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Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook

Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook

Titel: Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Octavia Vivian
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Studiums anfangen wollten. Es gab zwei Kirchen im Norden, zwei Kirchen im Süden und drei Schulen, die Martin gern angestellt hätten. Die beiden entschieden sich, das Angebot der Pastorenstelle in der Dexter Avenue Baptist Church in Montgomery/Alabama anzunehmen. Für Martin passte das genau ins Konzept.
    Im September 1954 zogen Coretta und Martin nach Montgomery. Vom 1. September 1954 bis zum 5. Dezember 1955, an dem der Busboykott und damit die große Zeit der Bürgerrechtsbewegung begann, lebten Coretta und Martin als äußerst glückliches Paar in der South Jackson Street 309 in einem großen weißen Pfarrhaus, das im Holzrahmenbau errichtet worden war.
    In dieser Zeit schrieb Martin weiter an seiner Doktorarbeit. Alles Weitere, was für seine Promotion nötig war, hatte er vor der Abreise nach Montgomery abgeschlossen. Er nutzte die frühen Morgen- und die späten Abendstunden, um an seinem Manuskript zu arbeiten. Im Frühjahr stellte er seine Dissertation fertig und erhielt am 5. Juni 1955 seinen Doktortitel (Ph.D.) in Systematischer Theologie.
    Obwohl er sehr viel Arbeit zu bewältigen hatte, gab Martin seiner Frau immer das Gefühl, dass sie gebraucht wurde und in allen Dingen eine wichtige Partnerin für ihn war. Sie tippte den ersten Entwurf seiner Dissertation, und er widmete ihr sein erstes Buch.
    Nach dem 5. Dezember war Martin viel unterwegs, aber da das Haus der Kings als Büro und Versammlungsort genutzt wurde, nahm Coretta aktiv am Geschehen teil. Sie nahm die Post entgegen, sortierte sie und sammelte wichtige Unterlagen. Sie kümmerte sich ums Telefon und leitete Informationen weiter, die für einen reibungslosen Ablauf der Aktionen nötig waren.
    Martin erhielt immer häufiger Anfragen, außerhalb der Stadt als Redner aufzutreten, und er nahm diese Termine gern wahr, weil er sich auf Coretta verlassen konnte. Es beruhigte die Menschen, wenn sie an seiner Stelle an den Massenversammlungen im Rahmen des Bus-Boykotts teilnahm.
    Die Geschichte der Auseinandersetzung in Montgomery erzählte Martin in seinem ersten Buch Freiheit. Es bekam hervorragende Kritiken, und Martin brach zu einer Lesereise zu einigen Städten im Norden der USA auf. Auf diese Weise erfüllte er die Vertragsbedingungen seines Verlags und konnte den Spannungen des Freiheitskampfes in den Südstaaten für eine Weile entkommen. Für jemanden, dessen Haus bombardiert worden war und der täglich mit Drohungen konfrontiert wurde, weil er sich für Brüderschaft und gleiches Recht für alle einsetzte, versprach die Reise in die Nordstaaten eine zeitweilige Erleichterung.
    Am 20. September 1958 saß King in der Schuhabteilung von Blumsteins Kaufhaus in Harlem in New York City und signierte Bücher. Er schrieb gerade seinen Namen, als die 42-jährige Izola Ware Curry ihn ansprach: „Sind Sie Martin Luther King?“
    Ohne richtig aufzublicken bejahte Martin die Frage.
    „Seit fünf Jahren bin ich auf der Suche nach Ihnen“, sagte Mrs Curry und stieß ihm einen Brieföffner in die Brust.
    Ganz Amerika war überrascht, dass Martin, der so mutig für die afroamerikanischen Rechte kämpfte, von jemandem aus seiner eigenen Rasse angegriffen worden war. Später stellte sich heraus, dass Izola Curry psychisch krank war. Sie wurde in das Justizvollzugskrankenhaus Mattewan State Hospital eingewiesen.
    Die Afroamerikaner, die zu Martin aufsahen, waren fassungslos und unterbrachen ihre Arbeit, um für seine Genesung zu beten. Das Schicksal ihres Anführers und ihres neuen Selbstverständnisses hing in der Schwebe. Betend und weinend saßen Afroamerikaner vor dem Fernseher und sahen, wie Coretta mit einer dunklen Kopfbedeckung und einem besorgten Gesicht nach New York aufbrach, um ans Krankenbett ihres Mannes zu eilen.
    Der Brieföffner hatte beim Eindringen Martins Hauptschlagader berührt und an der Außenseite verletzt. Ein Niesen oder Husten konnte Martins Ende bedeuten. Coretta hatte Angst, Martin könnte sterben, bevor sie bei ihm war.
    Die Operation, mit der der Brieföffner entfernt wurde, dauerte drei Stunden. Mehrere Tage lang blieb Martins Zustand kritisch. Corettas Fähigkeit, in dieser Situation Ruhe zu bewahren, gab Martins Anhängern neue Hoffnung. Coretta verkörperte die Stärke der afroamerikanischen Frauen und stand für alles, was edel und gut ist.
    Coretta verbrachte ihre Zeit abwechselnd bei Martin im zehnten Stock und in einem Büro, das die Krankenhausleitung im ersten Stock für sie eingerichtet hatte. In diesem Büro nahm

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