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Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Titel: Corellia 02 - Angriff auf Selonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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Turbolaserstrahl sengte an ihr vorbei; hätte sie nicht so schnell reagiert, wäre ihre Maschine getroffen worden. Instinktiv fuhr sie die Waf fensysteme hoch, als ihr plötzlich einfiel, daß die Y-Flügler keine Feinde waren. Sie wollte sie nicht abschießen. Hätte sie vor der Wahl gestanden, das Leben von ein oder zwei Jäger piloten zu opfern, um Coruscant vor der Gefahr zu warnen, die den bewohnten Welten von der Supernovawaffe der Verschwörer drohte, hätte sie ohne einen Moment zu zögern angegriffen, wenngleich mit großem Bedauern. Aber sie wußte, daß sie gegen sechs Jäger – und die anderen Schiffe, die Coruscant einsetzen würde, wenn sie das Feuer eröffne te – keine Chance hatte. Wenn sie starb, würde sie auch die Information mit ins Grab nehmen.
    Ihre einzige Hoffnung war, den Jägern lange genug aus zuweichen, bis der GNR sie identifizierte und die Raumab wehr zurückbeorderte. Sie warf einen Blick auf das Chrono meter und sah, daß es Zeit für die Wiederholung der Botschaft wurde. Ein weiterer Laserstrahl streifte fast ihren Backbordschirm, und sie riß den X-TIE zur Seite.
    Sie schaltete das Kom ein: »Glücklose Pfeilmacher mit vorübergehend vereisten Auspuffrohren. Glücklose Pfeilmacher mit vorübergehend vereisten Auspuffrohren. Glücklose Pfeilmacher mit vorübergehend vereisten Auspuffrohren.« Sie betete die Worte herunter, als wären sie eine Art Mantra, ein Zauberspruch, der ihr das Leben retten konnte. Und mit etwas Glück würde genau das geschehen.
    Apropos Kommunikator – vielleicht versuchten die Y- Flügler, sie zu erreichen. Sie drückte die Scannertaste an ih rem Kompult und suchte alle Standardfrequenzen ab. Nichts. Sie hatte auch nichts anderes erwartet. Jägerpiloten versuchten nur selten, mit den Leuten zu plaudern, die sie töten wollten.
    Die Y-Flügler schwärmten aus, um sie ins Kreuzfeuer zu nehmen. Falls ihnen das gelang, war sie erledigt. Nun, wenn die Piloten nicht mit ihr reden wollten, konnte sie vielleicht mit ihnen reden. Kalenda wählte die Jägerkommandofre quenz. »Y-Flügel-Jäger! Hier ist der X-TIE, den Sie verfolgen. Stellen Sie bitte das Feuer ein! Ich bin kein Feind, sondern ein Kurier.« Ein weiterer Blasterstrahl zuckte durch den Weltraum und traf ihren X-TIE mittschiffs. Die Schrottmühle schüttelte sich, bockte und schwankte, und die Innenbe leuchtung flackerte, aber die Schilde hielten – diesmal. Eine ganze Reihe roter Warndioden blinkte. Der nächste Treffer würde eine Menge Schaden anrichten. Sie drehte den X-TIE um hundertachtzig Grad bei und raste direkt auf die näch sten beiden Y-Flügler zu. Sie schoß zwischen den Maschinen hindurch und entkam der Abfangformation – und wünschte sofort, sie hätte es nicht getan.
    Ein Mon Calamari-Sternkreuzer war aus dem Nichts auf getaucht und setzte zum Angriff an. Wäre sie innerhalb der Abfangformation der Y-Flügler geblieben, hätte der Kreuzer nicht gewagt, das Feuer auf sie zu eröffnen. Doch jetzt hatte der Kreuzer freies Schußfeld. Und schon schwenkten die Bugturbolaser des Kreuzers herum und visierten sie an.
    Kalenda riß den X-TIE steil nach oben und in einem Win kel von neunzig Grad zur Seite und gab Vollschub, um den Geschütztürmen zu entkommen. Es war natürlich ein hoffnungsloses Unterfangen, aber sie wollte kämpfend sterben. Sie wechselte wieder zur GNR-Frequenz und strahlte – viel leicht zum letzten Mal – ihren Koderuf ab. Seltsam, daß ihre letzten Worte aus einem Nonsenssatz bestehen sollten. »Glücklose Pfeilmacher mit vorübergehend vereisten Aus puffrohren. Glücklose Pfeilmacher mit vorübergehend verei sten …«
    Plötzlich packte eine riesige, unsichtbare Hand ihren X-TIE und schüttelte ihn heftig durch. Sie wurde in ihre Sicherheits gurte geschleudert und prallte mit dem Helm gegen die Kan zel. Für einen Moment war sie betäubt. Ein Streifschuß. Es mußte ein Streifschuß des Kreuzers gewesen sein. Sie drückte den Steuerknüppel zur Seite, um das Schiff nach backbord ausscheren zu lassen und dem nächsten Schuß auszuwei chen. Aber der X-TIE schüttelte sich nur und ächzte, und die Kabine war plötzlich von Brandgeruch erfüllt. Dann begriff sie. Sie fuhr die Triebwerke herunter, nahm ihre Hände vom Steuerknüppel und stieß einen erleichterten Seufzer aus.
    Ein Traktorstrahl. Sie hatten sie mit einem Traktorstrahl erfaßt.
    Sie schloß die Augen und lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Erst jetzt bemerkte sie, daß sie den Atem angehalten hatte, und

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