Corellia 01 - Der Hinterhalt
werde Sie fünf Jahre lang in jeder Hinsicht unterstützen, was länger als normal ist.«
»Sie werden mich unterstützen?« wiederholte Lando. »In welcher Hinsicht werden Sie mich unterstützen?«
Karia lächelte, als wäre dies eine törichte Frage. »In jeder Hinsicht. Ich werde für Ihre Gesundheit sorgen, Sie mit Geld versehen, Sie kleiden, nähren und beherbergen.«
»Und als Gegenleistung?« fragte Lando.
»Und als Gegenleistung werden Sie sorgenfrei leben. Auf unserer Welt ist es Gesetz, daß ich nach der Heirat Ihre alleinige Erbin sein werde.«
»Und ich werde Ihr Erbe sein?« wollte er wissen.
Karia lächelte wieder. »Ja, so ist es.«
»Ein Punkt ist mir noch unklar. Was geschieht nach fünf Jahren?« fragte Lando. »Werden Sie mich dann nicht mehr unterstützen? Werden wir dann nicht mehr verheiratet sein?«
»Wie Sie schon sagten, wir werden verheiratet sein, bis der Tod uns scheidet.«
»Aber ich werde dann selbst für mich sorgen müssen, eh? Nun, das ist sicherlich ein faires Angebot«, meinte Lando. »Aber lassen Sie mich etwas klarstellen. Ich habe nicht vor, auf Ihre Kosten zu leben. Ich will arbeiten. Ich will etwas tun, etwas aufbauen, etwas in Bewegung setzen. Ich bin auf der Suche nach Großprojekten, die es wert sind, realisiert zu werden, und ich will sie realisieren.«
»Ja, natürlich. Das ist Ihr Talent. Sie müssen es pflegen. Sie sind dazu bereit, und Sie sind bereit, alles dafür zu opfern. Sie benötigen jemand, der Ihnen das erforderliche Kapital zur Verfügung stellt, und ich werde dieser Jemand sein. Ich bin nicht so unklug, Ihnen alles zu geben, was ich habe, aber ich versichere Ihnen, daß das hier« - sie machte eine weit ausholende Handbewegung, die das unvorstellbar luxuriöse Haus und das Grundstück miteinschloß - »nur ein winziger Teil meines Besitzes ist. Sie werden alles Geld bekommen, das Sie brauchen, um Ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Sind Sie damit zufrieden?«
»Ja! Natürlich! Unbedingt«, rief Lando. Ein derartiges Angebot hatte ihm noch keiner gemacht. Nur ein Verrückter würde es ablehnen oder ihr die Chance geben, ihre Meinung zu ändern.
Karia stand auf. »Dann lassen Sie uns die Zeremonie durchführen«, sagte sie.
Lando und Luke sprangen ebenfalls auf, halb aus Höflichkeit, halb aus Überraschung. »Wie, jetzt?« fragte Lando.
»Gewiß«, bestätigte Karia. »Was hätte es für einen Sinn, noch länger zu warten? Wir wissen beide, was wir wollen, und jeder von uns weiß, daß der andere es zur Verfügung stellen kann. Das Leben ist kurz, und Verzögerung bringt den Tod.«
»Lando, warte einen Moment!« mischte sich Luke ein. »Irgend etwas stimmt hier nicht. Ich weiß nicht, was es ist, aber irgend etwas stimmt nicht.«
Karias Verhalten änderte sich abrupt. »Stellt der große Jedi-Meister etwa meine Aufrichtigkeit in Frage?« fragte sie mit Stahl in der Stimme. »Kommen Sie, schauen Sie in meine Seele und überzeugen Sie sich, ob dort Täuschung lauert. Ich habe nichts zu befürchten.«
»Das ist nicht nötig«, erklärte Luke. »Ich bezweifle nicht, daß Ihre Absichten ehrlich gemeint sind. Ich glaube nicht, daß Sie uns täuschen wollen. Aber dennoch stimmt etwas nicht. Ich bitte Sie, meinem Freund etwas Zeit - und wenn es nur eine Stunde ist - zum Nachdenken zu geben.«
In Karias Augen blitzte Zorn. »In einer Stunde könnte ein anderer Freier kommen. In einer Stunde könnte ich Ihren Freund nicht mehr so mögen wie jetzt. Nein. Er weiß alles, was er wissen muß, und er weiß, warum er hergekommen ist. Es heißt jetzt oder nie.«
Lando ergriff Lukes Arm und zog ihn zu sich. »Luke, hör auf«, zischte er. »Sie hat recht. Das ist genau das, was ich gesucht habe. Verdirb es mir bloß nicht.«
Luke sah Lando direkt in die Augen. »Lando«, sagte er mit gesenkter Stimme. »Ich bin überzeugt, daß uns irgend etwas entgeht. Bist du dir sicher, daß du weißt, was du tust?«
Lando spürte plötzlich einen Knoten in der Magengegend, und mit einemmal dämmerte ihm, daß er Angst hatte. Große Angst. Wovor, das wußte er nicht. Aber wäre er ein Mann gewesen, der vor dem, was ihm Angst machte, wegrannte, dann würde der zweite Todesstern noch immer existieren. Der Mut war dafür da, die Angst zu bekämpfen. »Nein, ich bin mir nicht sicher«, gestand er flüsternd. »Aber wie die Lady sagte, das Leben ist riskant. Wenn meine einzige Chance hier und jetzt existiert, dann werde ich meine Chance hier und jetzt ergreifen.« Er drehte
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