Corellia 02 - Angriff auf Selonia
holte tief Luft. »Den Pfeilmachern sei Dank«, murmelte sie vor sich hin. »Den Pfeilmachern sei Dank, und mögen ih re Auspuffrohre niemals wieder vereisen.«
Bakura.
Selbst in all den Jahren des Friedens seit der Invasionskri se hatte Bakura seine mächtige Verteidigungsflotte nicht ab gerüstet. Es hatte kein Anzeichen für einen erneuten Angriff der Ssi-ruuk gegeben, aber andererseits war der erste An griff der Ssi-ruuk auch ohne Vorwarnung erfolgt. Es würde noch viel Zeit vergehen, bis Bakura seine Streitkräfte redu zieren konnte.
Was unausweichlich zu der Frage führte, warum die Neue Republik ihre Streitkräfte verringert hatte. Doch ob wohl die Flotte und die Bodenstreitkräfte nicht mehr so um fangreich waren wie während des Krieges gegen das Imperi um, stellten sie immer noch eine gewaltige Macht dar. Es war schlicht so, daß sie zur Zeit in anderen Sektoren einge setzt waren oder sich im Reparaturdock befanden. Die Mon Calamari-Werften machten in diesen Tagen glänzende Ge schäfte. Hätte sich die Revolte auf Corellia sechs Monate frü her oder drei Monate später ereignet, hätte die Neue Repu blik eine schlagkräftige Flotte losschicken können.
. Und um die Wahrheit zu sagen, Luke hatte den Verdacht, daß Mon Mothma im Notfall durchaus eine republikanische Flotte zusammenstellen konnte. Es wäre riskant und teuer und würde einige Außenposten vorübergehend ohne militä rischen Schutz lassen, aber es wäre möglich.
Aber Mon Mothma war nicht nur Strategin. Sie war Poli tikerin, und zwar eine gute. Gute Politiker wußten, wie man eine Krise in einen Vorteil ummünzte, wie man ein Problem benutzte, um mehrere andere zu lösen. Indem sie Luke und Lando losschickte, um die Bakuraner um Hilfe zu bitten, schlug sie mehrere Fliegen mit einer Klappe. Sie schonte so die Ressourcen der Neuen Republik, um auf mögliche ande re Krisen reagieren zu können. Aber sie appellierte auch an die bakuranische Psychologie. Bakura lag jenseits der Gren zen der Neuen Republik, und seine Bewohner wurden von der Furcht geplagt, daß man sie vergaß und nicht als gleich wertige Partner behandelte. Wenn Mon Mothma mit ihrer Vermutung recht hatte, würde das Hilfeersuchen die Bakuraner ermutigen, ihre engen Beziehungen zur Neuen Repu blik aufrechtzuerhalten, und ihnen das Gefühl geben, daß sie gebraucht wurden.
Und es gab noch einen anderen Grund. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sie Luke erklärt, daß er früher oder später in die Politik gehen würde, und es war ihr durchaus zuzutrauen, daß sie die Gelegenheit nutzte, um diese Entwicklung zu beschleunigen. Auf Bakura wurde kein Held ge braucht, der mit gebücktem Lichtschwert in den Kampf zog, sondern ein Diplomat. Mon Mothma zwang Luke, sich nicht länger wie ein einsamer Draufgänger zu verhalten, sondern wie ein Führer, ein Vertreter der Republik – ein Politiker. Mon Mothma war wirklich sehr gerissen. Daran bestand kein Zweifel.
Luke straffte sich. Genug davon. Es war lächerlich, daß er herumsaß und Trübsal blies. Es gab zuviel zu tun, zu viele Vorbereitungen zu treffen. Er mußte mehr erfahren. Es war höchste Zeit, daß ihn 3PO umfassend informierte.
Er wollte gerade den Interkomknopf drücken, um 3PO zu sich zu rufen, als das Interkom summte und 3POs Stimme ertönte. »Master Luke – kommen Sie bitte ins Cockpit. R2 hat das militärische Sensornetz angezapft. Die Raumabwehr führt eine Abfangoperation durch. Eine Staffel Y-Flügler greift eine sonderbare Maschine an, die wie eine Kreuzung zwischen einem X-Flügler und einem alten TIE-Jägertyp aus sieht.«
»Es ist eine X-TIE-Schrottmühle, Luke!« mischte sich Lan do mit erregter Stimme ein. »Und die einzigen Werften, die diese Modelle bauen …«
»… befinden sich auf Corellia«, beendete Luke Landes Satz. Er stürzte aus seiner Kabine, rannte zum Cockpit und duckte sich durch die offene Cockpitluke. »R2 soll sich mit den Abfangjägern in Verbindung setzen!« befahl er. »Sie sol len den Angriff …«
»Nicht nötig«, unterbrach Lando. »Der Pilot dieser Kiste scheint über gute Überredungskünste zu verfügen. Die Y- Flügler haben das Feuer eingestellt, und der Kreuzer Naritus hat die Schrottmühle mit einem Traktorstrahl erfaßt. Sie holen sie an Bord. Und um deinem Befehl zuvorzukommen, ja, wir ändern bereits den Kurs. Das muß jemand mit Neuigkei ten sein.«
Luke ließ sich in den Kopilotensitz fallen und aktivierte den Audiokomkanal zu seinem X-Flügler. »R2 – nimm Ver
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