Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
Vom Netzwerk:
Lebenshexe ist.«
    »Das ist ein Ausdruck, den ich nicht gern höre«, warf Karia ein. »Wir nennen uns Lebensbewahrer, denn das ist unsere eigentliche Aufgabe.« Sie sah Lando an. »Aber wußten Sie das nicht? War Ihnen das nicht klar? Wie konnten Sie mich aufsuchen, ohne das zu wissen?«
    »Was ist eine Lebenshexe?« fragte Lando. »Und sind Sie eine?«
    »Ich bin eine Lebensbewahrerin«, erwiderte Karia.
    »Sie können es nennen, wie Sie wollen«, sagte der Droide in einem noch aufgeregteren Tonfall als gewöhnlich. »Aber es ist wahr. Wahr! Wir haben die Unterlagen überprüft, ehe wir hierherkamen, R2 und ich. Er könnte sie Ihnen zeigen, aber er hat Probleme mit der Treppe.« 3PO wandte sich an Karia. »Sagen Sie es ihnen. Wir haben die Unterlagen. Sagen Sie ihnen, wie oft Sie schon verheiratet waren.«
    »Es ist meine Gabe, die Gabe der Lebensbewahrer«, erklärte Karia, 3PO ignorierend und sich mit enervierender Gelassenheit an Lando wendend. »Es gibt uns nur hier, auf dieser Welt. Hin und wieder wird eine von uns geboren. Selbst hier sind wir selten. Wir verfügen über eine besondere Gabe und Fähigkeit. Wir können die Alten, die Kranken, die Sterbenden für eine Weile am Leben halten, wenn wir uns mit ihnen verbinden. Der Blutkuß verbindet meine Körperchemie mit der meines Mannes. Ich kann ihn mit meiner Lebenskraft versorgen. Die Kranken und Sterbenden werden von ihren Schmerzen erlöst und können für einige Zeit weiterleben, gesund und voller Kraft. Das ist die Unterstützung, von der ich gesprochen habe. Aber wir können die Unterstützung nicht für immer gewähren. Wir können die Schmerzen nehmen und den Tod hinausschieben, aber nur für eine bestimmte Zeit. Dann müssen wir die Unterstützung zurückziehen, oder wir sterben selbst. Und eine Lebenskraft, die von der Unterstützung gezehrt hat, ist allein nicht mehr lebensfähig. Sie stirbt.«
    »Sie meinen, nachdem Sie mich fünf Jahre lang Unterstützt haben...«
    »Ich würde dann die Unterstützung zurückziehen, und Sie müßten sterben«, nickte Karia. »Ich dachte, Sie wüßten das.« Sie zuckte die Schultern. »Sie wären nicht der erste junge und gesunde Mann, der ein langes und unsicheres Leben gegen ein kurzes voller Luxus und Sicherheit eintauscht. Und wenn Sie mich fragen, ob ich nicht heiraten kann, ohne Unterstützung zu gewähren, so lautet die Antwort nein. Zwischen unseren Ehemännern müssen wir uns eine Zeitlang erholen, aber unsere Lebenskräfte werden auch von der Unterstützung beherrscht. Eine Lebensbewahrerin, die einige Zeit keine Unterstützung gewährt, wird bald krank und stirbt.«
    Lando öffnete den Mund und schloß ihn wieder.
    »Ihr Freund Chantu Solk war der typische Fall. Als er zu mir kam, hatte er nur noch wenige Monate zu leben, Monate voller Schmerz und nachlassender Gesundheit. Ich schenkte ihm drei Jahre der Gesundheit und des Trostes und der Zweisamkeit, und zum Lohn bekam ich sein Erbe. Doch ich nahm sein Vermögen erst, als er keine Verwendung mehr dafür hatte. Ist dies nicht ein fairer Handel?«
    Lando sah von Karia zu 3PO und erneut zu Karia, ehe er seine Sprache wiederfand und halb erstickt eine Frage hervorstieß: »Wie viele Ehemänner?« fragte er.
    Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, verschränkte die Arme und sprach mit ruhiger, leiser, würdevoller Stimme. »Ich verschweige nichts«, sagte sie. »Die Lebensbewahrerinnen können keine eigenen Kinder bekommen. Wir sind steril. Zum Ausgleich ist uns ein langes Leben und genug Zeit beschieden, um unser Werk zu vollbringen. Ich hatte die Ehre, bis jetzt neunundvierzig Ehemänner zu überleben.«
    »Neunundvierzig Ehemänner?« wiederholte Lando voller Entsetzen und Verblüffung.
    Luke sah Karia staunend an. Wie alt war diese Frau? War sie überhaupt eine Frau, ein Mensch?
    Karia Ver Seryan wandte sich an Lando und lächelte. »Aber ich dachte, Sie wüßten all dies. In meinen Augen und meinem Herzen hat sich nichts verändert. Ich bin bereit, Sie zu nehmen, wenn Sie mich haben wollen. Wir müssen uns nur noch den Vermählungskuß geben und mein Blut mit Ihrem mischen. Ja, es hat neunundvierzig Ehemänner vor Ihnen gegeben. Aber sollten Sie noch immer bereit sein, die Zeremonie und die Hochzeit zu vollziehen, dann werden Sie in fünf Jahren glücklich und zufrieden sterben - als mein fünfzigster Gemahl.«

10
Theaterdonner
     
    Etwas geschah mit Stern Nummer TD-10036-EM-1271, etwas, das allen Erfahrungen und Naturgesetzen widersprach.

Weitere Kostenlose Bücher