Corellia 02 - Angriff auf Selonia
und wartete schweigend, bis Jaina ihrem Zwillingsbruder einen Rippenstoß versetzte.
»HM? Oh.« Jacen verneigte sich unbeholfen. Anakin be griff, was von ihm erwartet wurde, aber statt sich wie sein Bruder zu verbeugen, ahmte er den Knicks seiner Schwester nach.
»Das genügt«, brummte Ebrihim. Dann wandte er sich an seine Tante. »Verehrte Tante, ich möchte dir den Wookiee Chewbacca und die Menschen Jaina Solo, Jacen Solo und Anakin Solo vorstellen, alle vom Planeten Corellia.«
»Und ich werde mal wieder ignoriert«, murmelte Q9.
Wie es die Etikette verlangte, schenkte die Herzogin dem Droiden keine Beachtung. »Es ist mir eine Freude, Sie alle kennenzulernen«, sagte sie und nickte würdevoll. »Ich fühle mich geehrt, Sie als Gäste zu haben. Fühlen Sie sich bei mir bitte ganz wie zu Hause …«
»Im vernünftigen Rahmen«, warf Ebrihim mit einem war nenden Blick zu den Kindern ein.
»… und genießen Sie alle Gastfreundschaft, die ich Ihnen erweisen kann«, schloß die Herzogin.
»Danke«, riefen die drei Kinder im Chor.
»Dann kommt herein«, sagte die Herzogin und deutete zur Tür, die sich von selbst öffnete.
Sie trat zur Seite und ließ ihre Gäste ins Haus. Die Kinder gingen zuerst hinein, gefolgt von Chewbacca und Q9. Ebri him und Marcha folgten ihnen und warteten, während Chewbacca und die Kinder das Innere der Kuppel bewun derten.
Ebrihim erinnerte sich noch gut an seinen ersten Besuch in der Kuppel. Niemand konnte einen Fuß hineinsetzen, oh ne abrupt stehenzubleiben und zu staunen. Es war ein beson derer und magischer Ort. Die mattweißen Wände der halb kugelförmigen Kuppel wölbten sich hinauf zur Decke, makellos und glatt, ein Gefühl der Weite und Wärme ver mittelnd. Die säulengesäumten Eingänge zu den beiden Sei tenflügeln des Hauses lagen einander gegenüber und waren im krassen Kontrast zur schmucklosen Fassade verschwen derisch ornamentiert. Der eine Eingang bestand aus purem weißen Marmor, der andere aus pechschwarzem Ebenholz. Ungeheuer und Fabelwesen aus den Legenden des Planeten waren in die Türrahmen und Säulen geschnitzt und wirkten so lebensecht, als wären sie mitten in der Bewegung erstarrt.
Die Empfangshalle zwischen den kunstvollen Eingängen war ein Meer aus Pflanzen und farbenprächtigen Blumen. Im Zentrum der Kuppel, inmitten eines kleinen Irrgartens aus ge stutzten, niedrigen Hecken, tanzte eine Wasserfontäne. Ein Dutzend Vogelarten von Drall und Corellia sowie andere flie gende Kreaturen flatterten und flitzten durch die Kuppel.
Die Kinder sahen sich einige Momente mit großen Augen um und rannten dann los, um das Innere der Kuppel genauer zu erkunden. Ebrihim verfolgte, wie Anakin direkt in den Irrgarten rannte, und fragte sich, ob der Junge in Rekordzeit wieder herauskommen oder für alle Zeiten darin verschwin den würde.
»Der Garten verschlingt eine Menge Energie, die wir wo anders einsparen müssen«, sagte Marcha zu Ebrihim und Chewbacca, während sie die herumtobenden Kinder beob achtete, »aber bei den Sternen, ich werde dafür sorgen, daß diese Kuppel weiterhin grünt und blüht.« Begleitet von Ebri him, Chewbacca und Q9, wanderte sie durch den Garten.
»Das freut mich, Tante Marcha«, sagte Ebrihim. »Aber wir kommen direkt von Corellia, wo eine totale Nachrichten sperre verhängt wurde. Was ist für den Engpaß in der Ener gieversorgung verantwortlich?«
»Banditen. Terroristen. Sie nennen sich selbst Drallisten, aber das ist nicht weiter wichtig. Sie haben die Stromleitung unterbrochen und das örtliche Kraftwerk sabotiert. Wir ha ben zwar einen Notstromgenerator im Haus, aber der ist alt und klapperig. Ich mußte all meine Dienstboten nach Hause schicken, nur um Energie zu sparen. Nur noch Driggs ist hier. Er hat schon vor deiner Geburt als Hausmeister für mich gearbeitet. Das hier ist sein Zuhause.«
»Tante, bitte, was ist ein Drallist?«
Seine Tante drehte sich zu ihm um und sah ihn ernst an. »Wenn du die Antwort auf diese Frage nicht kennst, hast du recht getan hierherzukommen«, erwiderte sie. »Die Dralli sten sagen: Drall den Drall! Ausländer raus! Weg mit den Se lonianern. Weg mit den Menschen. Alle, die einen Schwanz tragen, müssen von dem Planeten verschwinden! Alle ohne Fell müssen von dem Planeten verschwinden!«
»Oh, nein«, stöhnte Ebrihim. »Es kann nicht sein, daß die ser Wahnsinn jetzt auch noch unser Volk erfaßt hat.«
»Oh doch, liebster Neffe. Es ist so.« Sie schwieg und mu sterte Chewbacca und
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