Corellia 02 - Angriff auf Selonia
sehen, wo sie bleiben.«
»Ich dachte, du wolltest sie von dem Planeten Corellia vertreiben«, erinnerte Han. »Ich habe deine Ansprache ge hört. Willst du wirklich noch einen Stern sprengen, wenn die Neue Republik nicht alle Nichtmenschen von dem Planeten entfernt?«
Thrackan lachte. »Ja. Ich wette, daß du meine Ansprache gehört hast. Jeder auf diesem Planeten hat sie gehört. Das ist eine der Lügen, von denen ich dir erzählt habe. Niemand kann es. Niemand. Es ist unmöglich. Aber es bringt sie zum Schwitzen.«
»Was ist unmöglich?« fragte Han etwas zu eifrig. »Die Nichtmenschen von dem Planeten zu evakuieren oder einen zweiten Stern zu sprengen? Hast du wirklich diesen ersten Stern gesprengt?«
Aber Thrackan lachte nur. »Oh, nein«, sagte er. »Das kann ich dir nicht verraten. Das würde die Überraschung verderben.« Er runzelte für einen Moment die Stirn. »Das erinnert mich an etwas«, fuhr er dann mit einem äußerst häßlichen Grinsen fort. »Ich hätte es fast vergessen. Noch eine Überraschung. Deshalb bin ich überhaupt hergekommen. Es ist ge nau die richtige Überraschung für einen Nichtmenschen freund wie dich.«
»Was … was meinst du damit?« stieß Han hervor. Sein Magen zog sich zusammen. Thrackans Überraschungen waren selten angenehm.
»Du bleibst, wo du bist. Ich hole sie.«
Thrackan stand leicht schwankend auf und trat an die Zellentür. Er klopfte dreimal, und die Tür schwang nach innen auf. Thrackan drehte sich zu Han um. »Bin gleich wieder da«, sagte er.
Han stand auf und entdeckte, wie schmerzhaft das Stehen sein konnte. Er glaubte zwar nicht, daß er von seinem Kampf mit Dracmus bleibende Schäden zurückgehalten würde, aber es würde eine ganze Weile dauern, bis er wie der völlig gesund war.
Dracmus …
Plötzlich wußte Han, welche Überraschung sein Vetter für ihn vorbereitet hatte.
Thrackan kehrte in die Zelle zurück, begleitet von einem Soldaten. Der Soldat postierte sich an der Tür, zog seinen Blaster und zielte auf Han.
Die Selontenerin Dracmus betrat die Zelle, gefolgt von ei nem zweiten Soldaten mit gezücktem Blaster.
Thrackan sah von Han zu Dracmus und wieder zurück und grinste breit. »Han«, sagte er. »Mein lieber alter Vetter, der die Nichtmenschen so sehr liebt. Mein lieber alter verrä terischer Vetter, Verräter am Imperium, Verräter am Imperator, Verräter an seiner Rasse. Ich glaube, es wird Zeit, daß du deiner neuen Zellengenossin hallo sagst.«
Die erschöpften Reisenden kamen aus dem Millennium Fal ken. Vorsichtig darauf achtend, nicht noch mehr Nannarien zu zertrampeln, gingen sie zum Haus, allen voran Ebrihims Tante Marcha mit dem Blastergewehr über der Schulter. Sie führte sie zur Zentralkuppel und die kurze Treppe zum gro ßen Haupteingang hinauf. An der Tür blieb sie stehen, dreh te sich zu ihrem Neffen um und sah ihn erwartungsvoll an.
Ebrihim verstand und wandte sich an die anderen. »Unse re Tradition verlangt eine kurze und schlichte Vorstellungs zeremonie, wenn ein Gast zum erstenmal das Haus des Gastgebers betritt«, erklärte er. »Wenn niemand dabei ist, der beide Parteien kennt, wird von den Gästen erwartet, daß sie sich selbst vorstellen. Aber wenn sich beide Gruppen in Begleitung gemeinsamer Bekannter befinden, übernimmt der jüngste dieser gemeinsamen Bekannten die Vorstellung. In diesem Fall also ich selbst.«
»Sie sind auch der einzige«, wandte Jacen ein.
»Aber ich bin auch der jüngste. Nur darauf kommt es an. Auf diese Weise ehren wir die Älteren unter uns.«
»Alles verstanden, Anakin?« flüsterte Jacen laut.
»Sei still, Jacen«, zischte Jaina.
»Es wird außerdem erwartet«, fuhr Ebrihim ernster fort, »daß sich die Älteren dem Anlaß entsprechend benehmen.«
»Tut mir leid«, murmelte Jacen.
»Dann können wir also beginnen. Chewbacca. Jaina Solo. Jacen Solo. Anakin Solo«, sagte Ebrihim. »Ich möchte euch die Herzogin Marcha von Mastigophorous vorstellen. Sie er weist uns die Ehre, unsere Gastgeberin zu sein. Ehret ihren Namen.«
»Sie haben uns nicht gesagt, daß Ehre Tante eine Herzogin ist«, rief Jacen vorwurfsvoll.
»Du hast nicht gefragt«, antwortete Ebrihim gelassen.
Jaina machte einen anmutigen Knicks, und obwohl sie ei nen zerknitterten, viel zu großen Bordoverall trug, gelang es ihr irgendwie, einen damenhaften Eindruck zu machen. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Eure Hoheit.«
Chewbacca verbeugte sich mit überraschender Anmut. Ebrihim sah Jacen und Anakin an
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