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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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Okay?«
    »Okay«, riefen die Kinder im Chor, und Han nickte. Er führte Leia hinaus auf den Korridor und schloß hinter ihnen das Schott zur Messe.
    »Was ist los, Han?« fragte sie, bevor er etwas sagen konnte.
    »Was soll los sein?« konterte er, von ihrem scharfen Tonfall überrumpelt.
    »Was macht dir seit unserem Abflug solche Sorgen?«
    Mehr aus einem Reflex heraus setzte Han ein breites, schurkisches Grinsen auf und wollte schon alles abstreiten. Aber dann überlegte er es sich anders und ließ sein Grinsen verblassen. Sie war seine Frau. Sie war die Mutter seiner Kinder. Wichtiger noch, sie war Leia Organa Solo, Staatschefin der Neuen Republik, Kriegsheldin, stark in der Macht und fähig, so skrupellos wie ein Noghri-Attentäter zu sein. Er konnte sie nicht zum Narren halten und auch nur ansatzweise hoffen, damit durchzukommen.
    Außerdem wäre es falsch gewesen. Es war seine Pflicht, mit offenen Karten zu spielen, und er konnte nichts gewinnen, wenn er vorgab, daß alles in bester Ordnung war.
    »Ich weiß nicht, was los ist«, erklärte er, »aber irgend etwas stimmt nicht. Vor ein paar Tagen ist eine GNR-Agentin an mich herangetreten und hat mir mitgeteilt, daß ihre Agenten im corellianischen Sektor verschwinden. Das war die einzige konkrete Information, die ich von ihr bekam. Ich glaube nicht, daß sie selbst mehr wußte.«
    »Und warum erzählst du es mir jetzt?« fragte Leia.
    »Sie will, daß ich mich auf Corellia verdächtig benehme und so die Aufmerksamkeit auf mich ziehe. Ich soll den unbekannten Gegner beschäftigen, damit sie ihre Leute unbemerkt einschleusen kann.«
    »Darum hätte sie dich nicht extra bitten müssen«, meinte Leia. »Du hast dich doch schon immer verdächtig benommen und die Aufmerksamkeit auf dich gezogen.«
    Han lächelte, aber er wußte, daß sie recht hatte. »Ich weiß. Kein Bösewicht auf Corellia würde glauben, daß ich nur ein Tourist bin. Sie würden mich sowieso beobachten.«
    »Warum also hat der GNR dich um etwas gebeten, was du ohnehin getan hättest, nur um die Opposition zu etwas zu veranlassen, was sie ohnehin getan hätte?«
    »Ich habe darüber nachgedacht«, sagte Han. »Ich glaube, es war eine Warnung. Im nachhinein bin ich mir nicht mal sicher, ob diese Agentin überhaupt autorisiert war, mich einzuweihen.«
    »Eine Warnung wovor?«
    »Daß wir womöglich in eine gefährliche Lage geraten. Ich weiß es nicht. Ein halbes dutzendmal stand ich kurz davor, die ganze Reise abzusagen. Aber wenn der GNR der Ansicht gewesen wäre, daß die Familie der Staatschefin besser zu Hause bleibt, hätte man es uns gesagt. Ich schätze, die Agentin wollte nur sicher sein, daß ich vorsichtig bin. Ich glaube nicht, daß sie mich vor einer konkreten Gefahr warnen wollte.«
    Leia seufzte und lehnte sich an ein Bullauge. »Das ist alles?« fragte sie. »Oder gibt es noch mehr, das dir Sorgen macht?«
    »Nun, da ist noch eine andere Sache. Fünf Minuten, nachdem sie fort war, hat Chewie einen Sondendroiden entdeckt, der bei uns herumschnüffelte. Wir wollten ihn uns schnappen, aber dieser Sondendroide hat auf uns geschossen, statt sich selbst zu zerstören. Chewie konnte ihn gerade noch erledigen, bevor er mich erledigte. Ich glaube nicht, daß er vor seinem Ende dazu kam, Meldung zu machen, und ich glaube nicht, daß er überhaupt etwas Interessantes von uns gehört hat.«
    Leia hob eine Braue. »Ich habe einen Brandgeruch an dir bemerkt, als du an jenem Abend nach Hause gekommen bist.«
    »Warum versuche ich eigentlich, dir etwas vorzumachen?« seufzte Han.
    »Nun, dann versuch es nicht mehr. Ist noch etwas passiert? Daß du von einem Sondendroiden fast getötet worden wärest, ist schon schlimm genug, aber gibt es noch andere Dinge, die dir Sorgen machen?«
    »Nur noch die Tatsache, daß wir nach Corellia fliegen«, erwiderte Han. »Aber das reicht schon, um mich nach Gründen suchen zu lassen, die Reise abzubrechen. Diese Welt ist politisch gesehen eine einzige Schlangengrube.«
    »Deshalb wollte ich auch dorthin«, eröffnete ihm Leia. Sie hatte in der Vergangenheit die meisten Einladungen zu Besuchen auf anderen Planeten abgelehnt, ganz gleich, ob es sich nun um die Teilnahme an Krönungsfeierlichkeiten oder Universitätsjubiläen, die Schlichtung diplomatischer Streitigkeiten oder die Bereinigung kleinerer politischer Krisen handelte. Es hatte sie viel Zeit und Entschlossenheit gekostet, ihre Vorstellungen durchzusetzen, so daß sie nicht quer durch die Neue Republik

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