur nicht über das, was er wirklich wollte. Daß er so um den heißen Brei herumschlich, paßte ganz und gar nicht zu ihm. Er fragte ständig, ob es im Zimmer zu heiß oder zu kalt war, ob Luke es bequem genug hatte und einen neuen Drink wollte.
    Schließlich entschied Luke, daß es Zeit war, zur Sache zu kommen. »Lando, du hast mich doch nicht hierhergebracht, um herauszufinden, wieviel Eiswürfel ich in meinen Drinks mag. Warum bin ich hier?«
    »In Ordnung«, sagte Lando. Er schwieg für einen langen Moment und rutschte in seinem Sessel hin und her. Auch wenn er endlich zur Sache kommen wollte, so schien er das Gefühl zu haben, daß es besser war, wenn er sich Zeit ließ. Er stellte sein Glas auf den Tisch und beugte sich mit ernstem Gesicht nach vorn. »Ich habe ein bißchen geschwindelt, als ich dir vorhin von dieser Stadt erzählte«, gestand er. »Die Wahrheit ist, ich habe tatsächlich für eine kleine Weile aufgehört, in großen Maßstäben zu denken. Zuerst habe ich es gar nicht gemerkt. Ich war viel zu sehr mit dem Bau von Kuppelstadt beschäftigt. Es war ein einfacher, sicherer Job, sie brauchten jemand mit meinen Fähigkeiten, und mir gefiel die Arbeit. Verdammt, nach der Nkllon-Operation war der Bau dieser Stadt mehr ein Hobby als ein Job - und mir gefiel es, daß es so einfach war. Ich bin schon so oft betrogen und vertrieben und gefeuert und fertiggemacht worden, daß ich keine Lust mehr auf die großen, riskanten Geschäfte hatte. Also habe ich meine ganze Kraft darauf konzentriert, Kuppelstadt zu bauen und herzurichten und Familien zum Einzug zu bewegen.«
    »Das ist doch eine gute Sache«, meinte Luke. »Du hast hier wirklich etwas vollbracht.«
    »Ja, das habe ich«, sagte Lando mit einem Hauch von Stolz in der Stimme. Er blickte sich in seinem Salon um, schien aber nicht die Wände, sondern die Stadt draußen zu sehen, die er gebaut hatte. »Oder besser gesagt, ich habe meine Arbeit getan. Nach einiger Zeit dämmerte mir dann, daß ich weitermachte, obwohl die Arbeit längst erledigt war.«
    »Ich verstehe nicht«, warf Luke ein. »Wie konntest du weitermachen, obwohl die Arbeit getan war?«
    Lando schüttelte traurig den Kopf. »Das ist ganz einfach, Luke. Milliarden von Lebewesen machen es jeden Tag. Sie stehen morgens auf, schieben irgendwelche Papiere von der einen

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