Corellia 02 - Angriff auf Selonia
Arme nahm, und zappelte aufgeregt. »Da! Da!« rief er und drückte gegen die Wand, aber nichts geschah. »Das liegt nur am vielen Dreck«, murmelte er und kratzte mit den Fingern die Schlammkruste ab, bis er ein etwa fünfzehn Zentimeter großes Quadrat freigelegt hatte. Die darunterliegende Wand sah für Ebrihim völlig glatt aus, aber Anakin drückte wieder dagegen, stärker diesmal, und ein Stück der Wand gab nach, als wollte es sich öffnen; aber als ein fingerbreiter Spalt entstanden war, rührte es sich nicht mehr. Anakin schob seinen Finger in den Spalt, doch er konnte die Öffnung nicht verbreitern. Schließlich klemmte Chewbacca Anakin unter einen Arm und zog selbst an der kleinen Klappe. Sogar er mußte sich etwas anstrengen, aber dann gab die Abdeckung nach und schwang auf, während Lehm- und Dreckklumpen zu Boden prasselten.
Eine dünne Lehmschicht verkrustete das Innere, und Anakin kratzte sie hastig ab. Zum Vorschein kam eine Tasta tur mit fünf mal fünf grünen Knöpfen, die plötzlich purpur rot aufleuchteten. Anakin sah die Knöpfe stirnrunzelnd an und murmelte: »Das wird nicht einfach. Muß ein bißchen probieren …« Er tippte eine Kombination ein und wartete ein paar Sekunden, ob etwas geschah. Nichts passierte. Er ballte die Faust und hämmerte gegen den oberen Teil des Tastenblocks. Die Knöpfe flackerten, leuchteten dann wieder grün. Anakin versuchte erneut die Kombination – und dies mal passierte tatsächlich etwas.
Ein Knirschen ertönte, gefolgt von einem dumpfen Schlag und einem tiefen, durchdringenden Rumpeln, und plötzlich platzte die Schmutzkruste an der Wand vor ihnen auf, blät terte ab und überschüttete alle mit getrocknetem Schlamm und Dreck. Die Steinwand unter der Schlammschicht senkte sich in den Boden.
In den corellianischen Tunneln hatte das Paneel hinter der falschen Wand aus glänzendem Silber bestanden. Das Pa neel hier war stumpf und fleckig. Aber trotz aller Alterser scheinungen funktionierte es noch. Eine Linie teilte das Pa neel und verbreiterte sich zu einer Naht. Dann zeigten sich in der Wand die Umrisse einer riesigen Tür, und sie schwang so plötzlich auf, daß alle zurückspringen mußten. Die große Tür fegte die Dreckhaufen zur Seite, als würden sie aus Luft bestehen.
Hinter der Tür lag ein langer Korridor aus demselben silbernen Material, fleckenlos und glänzend, ein perfektes Duplikat des Korridors auf Corellia.
Aus dem Gang flutete Licht in den schmutzigen Korridor, und alle schalteten ihre Taschenlampen aus. Q9 löschte seine Kopfscheinwerfer und zog sie wieder ein.
Chewbacca stellte Anakin auf den Boden und trat lang sam und vorsichtig in den silbernen Korridor. Die Zwillinge und die anderen Erwachsenen folgten ihm. Der Wookiee mußte sich bücken, um sich nicht den Kopf an der Decke zu stoßen, was bedeutete, daß er noch langsamer vorankam. Aber kaum berührten Anakins Füße den Boden, flitzte er schon los und rannte vor den anderen den Korridor hinun ter.
»Oh, Mann«, sagte Jaina zu ihrem Bruder. »Wenn er von der Plattform fällt, bringen Mam und Paps uns um.« Die Zwillinge liefen hinter ihrem Bruder her, obwohl es kaum Hoffnung gab, daß sie ihn einholten, bevor er das Ende er reichte.
Der Korridor führte in eine riesige Höhle und endete in einer rund fünf Meter durchmessenden, ins Nichts ragenden Plattform. Es gab kein Geländer. Chewbacca machte der Ab grund offenbar keine Angst. Er trat an den Rand und blickte nach unten. Die anderen blieben zusammengedrängt in der Mitte der Plattform stehen.
Die Kaverne war mit der auf Corellia identisch und bilde te einen etwa fünfhundert Meter hohen Spitzkegel mit Wän den aus dem gleichen silbernen Metall – falls es überhaupt Metall war.
Die Kinder und Q9 hatten die riesige Höhle auf Corellia sofort wieder verlassen müssen, kaum daß sie, sie entdeckt hatten, aus Furcht, daß sie unabsichtlich die Menschenliga zu der Anlage führten. Sie hatten keine Gelegenheit gehabt, sie genauer zu studieren oder zu erkunden. Diesmal bot sich ihnen die Chance – aber keiner wußte, wie sie vorgehen soll ten. Am besten begannen sie am Boden der Kaverne mit der Untersuchung, aber der einzige Weg nach unten schien ein Sprung von der Plattform zu sein. Ebrihim wollte schon den Vorschlag machen, die Winde einzusetzen, als sich die Er eignisse plötzlich überschlugen. Die Aussichtsplattform be gann sich zu bewegen und glitt an der Wand hinauf zum Scheitelpunkt der kegelförmigen Höhle.
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