Corellia 02 - Angriff auf Selonia
fünfundzwanzig Sekunden.«
Luke blickte vom verglasten Flaggdeck hinunter auf die Brücke. Er und seine Gefährten hatten auf dem erhöhten Deck ihre Plätze eingenommen und sich angeschnallt; nun fieberten sie ungeduldig dem Einsatz entgegen. Belindi Ka lenda, Lando, Gaeriel, R2 und 3PO. Und natürlich Ossilege mit seinen Stabsoffizieren.
Die Brücke unter ihnen war eine Standardkonstruktion, die zum großen Teil auf imperialen Schiffsentwürfen basier te. Es gab einen zentralen erhöhten Laufgang und einen Ring aus Kontrollstationen, die in den tiefer gelegenen, grabenähnlichen Operationszentren am Rand der Brücke untergebracht waren.
Luke blickte zu Lando hinüber und grinste. »Mal sehen, ob wir es diesmal bis zu unserem Ziel schaffen«, sagte er.
Lando lächelte zurück. »Aber klar«, versicherte er. »Ich mag es nicht, wenn man mir die Tür vor der Nase zu schlägt.«
»Zwanzig Sekunden.«
»Ich frage mich, warum sie sich überhaupt die Mühe mit dem Countdown gemacht haben«, unkte Lando. »Wo sich der Rand des Feldes befindet, läßt sich doch nur grob schätzen. Er könnte auch viel weiter entfernt sein.«
»Es schadet nichts, wenn die Crew etwas hat, mit dem sie sich beschäftigen kann«, erklärte Admiral Ossilege. »Und es erleichtert die Koordination zwischen den vier Schiffen un gemein.«
»Fünfzehn Sekunden.«
»Ich muß Captain Calrissian zustimmen«, mischte sich 3PO ein. »Ich habe Countdowns schon immer als äußerst enervierend empfunden.«
»Entspann dich, 3PO«, knurrte Lando. »Und ich will nicht noch einmal hören, daß du mir zustimmst. Ist das klar?«
»Aber, Captain Calrissian …«
R2 fiel 3PO mit einem rüden Geräusch ins Wort.
»Also wirklich!« ereiferte sich 3PO. »Was sind das für Ausdrücke! R2, du solltest dich schämen.«
»Zehn Sekunden.«
Luke warf einen Blick auf das Taktikdisplay. Die bunten Reflexe der vier Schiffe näherten sich unaufhaltsam der ge punkteten blauen Linie, die, die geschätzte Grenze des Abfangfelds darstellte. Dann wandte er sich wieder der Bugsichtluke zu, um zu beobachten, was passierte, wenn die Eindringling in das Abfangfeld hineinflog.
»Fünf Sekunden.«
»Vier.«
»Drei.«
»Zwei.«
»Eins.«
»Null.«
Nichts geschah, aber Luke hatte im Grunde auch nicht da mit gerechnet. Er warf Lando einen Blick zu, und Lando zuckte die Schultern. Die beiden hatten ihr Bestes getan, um das Feld mit den Instrumenten der Glücksdame zu vermes sen, aber sie wußten besser als jeder andere, wie grob und ungenau diese Messungen gewesen waren. Es war keine große Überraschung, daß sie den Rand verfehlt hatten.
»Plus zwei Sekunden.«
»Plus drei.«
Lando sah Luke an. »He, wer weiß?« sagte er. »Vielleicht haben sie das Feld abgeschaltet. Vielleicht können wir direkt nach …«
KA-RAM. Luke wurde nach vorn in seinen Sicherheits gurt geschleudert und gleichzeitig zur Seite geworfen. Vor der Bugsichtluke gleißte grelles Licht, von roten und orangefarbenen Fäden durchzogen, als die Sternlinien aufflackerten und wieder verschwanden.
»WIR BEFINDEN UNS INNERHALB DES ABFANGFELDS!« dröhnte die Stimme der Taktikoffizierin durch das Heulen der Alarmsirenen und Notfallsysteme. »STATISCHE HYPERRAUMBLASE AKTIVIERT. DIE LEISTUNG DES ER STEN STATISCHEN BLASENGENERATORS FÄLLT MIT DER-BERECHNETEN GESCHWINDIGKEIT. AUSFALL STEHT UNMITTELBAR BEVOR …«
WUMM! Das ganze Schiff stampfte und bockte, als der erste Blasengenerator durchbrannte und der zweite ansprang. Die Hauptbeleuchtung fiel für einen Moment aus, flammte aber wieder auf, bevor die Notsysteme übernehmen konnten. Das Stampfen und Schlingern wurde mit jedem Moment heftiger, und Luke hörte, wie in einem der unteren Decks irgend etwas krachend gegen eine Wand prallte.
WUMMM! Der zweite Generator versagte und der dritte wurde aktiviert, abrupter als die ersten beiden. Eine Decken leuchte brannte durch und zerplatzte, ließ einen Funkenregen auf das Flaggdeck niedergehen. Ein Funke brachte den Teppichboden des Decks zum Glimmen, und schon schlu gen die ersten Flammen hoch, aber bevor Luke eine Warnung rufen konnte, hatte R2 seinen eingebauten Feuerlö scher ausgefahren und erstickte den Brand.
WU-UUMM! Der dritte Generator gab den Geist auf und der vierte sprang an. »Hyperraumblase weiter stabil«, mel dete die Taktikoffizierin. Der Lärm hatte sich inzwischen so weit gelegt, daß sie nicht mehr schreien mußte. »Verlust des Hyperraumbewegungsimpulses entspricht der geschätzten
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