Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
Vom Netzwerk:
steckten, so gab es eine Menge externer Gründe, die es logisch erscheinen ließen, daß die Menschen die Hauptverdächtigen waren.
    Zunächst einmal war das Imperium für seine promenschliche Politik berüchtigt gewesen. Es hatte die Angehörigen fast aller anderen Völker im besten Fall als Bürger zweiter Klasse behandelt. Han sah zu Chewbacca hinüber. Einige Völker, wie die Wookiees, waren versklavt worden. Nur wenige Nichtmenschen hatten einen Grund, den Untergang des Imperiums zu bedauern, aber es gab viele Menschen, für die die imperiale Ära die beste aller Zeiten gewesen war. Zweifellos gab es eine Menge Menschen im corellianischen Sektor, die dem Imperium nachtrauerten und wenig Grund hatten, die Neue Republik zu lieben.
    Schon allein die Tatsache, daß der GNR aktiv geworden war, machte es wahrscheinlich, daß es sich um menschliche Gegner handelte. Der GNR verfügte über viele menschliche Agenten. Das ermöglichte es dem GNR, eine menschliche Opposition zu infiltrieren - und umgekehrt.
    Han fuhr hoch. Einen Moment. Das war der Punkt, der ihn am meisten beunruhigte. Kalenda hatte ihm gesagt, daß es der Opposition gelungen war, mindestens sechs GNR-Agenten gefangenzunehmen oder zu töten. Niemand war so gut. Nicht ohne Hilfe von außen. Das ließ darauf schließen, daß die Bösen den GNR infiltriert hatten.
    Han überprüfte seine Instrumente. Noch eineinhalb Stunden bis zum Sprung aus der Lichtgeschwindigkeit. Nun gut, sie würden eben das Beste aus der verbleibenden Zeit machen müssen. »Chewie«, sagte Han, »ich mache mir Sorgen.«
    Chewie antwortete mit einem komplizierten Geheul und dem Fletschen seiner Fänge.
    »Ich weiß«, nickte Han. »Ich habe mir auch über Kalendas Worte den Kopf zerbrochen. Es ist möglich, daß uns mehr als nur eine Marschkapelle erwartet.«
    Chewie gab einen fragenden Laut von sich und wies auf den Navigationscomputer.
    »Nein, das wäre ein Fehler«, wehrte Han ab. »Wegen der Piraten haben die Corellianer schon immer größten Wert darauf gelegt, daß die Schiffe zur angekündigten Zeit am angekündigten Ort aus dem Hyperraum kommen. Wenn wir unsere Anflugkoordinaten ändern, würden sie uns erst abschießen und hinterher Fragen stellen. Wir müssen unseren Flug wie geplant fortsetzen und auf jede Überraschung gefaßt sein, die uns vielleicht dort erwartet. Ich möchte, daß du alle Systeme überprüfst und vor allem die Waffen- und Verteidigungssysteme gründlich kontrollierst. Wenn du einen Fehler in einem unwichtigen System findest, behebe ihn nicht, bis du wirklich sicher bist, daß wir im Notfall kämpfen können. Besser, die sanitären Anlagen versagen, als daß wir auf die harte Tour herausfinden, daß die Turbolaser nicht funktionieren. Ich bin bald wieder zurück, um dir zu helfen, aber ich muß jetzt zuerst nach achtern und alle wecken.«
    Chewie schüttelte bekümmert den Kopf und schnaubte mit offenem Mund.
    »He, entspann dich, okay? Ich werde es Leia in aller Ruhe erklären. Ich habe nicht vor, die Kinder in Angst und Schrecken zu versetzen, in Ordnung?«
    Chewbacca heulte leise; er wirkte nicht überzeugt.
    Han schwang sich aus dem niedrigen Sitz und kehrte in das Heck des Falken zurück. Die Kinder waren bereits auf und hatten natürlich längst ihre Mutter geweckt. Sie wirbelten in der Messe herum und machten zusammen Frühstück. »Wie geht's euch heute morgen?« fragte Han.
    »Hi, Paps! Super«, sagte Jacen, während er ein Fertiggericht öffnete. »Erreichen wir heute Corellia?«
    »Na klar«, versicherte Han und lächelte so unbeschwert wie möglich. »Aber zuerst müssen wir in rund eineinhalb Stunden aus dem Hyperraum springen.«
    »Wow!« machte Jacen. »Das muß ein toller Anblick sein. Dürfen wir ins Cockpit und zusehen?«
    »Diesmal nicht, Sportsfreund.« Wenn es bei ihrer Ankunft im System Schwierigkeiten gab, waren verängstigte Kinder das letzte, was Han im Cockpit gebrauchen konnte. »Vielleicht ein anderes Mal. Im Moment möchte ich, daß ihr Kinder eure Sachen packt, eurer Mutter gehorcht und euch für den Sprung aus dem Hyperraum anschnallt - oder wir kehren um und fliegen wieder nach Hause. Verstanden?«
    »Ja, Paps«, sagten Jaina und Jacen im Chor, während Anakin mit großen Augen und ernstem Gesicht nickte.
    »Gut«, sagte Han. »Ich werde eure Mutter jetzt für einen Moment entführen, und dann muß ich wieder ins Cockpit, was bedeutet, daß wir uns erst im corellianischen Raum wiedersehen werden. Also benehmt euch.

Weitere Kostenlose Bücher