Corellia 01 - Der Hinterhalt
es bereits zu spät. Wir müssen ein städtisches Terminal finden und feststellen, ob meine Information korrekt ist. Beeil dich! Beeil dich!«
Luke Skywalker spazierte mit seinem Freund durch die Stadt und genoß den wunderschönen Morgen - aber gleichzeitig dämmerte ihm, daß irgend etwas nicht stimmte. Seine Jedi-Sinne wollten ihm etwas mitteilen, aber er war nicht sicher, was es war.
Luke sah sich auf der stillen Straße um. In dieser Gegend gab es weniger Häuser, und sie waren größer und prächtiger als die in der Stadtmitte. Auf den Bürgersteigen entdeckte er nur wenige Passanten, und die flüchtigen Blicke, die sie den Fremden zuwarfen, verrieten lediglich milde Neugierde. In diesem Viertel drohte keine Gefahr, soviel stand fest.
Und doch war irgend etwas nicht in Ordnung. Luke bemerkte, daß er seine Hand an den Griff des Lichtschwerts gelegt hatte. Er war stärker beunruhigt, als er gedacht hatte. Er sah Lando an, aber es war offensichtlich, daß sein Freund völlig unbesorgt war. Das einzige, was ihn umtrieb, waren seine diebischen Pläne, die er mit der üblichen Fröhlichkeit verfolgte. Was war es also dann? Für einen kurzen Moment war er versucht, Landos Arm zu ergreifen und ihn zur Rückkehr zu drängen. Aber nein. Selbst ein Jedi-Meister brauchte mehr als nur eine vage Ahnung, um sicher zu sein, daß etwas nicht stimmte.
Die beiden Droiden fanden endlich ein öffentliches Stadtterminal in einem abgelegenen Winkel des Raumhafenkomplexes. »Mach schon! Mach schon!« rief 3PO ungeduldig, um R2 zur Arbeit anzutreiben. »Wir brauchen alles, alles, was du über Karia Ver Seryan finden kannst. Ich hoffe nur, daß ich mich irre...«
R2 piepte und zwitscherte hastig in den höchsten Tönen.
»Wie meinst du das? Warum sollte es diesmal anders sein?« fragte er und schlug R2 auf den Kuppelkopf. »Schließ dich endlich ans Terminal an und hör auf, solchen Unsinn zu erzählen. Wie ich gerade sagen wollte, wenn ich recht habe - was gar nicht so selten passiert, vielen Dank -, brauchen wir vielleicht alle Beweise, die wir finden können, um Captain Calrissian vom Ernst der Lage zu überzeugen. Beeil dich! Beeil dich!«
Lando und Luke bemaßen ihren Spaziergang so, daß sie Karia Ver Seryans Haus nur ein oder zwei Minuten vor der vereinbarten Zeit erreichten.
Ihr Haus war in dieser stillen, baumgesäumten Straße schwerlich zu verfehlen. Es war das bei weitem größte in der Nachbarschaft. Bis auf einige Gebäude aus blaugrauem Holz waren alle Häuser aus einer Art dunkelgelbem Ziegelstein erbaut. Aber Ver Seryans Haus bestand aus sorgfältig verputztem dunkelgrauen Stein. Es war fünf Stockwerke hoch, während die Nachbarhäuser höchstens zwei oder drei Stockwerke maßen. Es stand auf einem Grundstück, das mindestens viermal so groß war wie die der anderen Häuser. Das Anwesen war von einem hohen Zaun aus kunstvoll verzierten schwarzen Eisenstangen umgeben, die im Abstand von zwölf Zentimetern in den Boden eingelassen waren. Es erinnerte mehr an eine Festung als an ein Wohnhaus.
Luke bemerkte, daß die Gebäude zu beiden Seiten von Ver Seryans Haus leerstanden und die Grundstücke von Dornensträuchern überwuchert waren, ganz im Gegensatz zu den sorgfältig gepflegten Gärten und privaten Menagerien in der Nachbarschaft.
Auf den ersten Blick wirkte der Garten um Ver Seryans Haus wie ein Tribut an den Pomp um seiner selbst willen. Es gab Wege und Steinbänke und exotische Pflanzen von einem Dutzend fremder Welten. Ein dekorativer künstlicher Bach schlängelte sich um das ganze Haus und wurde zweifellos von einem Pumpensystem angetrieben. Ein Weg führte vom Haupttor über eine schmale Fußgängerbrücke zur Haustür.
Rechts vom Haus verbreiterte sich der Bach, und inmitten der seichten Stelle erhob sich ein komplizierter dreistöckiger Springbrunnen. Die Wasserstrahlen stiegen hoch in die Luft und bildeten komplexe, sich ständig verändernde Muster. Trotz der Ablenkung durch den Springbrunnen entging es Lukes Aufmerksamkeit nicht, daß der dekorative kreisförmige Bach einen guten Burggraben abgab, sobald die Brücke hochgezogen wurde.
Und dort, mitten in der künstlichen Landschaft, stand das Haus selbst, und das Haus unterschied sich völlig von seiner Umgebung. Es hatte nichts Verspieltes oder Leichtes an sich. Es war groß und massiv, mehr nicht. Zwar war versucht worden, die Tatsache mit Ziersträuchern und neckischen Springbrunnen zu verschleiern, aber es war deutlich zu
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