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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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dann ins Gesicht, sprang zurück und wich einem Spalier an der Seite des Hauses aus. Es gehörte zu einer kleinen und sehr dunklen Gartenlaube, umgeben von Weinreben so dick wie mein Unterarm. Etwas kam aus den Blättern und schnappte nach mir. Ich sah einen schuppigen Leib, einen nackten Schwanz und eine spitze Schnauze mit nadeldünnen Eckzähnen. Ich griff nach meinem Schwert, das sich mit der Spitze in den Boden gebohrt hatte und noch immer zitterte, und streckte es dem Etwas entgegen. Das Geschöpf zwitscherte missmutig und wich zurück.
    Ich fürchtete, dass sich Geoffrey nicht so einfach vertreiben ließ. Nach dem Angriff auf mich blieb ihm gar nichts anderes übrig, als mich zu töten, denn sonst würde Mircea ihn in Stücke reißen.
    Mit dem Schwert in der Hand sah ich mich im Garten um, entdeckte ihn aber nirgends. Das Innere der Gartenlaube war wie eine dunkle Wunde neben dem helleren Stuck. Ich konnte nichts darin erkennen, und der Regen und das Rascheln der Weinrebenblätter bedeuteten, dass kaum die Chance bestand, ihn zu hören. Wenn er überhaupt da drin war.
    Ich ließ meinen Blick umherwandern und stellte fest, dass es keine anderen Verstecke in der Nähe gab. Von den drei Palmen stieg noch immer Rauch auf, trotz des strömenden Regens, und sie waren nicht mehr imstande, irgendetwas zu verbergen. Der Kiesweg erstreckte sich leer zum Haus, und der nächste Weingarten war weiter als zwanzig Meter entfernt.
    Ich bemerkte etwas bei den Reben, ein schwarzes Huschen zwischen den Reihen, still und gefährlich. Lautlos glitt ich
    über den nassen Boden, verließ den hellen Bereich in der Nähe des Hauses und schlich durch die Dunkelheit jenseits davon. Es war dort nicht so finster, wie ich es mir gewünscht hätte - immer wieder flackerten Blitze und schickten silbernes, stroboskopisches Licht über die Landschaft -, aber es war immer noch besser als eine Silhouette vor dem Hintergrund des Hauses zu sein und einen Angriff praktisch herauszufordern.
    Die Luft zitterte wie etwas, das bis zum Zerreißen gespannt war, als ich langsam den Hof überquerte und mich dem näherte, was sich zwischen den Reben befand. Sie waren nicht so groß und dick wie die ehrwürdigen Exemplare bei der Laube, die den Eindruck erweckten, von den Konquistadoren gepflanzt worden zu sein. Aber sie waren groß und reif genug, einigermaßen anständige Deckung zu geben. Ich hatte mein Ziel fast erreicht, als ich begriff, um was es sich handelte.
    Eine in Schatten gehüllte Gestalt trat zwischen den Reben hervor, das Gesicht nur ein bleiches Oval, das sich verschwommen im Regen zeigte. Mir klebte das nasse Haar am Kopf, und mein Kasack war voller Wasser und entsprechend schwer, aber das helle Haar des Neuankömmlings schien völlig trocken zu sein und wehte wie eine Fahne im Wind. Der Blick von Augen so klar wie Wasser begegnete meinem. Ich schloss die Hand fester um den Griff des Schwerts und dachte einige unfeine Dinge. Ein Elf. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Dann kam der Angriff, blitzschnell und unglaublich stark, und mir blieb keine Zeit mehr, irgendetwas zu denken.
    Der erste Hieb schlug mir das Schwert aus der Hand. Es flog über die Reben, mindestens fünfzig Meter weit, und in der Dunkelheit zwischen den Weinstöcken hätte ich es nicht wiedergefunden. Etwas schnitt durch meinen Ärmel, und ich sprang zurück, hinter einen Weinstock, der sich plötzlich aus seiner Reihe löste, gegen meine Beine stieß und mich in den Schlamm warf. Ich rollte zur Seite, und etwas Silbernes sauste herab, schnell wie ein Blitz und ebenso tödlich - es verfehlte mich nur um einen Millimeter.
    Und dann hielt alles inne. »Heidar!« Die Stimme war schrill. »Was machst du da! Hör sofort damit auf!«
    Ich stemmte mich hoch. Schlamm, Blut und einige Vogelinnereien, die ich offenbar übersehen hatte, fielen mir in die Augen. Aber ich musste nicht sehen können, um diese Stimme zu erkennen. »Claire!«
    »Dory - wo bist du? Blöder Regen! Es ist nach neun Uhr morgens, und ich sehe kaum die Hand vor Augen.«
    Ich stand auf und musterte den sehr beschämt wirkenden Elfen vor mir. Wieder flackerte ein Blitz, und ich sah blondes Haar und hellblaue Augen. Es war also nicht derjenige, den ich befürchtet hatte. Claire platzte durch eine Lücke zwischen den Weinstöcken und verstärkte diesen Eindruck, indem sie ihm einen ordentlichen Klaps auf den Rücken gab. Er musste fast zwei Meter groß sein, und für einen Elfen war er recht muskulös, aber trotzdem

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