Corellia 01 - Der Hinterhalt
auch nur zu versuchen. Ich werde jedem, der sich dafür interessiert, Rede und Antwort stehen. Schließlich habe ich nichts zu verbergen.« Er bemerkte Lukes Gesichtsausdruck und zuckte die Schultern. »Nun, nicht viel. Außerdem kennen mich die meisten Frauen bereits, auf die ich ein Auge geworfen habe. Manche Frauen mögen sogar meinen Ruf. Sie finden ihn aufregend oder romantisch oder was weiß ich. Nebenbei, wenn ich bedenke, wie ich angefangen habe und wo ich jetzt bin und was ich schon alles erlebt habe, kann ich stolz auf mich sein.« Lando sah Luke an, aber bevor Luke widersprechen konnte, hob er in gespielter Resignation die Hände. »In Ordnung, ich bin vielleicht nicht auf alles stolz, aber zumindest auf einiges.«
»Und du hast auch allen Grund, stolz auf dich zu sein«, sagte Luke beschwichtigend. »Du hast Großes geleistet. Ohne dich würde es die Neue Republik heute vielleicht gar nicht geben.«
»Danke«, strahlte Lando. »Ich weiß das zu schätzen, vor allem, weil du es sagst.«
»Ist es das, was du von mir willst?« fragte Luke. »Soll ich losgehen und das all deinen potentiellen Bräuten erzählen?«
»Nein, nicht direkt«, erwiderte Lando. »Ich möchte nur, daß du mich begleitest. Ich glaube, wenn ich mit dir auftauche, werde ich einen respektableren Eindruck machen, auch wenn du kein Wort sagst. Wenn mich ein Jedi begleitet, werden sie wissen, daß ich ehrliche Absichten verfolge. Außerdem wird mich deine Anwesenheit vor moralischen Anfechtungen schützen.«
Luke hatte Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken. »Moment mal«, sagte er. »Habe ich das richtig verstanden? Du willst, daß ich für dich die Anstandsdame spiele?«
Lando schenkte Luke sein strahlendstes Lächeln. »Genau. Ich hätte es auch nicht besser ausdrücken können. Mit dir als Begleiter werde ich einen respektablen Eindruck machen. Man wird wissen, daß ich es ehrlich meine.«
»Meinst du es ehrlich?« fragte Luke.
Lando sah ihn wieder überrascht an. »Was das Geld betrifft? Aber sicher.«
»Nein«, wehrte Luke ab. »Was die Ehe betrifft. Was ist mit der Frau, die du heiraten willst?«
Lando sah verwirrt drein. »Was soll mit ihr sein?«
»Nun, du kannst nicht einfach zu einer Frau gehen und sagen ›Hallo, ich habe von deinem prall gefüllten Bankkonto gehört. Laß uns heiraten.‹ Warum sollte sie ausgerechnet dich heiraten? Und was ist mit Liebe und Romantik und Treue und Kindern und so weiter? Sie wird wissen wollen, wie du zu diesen Dingen stehst.«
Lando wirkte ein wenig verunsichert. Vielleicht war es ihm noch gar nicht in den Sinn gekommen, daß es eine Frau geben konnte, die ihn nicht heiraten wollte. »Da hast du nicht ganz unrecht«, sagte er in dem Tonfall eines Mannes, der soeben über ein unerwartetes Problem gestolpert war. »Ich muß zugeben, daß ich daran noch gar nicht gedacht habe. Aber du darfst auch nicht vergessen, daß es bei der Ehe um mehr als nur um Liebe und Blumen geht. Ehen sind auch Geschäftsbeziehungen, sogar politische Beziehungen. Außerdem bin ich auch ohne Romantik kein schlechter Fang.« Er machte eine weit ausholende Handbewegung. »Mir gehört nicht nur das Haus, sondern ganz Kuppelstadt, was mir ein hübsches kleines Einkommen sichert. Ich brauche nicht das Geld meiner Frau zum Leben. Ich würde es nur gern investieren. Ich könnte das Geld nehmen, das sonst nur unnütz herumliegt, und es arbeiten lassen, es vermehren. Ich habe eine Menge Erfahrung mit der Leitung von Großprojekten und im Umgang mit Menschen. Ich bin ein Kriegsheld und, seien wir ehrlich, ich verfüge über beste Beziehungen zu den einflußreichen Leuten auf Coruscant.«
»Und meine Anwesenheit würde sie an all diese Dinge erinnern«, sagte Luke.
»Genau«, bestätigte Lando ohne jede Spur von Verlegenheit. »Du wärest eine großartige Verkaufshilfe, selbst wenn du kein Wort sagst.«
»Ich verstehe. Nun, wer steht auf deiner Liste?« fragte Luke und versuchte nicht einmal mehr, sein Grinsen zu unterdrücken.
»Eine ganze Menge Leute«, erwiderte Lando mit ernst und nachdenklich klingender Stimme, wie ein Verkäufer, der sichergehen wollte, daß sein Kunde begriff, wie beeindruckend das Angebot war. »Ich habe natürlich die Datenbanken durchforstet und nach bestimmten Kriterien gesucht. Aber nicht alles ist in den Computern gespeichert. Um genau zu sein, die wichtigsten Informationen fehlen. Also habe ich mich nach Gerüchten umgehört, außerplanetare Zeitungen gelesen, mit Schiffskapitänen
Weitere Kostenlose Bücher