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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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»Ja.«
    Louis-Cesare sah einige Sekunden wortlos darauf hinab. »Du bist verletzt«, sagte er schließlich.
    Ich strich mir ein Stück Gedärm von der Schulter. »Nicht der Rede wert.«
    »Du kannst Radu helfen…«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer von Schutzzaubern«, sagte ich. »Aber ich habe jede Menge Ahnung, wenn es ums Töten geht. Du und Radu, ihr reaktiviert die Schutzzauber des Pferchs und sorgt dafür, dass sie mich erkennen.
    Ich kümmere mich um den Rest.«
    Er antwortete nicht, berührte mich nur. Das Messer wurde mir aus der Hand gezogen. Und wenn schon - ich brauchte ohnehin etwas Größeres.
    »Louis-Cesare…«
    »Nein!«
    »Louis-Cesare«, wiederholte ich ruhig. »Sieh mich an. Ich bin voller Blut und Innereien. Ich habe mich durch ein Geschöpf geschnitten, bei dem die meisten Leute voller Angst ausrasten würden. Und da wir gerade bei Ausrastern sind .... Na, lassen wir das besser. Ich wollte nur sagen, dass ich gut allein zurechtkomme.« Ich atmete tief durch.
    »Ich bin nicht Christine.«
    Ich erwartete Zorn angesichts meiner Neugier. Stattdessen bekam ich einen Blick, der so anders war als alles, das ich erwartet hatte, dass ich zwei oder drei Sekunden brauchte, um ihn zu identifizieren: die ruhige, professionelle Einschätzung eines Kollegen. »Ich schicke dir Hilfe«, sagte er schließlich. »Und nach der Reaktivierung der Schutzzauber kehre ich zu dir zurück.« Er drückte mir ein Schwert in die Hand.
    Ich nickte. »Abgemacht.« Ich senkte den Blick und musste lächeln. »Und Louis-Cesare .... Zieh dir eine Hose an.«
    Kurze Zeit später kam Geoffrey, als ich etwas fesselte, das ich aus dem Gebüsch gezogen hatte. Es bestand zum größten Teil aus Schwanz und Krallen und hatte zahlreiche höckerartige Auswüchse. Ich behielt sie argwöhnisch im Auge, aber offenbar dienten sie allein zur Zierde, denn nichts spritzte oder quoll aus ihnen heraus.
    »Wir brauchen mehr Stricke«, teilte ich ihm mit. »Viel mehr. Ich habe einige in der Hütte des Gärtners gefunden, aber es treiben sich Hunderte von diesen Biestern herum, und Radu will nicht, dass wir mehr von ihnen töten als unbedingt nötig.«
    »Ich werde daran denken«, sagte Geoffrey und stach mit einem Messer zu.
    Ich sah die Klinge kommen. Sie glänzte neu und scharf, leuchtete wie ein Fanal im matten Licht der Gartenlampen.
    Doch ich war nicht schnell genug, ihr ganz auszuweichen. Sie bohrte sich in den weichen Teil meiner Seite, anstatt in mein Herz, doch meine Stimmung litt trotzdem darunter. »Du bist der Verräter!«, sagte ich dummerweise und taumelte zurück.
    »Sie hätten in San Francisco sterben sollen«, erwiderte Geoffrey wütend. Ich stolperte über einen Gartenschlauch, fiel gegen eine Vogeltränke und entging nur knapp einem neuen Versuch, mich zu erstechen. Unglücklicherweise verlor ich dabei mein Schwert - es flog mir wie ein silberner Pfeil aus der Hand. Entweder war Geoffrey schneller, als er es in seinem Alter sein sollte, oder ich war langsam geworden. Was auch immer, es war nicht gut.
    »Tut mir leid, wenn ich dich enttäuscht habe«, sagte ich und warf einen schweren Tontopf mit einem Hibiskus drin nach seinem Kopf. Er wich aus und fletschte die Zähne, was gar nicht zu seinem sonst immer stoischen Gesicht passen wollte.
    »Oder beim Essen .... Wieso haben Sie nichts von den Speisen genommen?«, fragte er. Es schien ihn richtig zu nerven, dass ich so schwer zu töten war.
    »Du hast Stinky vergiftet!« Das ging mir echt gegen den Strich. Ich warf ihm den Sockel der Vogeltränke in den Bauch, mit solcher Wucht, dass er auf die Knie sank und würgte. Ich sah mich nach dem Becken um, in der Hoffnung, dass es schwer genug war, um ihn zu erledigen, aber als ich es nach einigen Sekunden fand, war Geoffrey nicht mehr da. Ich sah die von seinen Knien stammenden Abdrücke im Boden, die sich schnell mit Regenwasser füllten, aber der Vampir war verschwunden.
    »Das blöde Vieh fraß von Ihrem Teller - das Gift war für Sie bestimmt!« Er fiel aus den Zweigen eines nahen Baums auf mich herab, das Messer bereit, doch ich wich zurück. Die Klinge hinterließ einen Schnitt in meinem Kasack, verfehlte aber die Haut. Mir blieb eine Sekunde, um mich darüber zu freuen, dass es diesmal Radus Garderobe erwischte und nicht meine, während Geoffrey in den Schlamm klatschte. Dann war er wieder auf den Beinen und griff erneut an.
    Ich hob das Becken wie einen Schild und hörte, wie das Messer über Stein kratzte, rammte ihm das Ding

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