Corellia 02 - Angriff auf Selonia
dich, daß die richtige Frequenz eingestellt ist. Du willst deinen SOS-Ruf schließlich nicht versehentlich ans Bü ro für Agropolitische Regulierung senden. Nein, auf keinen Fall.
Fünfzehn Sekunden. Überprüfe noch ein letztes Mal den Navcomputer. Nicht auszudenken, wenn das Programm des verfluchten Dings beschädigt ist und dich außerhalb der er laubten Einflugzone in den Normalraum zurückbringt – oder plötzlich versagt und dich für immer im Hyperraum stranden läßt. Es verschwinden immer wieder Schiffe. Jeder weiß das. Also überprüfe den Computer. Du willst schließ lich nicht zu den Verschollenen gehören.
Zehn Sekunden. Waffensysteme hochfahren oder nicht? Wenn die Coruscant-Raumabwehr deine aktivierten Turbolaser ortet, wird sie noch mehr versucht sein, sofort zu feu ern. Aber falls sie dich mit Raketen angreift, könntest du sie vielleicht abschießen, allerdings nur, wenn deine Waffen bei der Ankunft aktiviert sind. Doch angenommen, du fährst sie hoch und es kommt zu einem Kurzschluß, der den Navcomputer durchbrennen läßt? Und wie wahrscheinlich ist es, daß man dich mit Raketen und nicht mit Blastern beschießt? Laß die Waffensysteme abgeschaltet.
Sieben Sekunden. Schilde. Die Schilde sind eine andere Sache, Aktiviere sie. Aber riskiere keinen Kurzschluß, der den Navcomputer zerstören könnte. Aktiviere sie erst nach dem Rücksturz.
Falls es überhaupt zu einem Rücksturz kommt. Fünf Sekunden.
Vier.
Drei.
Zwei. Halte dich bereit, den Rücksturz manuell auszulö sen, falls die Automatik versagt.
Eins. Greif nach dem manuellen Rücksturzschalter.
Null …
Und um sie herum formte sich explosionsartig das Uni versum. Gleißende zentrierte Sternlinien rasten an ihr vorbei und schrumpften zu den vertrauten Sternen am Himmel über Coruscant. Sie hatte es geschafft. Jetzt mußte es ihr nur noch gelingen, lange genug am Leben zu bleiben, um es auch genießen zu können.
Sie fuhr die Schilde des X-TIEs hoch – und sah, wie der Navcomputerschirm flackerte und für einen Moment versagte, um dann wieder aufzuleuchten und die auf Null ge stellten Koordinaten anzuzeigen. Kalenda gratulierte sich zu dem Einfall, die Schilde erst nach der Ankunft zu aktivieren, aber dann beschäftigte sie sich mit ihren anderen Sorgen.
Das Kom. Aktiviere das Kom. Bete, daß der GNR noch immer auf dieser Frequenz sendet. Sie legte den Schalter um und sagte: »Glücklose Pfeilmacher mit vorübergehend verei sten Auspuffrohren. Glücklose Pfeilmacher mit vorüberge hend vereisten Auspuffrohren. Glücklose Pfeilmacher mit vorübergehend vereisten Auspuffrohren.«
Der Nonsenssatz sollte eigentlich irgendwo in einem GNR-Computer gespeichert sein, der auf ihr Stimmuster programmiert war. Theoretisch sollte der Computer nach der dritten Wiederholung die Koordinaten ihres Schiffes er rechnet haben und die coruscantische Raumkontrolle sowie das Oberkommando anweisen, sie ungehindert passieren lassen. Alles in allem war es eine schöne Theorie. Aber na türlich bestand die Möglichkeit, daß der Computer versagte, irgendein Schwachkopf das Programm geändert oder ihr Stimmuster gelöscht hatte oder daß irgend jemand im coruscantischen Oberkommando dem GNR mißtraute und nicht glaubte, daß das geheimnisvolle Schiff zur Republik gehörte.
Den Satz dreimal wiederholen. Zwei Minuten warten und drei weitere Wiederholungen senden. Noch einmal zwei Mi nuten warten und die dritte und letzte Wiederholungsserie senden. Das war die Standardprozedur, und Kalenda war entschlossen, sich daran zu halten, falls sie lange genug am Leben blieb.
In der Zwischenzeit aktivierte sie am besten ihre Schiffs detektoren. Sie legte die entsprechenden Schalter um und war mehr enttäuscht als überrascht, daß nichts passierte. Wer auch immer diese Schrottmühle aus Ersatzteilen zusam mengebaut hatte, war ein lausiger Mechaniker gewesen.
»Ich hätte besser ein anderes Schiff stehlen sollen«, mur melte Kalenda. Wenn sie eine halbe Stunde Arbeit investier te, gelang es ihr vielleicht, die Detektoren zu reaktivieren. Vielleicht aber auch nicht – außerdem hatte sie eindeutig keine halbe Stunde Zeit.
Es sah sogar danach aus, als hätte sie nicht einmal eine hal be Minute. Dort, direkt vor ihr – eine ganze Staffel Y-Flügler raste auf sie zu, und sie schienen auf Kampf aus zu sein.
Ihre Hand griff nach dem Steuerknüppel und riß den X- TIE hart nach steuerbord, noch ehe sie sich bewußt zu einem Ausweichmanöver entschlossen hatte. Ein
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