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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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Fremdartige Kräfte griffen nach ihm, riesige und unsichtbare Hände manipulierten seinen Kern und erhöhten die Temperatur und den Druck auf Werte, wie sie ein derartiger Stern noch nie erlebt hatte.
    Die Oberfläche von TD-10036-EM-1271 begann mehr und mehr zu brodeln. Mächtige seismische Wellen durchliefen die superkomprimierte Materie im Kern des Sterns. Hitze und Druck ließen seine äußeren Schichten expandieren. Er änderte seine Farbe von Gelb über Weiß zu einem pulsierenden Blauweiß, das in Ultraviolett überging...
    Und dann, obwohl es völlig unmöglich war, explodierte TD-10036-EM-1271.
    Die Schockwellen rasten in alle Richtungen durch den Weltraum, ein unvorstellbarer Ausbruch von Licht und Hitze, der in einem halben Dutzend bewohnter Systeme mit bloßem Auge sichtbar sein würde - sobald das Licht der Explosion jene Sterne erreichte, in Jahren oder Jahrzehnten.
    Aber das Ereignis blieb nicht unbeobachtet. Es war kein Zufall, daß ein automatischer Sondendroide Zeuge der Explosion wurde. Er zeichnete sorgfältig jedes Detail der Supernova auf, vermerkte den Zeitpunkt, den Ort, und überprüfte die Sterne im Hintergrund, um die Koordinaten zu bestätigen. Dann schaltete er seine Ortungssysteme ab und aktivierte seinen Navigationscomputer. Er verließ das TD-10036-EM-1271-System und steuerte eine Position an, von der aus er sicher in den Hyperraum springen konnte. Er fiel aus dem Normalraum und raste durch die Nacht zwischen den Sternen. Er hatte eine Verabredung einzuhalten.
    Eine Verabredung auf Corellia.
     
    Han Solo hatte sich bester Laune schlafen gelegt. Er hatte die Kinder zu Bett gebracht, seine eigene Koje aufgesucht, die Augen geschlossen und sich nostalgischen Erinnerungen an seine alte Heimatwelt hingegeben. Er hatte voller Liebe und Stolz an seine Kinder gedacht und war glücklich gewesen, daß alle sicher und gesund an Bord des guten alten Millennium Falken waren.
    Aber all die guten Gefühle verschwanden, als er einschlief. Han wurde in dieser Nacht von Träumen gequält, furchteinflößenden Träumen von den alptraumhaftesten Momenten seiner alten Abenteuer, von den Ungeheuern, die versucht hatten, ihn zu töten oder zu fressen, den Bruchlandungen, die er wie durch ein Wunder überlebt hatte, den tödlichen Fallen, in die er getappt war und denen er eigentlich nie hätte entkommen können. Han gehörte nicht zu den Leuten, die oft an Alpträumen litten, aber wenn er welche hatte, dann waren sie von überwältigender Stärke und Tiefe - und die Gefahren, die er im richtigen Leben bestanden hatte, lieferten genug Stoff für ein ganzes Leben voller schlechter Träume.
    Aber die wirklichen Gefahren der Vergangenheit verblaßten im Vergleich zu den imaginären Schrecken, die Han in dieser Nacht in seinen Träumen überfielen. Wieder und wieder durchlebte er dieselben furchteinflößenden Momente. Ein Etwas, ein gesichtsloses, geheimes, verstecktes, tödliches Etwas verfolgte Han und seine Familie, jagte sie durch einen unheimlichen, verzerrten Dschungel, der von den Todes- und Triumphschreien der Räuber und Beutetiere erfüllt war, während in der brütend heißen Luft der Gestank von Aas dampfte. Aber noch während Han von der Hitze und dem Gestank und dem Lärm überfallen wurde, stellte er plötzlich fest, daß er rannte, um sein Leben rannte, und daß seine Familie dicht vor ihm, Chewie dicht hinter ihm war. Die Kinder schrien vor Angst, während sie flohen, und Leia bahnte ihnen mit ihrem Lichtschwert einen Weg durch das Unterholz.
    Han wußte, daß er keine Zeit oder Kraft mit dem Versuch verschwenden sollte, das Etwas zu sehen, aber er mußte es einfach tun. Er warf einen Blick über die Schulter und stolperte über eine Ranke, die sich über den Weg schlängelte. Er stürzte, drehte sich im Fall, landete auf dem Rücken und blickte direkt...
    Han riß die Augen auf und begriff, daß er wach war, sicher in seinem Bett lag, auf seinem Schiff, mit Leia an seiner Seite, geborgen und gesund. Er setzte sich auf, schwang die Füße aus dem Bett und blieb für einen Moment sitzen, während er um seine Fassung kämpfte. Dann bemerkte er, daß er in kalten Schweiß gebadet war. Er holte tief Luft und zwang sich zur Ruhe.
    Er stand auf, bewegte sich vorsichtig durch die Dunkelheit der winzigen Kabine und passierte den Durchgang zur Erfrischungszelle. Dort knipste er das Licht an, blinzelte in der plötzlichen Helligkeit, drehte das Wasser auf und spritzte es sich ins Gesicht. Warum hatte ihm

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