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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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aufgestellt und Karia an der Westseite.
    Luke stand am Nordrand des Baldachins, mit dem Rücken zur Längsseite des riesigen Raumes, und beobachtete alles. Es gefiel ihm nicht. Es gefiel ihm überhaupt nicht. Aber er hatte sein Wort gegeben und sah keinen Ausweg. Wachsam verfolgte er die Trauungszeremonie.
    Karia hob ihre Hände und bot sie mit den Handflächen nach unten Lando an, wobei sich die Kerze in der Mitte befand. Lando legte seine Hände auf ihre und kam der Kerze so nahe, daß sich die blaue Flamme auf seiner Haut spiegelte.
    »Linke Hand in die rechte, rechte Hand in die linke«, begann sie. »Ost zu West, West zu Ost. Der Sonnenaufgang gehört zum Sonnenuntergang wie die Abenddämmerung zum Morgengrauen«, intonierte Karia. »Leben, kürzer als ein Augenblick. Leben, länger als die Erinnerung. Jede Seite berührt die andere. Zwei werden eins, und vereint sind sie alles.« Sie nickte ihm zu und bedeutete ihm, die Worte zu wiederholen.
    »Linke Hand in die rechte, rechte Hand in die linke«, sagte Lando. »Ost zu West, West zu Ost«, sagte er und formulierte die Worte langsam und sorgfältig. »Der Sonnenaufgang gehört zum Sonnenuntergang wie die Abenddämmerung zum Morgengrauen. Leben, kürzer als ein Augenblick. Leben, länger als die Erinnerung. Jede Seite berührt die andere. Zwei werden eins, und vereint sind sie alles.«
    Sie nickte und löste ihre linke Hand von seiner rechten. Sie nahm ein Instrument mit einem kunstvoll geschnitzten Griff vom Tisch, offenbar ein Zeremonienmesser. Aber dieses Messer hatte keine Klinge, sondern eine zehn Zentimeter lange Nadel, deren Spitze so fein war, daß man sie kaum erkennen konnte. Sie hielt die Nadelspitze in die Kerzenflamme, deren hellblaue Farbe sich in ein glühendes Rot verwandelte.
    Ihre rechte Hand befand sich noch immer unter Landos linker. Nun drehte sie Landos linke Hand, so daß die Handfläche nach oben zeigte. Sie nahm Landos Zeigefinger zwischen Daumen und Zeigefinger, hob das Nadelmesser und...
    Plötzlich hämmerte jemand dröhnend an die Tür, so laut, daß Karia und Lando überrascht zurückzuckten. Der Türmelder läutete durchdringend, wieder und wieder, und das Hämmern an der Tür wurde noch heftiger.
    »Wartet!« befahl Luke und griff nach seinem Lichtschwert. Wer auch immer dort vor der Tür stehen mochte, er stellte eine willkommene Unterbrechung dar. Luke griff mit seinen Macht-Sinnen hinaus, konnte aber kein lebendes Bewußtsein erspüren. Demnach mußte es sich um einen Droiden handeln.
    Es spielte keine Rolle. Vielleicht war es nur der Lieferantendroide, der von Karia die Lebensmittelrechnung kassieren wollte, aber Luke kümmerte es nicht. Es verschaffte ihm Zeit, und er würde die Zeit nutzen. »Die Zeremonie wird unterbrochen!« erklärte er. »Ich weiß nicht, wer oder was vor der Tür steht, aber die Zeremonie wird unterbrochen, bis wir es herausfinden. Keiner rührt sich von der Stelle.«
    Karia schien protestieren zu wollen, aber Luke konnte sehen, wie ihre Augen zu seinem Lichtschwert wanderten. Sie nickte zustimmend und schwieg. Lando nickte ebenfalls.
    »Geh«, sagte er.
    Luke wandte sich ab und eilte zur Tür. Vorsichtshalber zog er sein Lichtschwert. Er löste die Verriegelung, öffnete die Tür - und sah zu seiner Verblüffung 3PO an ihm vorbei ins Haus stürmen.
    »3PO! Bei allen Raumgeistern, was machst du...«
    »Aufhören! Aufhören! Aufhören!« schrie 3PO, als er ins Zimmer platzte. Er blieb einen Moment stehen, um sich umzusehen, und entdeckte dann Lando und Karia unter dem Baldachin. Er stürzte sich wild gestikulierend auf sie. Überrumpelt folgte Luke dem Droiden.
    »Nicht weitermachen, Captain Calrissian!« schrie 3PO. »Aufhören! Aufhören!«
    »Wovon redest du?« fauchte Lando. »3PO, du hast dich hier nicht einzumischen. Als du an der Tür diesen Höllenlärm veranstaltet hast, dachte ich schon, es wäre jemand Wichtiges. Jetzt verschwinde von hier.«
    »Aber ich flehe Sie an, hören Sie damit auf!« 3PO drehte sich zu Luke um. »Master Luke, bitte, sagen Sie mir, ob die beiden schon bis zur Zeremonie des Blutkusses gekommen sind?«
    »Nein. Sie wollte gerade damit anfangen«, erklärte Luke.
    »Dem Himmel sei Dank, ich bin also noch rechtzeitig gekommen. Sie müssen damit aufhören, Captain Calrissian. Die Frau ist eine Lebenshexe.«
    »Sie ist eine was?« fragte Lando.
    »Eine Lebenshexe«, wiederholte 3PO und deutete auf Karia. »Der Titel ›Ver‹ vor ihrem Nachnamen bedeutet, daß sie eine

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