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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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keinen Grund, meinen Sohn anzugreifen, von dem sie wissen, dass er nie die Herrschaft antreten kann. Ich hoffte, dadurch genug Zeit zu bekommen, ihn und deine Freundin zu finden, während meine Diener nach AEsubrand suchten. Nur eins habe ich dabei nicht berücksichtigt: dass Claire der ganzen Welt verkündete, schwanger zu sein!«
    »Was AEsubrand zwang, ihr zu folgen, wenn ihm etwas am Thron lag.«
    Caedmon seufzte. »Meine Schwester hat ihn verhätschelt. Ich habe ihr immer gesagt, dass es ein böses Ende nehmen würde.«
    »Noch ist es nicht zu Ende. AEsubrand läuft noch immer frei herum und weiß jetzt, dass du lebst.«
    »Es gibt immer Probleme, Dory. Deshalb leben wir für die wenigen glänzenden Momente, die den Rest aufwiegen.«
    »Siehst du, Lady?« Heidar strahlte mich an und ließ seine Trophäe vor Caedmons Füße fallen. »Ich habe dir ja gesagt, dass mein Vater nicht tot ist.« Der Elf auf dem Boden stöhnte, woraus ich schloss, dass er noch lebte. »Wo ist die Lady Claire?« Er wirkte ein wenig besorgt. »Wir…wir müssen dir etwas sagen, Vater.«
    Ich sah mich um und runzelte die Stirn. »Sie wollte Wasser für mich holen.« Aber das war schon eine Weile her, oder? Ich wusste es nicht genau. Mein Zeitgefühl hatte ebenso gelitten wie ich.
    Ich sah zum Haus. Gespenstische Stille herrschte dort. Draußen schlich niemand mehr umher, weder Tiere noch Elfen, und wenn sich drinnen etwas bewegte, dann sah ich nichts davon. Plötzlich fiel mir ein, dass Louis-Cesare gesagt hatte, er würde zu mir kommen. Und Radu hätte inzwischen die Schutzzauber reaktivieren sollen, aber ich fühlte überhaupt nichts. Ich sah Caedmon an. »Ich hoffe, du hast die kurze Pause genossen, denn ich glaube, die Probleme sind zurück.«
    21
    Seltsamerweise wirkte das Haus am helllichten Tag noch unheimlicher als unter einem dunklen Himmel. Es sah auch verlassen aus. Wir blieben auf dem kleinen Hof mit dem Springbrunnen stehen, und abgesehen vom Plätschern des Wassers stammten die einzigen Geräusche von den über der Bougainvillea summenden Insekten und meinen zischenden Atemzügen. Die Elfen schienen gar nicht zu atmen.
    Das hatten sie mit der Leiche gemein, die halb im schattigen Flur lag. Das Haar war schwarz. Ich bückte mich und rollte den Kopf herum, damit ich ins Gesicht sehen konnte, aber der Tote war mir unbekannt. Also keiner von Radus Menschen.
    Ich überprüfte Schultern und Rücken, entdeckte aber nirgends einen tätowierten schwarzen Kreis. Und auch keinen silbernen. Was nicht unbedingt heißen musste, dass es sich nicht um einen Magier handelte. Es bedeutete nur, dass er kein guter gewesen war.
    Die Todesursache war eine lange, dünne Klinge, die ihm jemand in die Brust gestoßen hatte. Ich sah auf und stellte fest, dass Caedmon es ebenfalls bemerkt hatte. Genauso gut hätte Louis-Cesare seine Visitenkarte bei der Leiche zurücklassen können. Weiter den Flur hinunter fiel gelbliches Licht auf Terrakotta. Ohne eine Aufforderung schlich Caedmon hinters Haus, und Heidar huschte zum Vordereingang. Ich folgte der Spur aus Leichen ins Innere des Gebäudes.
    Einen Blondschopf und zwei braunhaarige Männer später erreichte ich das Wohnzimmer. Mehmeds zur Seite geklapptes Porträt gab den Blick auf ein aus drei Elementen bestehendes Regal frei. Na schön, jetzt wusste ich also, wo Radu seine Energiequelle versteckt hatte, woraus auch immer sie bestand. In diesem Raum lagen keine Leichen, aber mir schlug nach Blut riechende Luft entgegen, als ich ihn betrat. Ich sah keine roten Pfützen, obwohl ein so intensiver Geruch ziemlich viel Blut erforderte. Doch die Tür zum Eingangsbereich stand offen, und Zugluft kam von dort.
    Ich riss ein Stuhlbein ab, das sich als Knüppel oder Pflock verwenden ließ, und schnupperte. Das Blut stammte nicht von Claire - ich hätte es sofort erkannt. Aber es erschien mir vertraut. Der Grund dafür blieb mir ein Rätsel, bis ich einen Blick in die Diele werfen konnte.
    »Lass ihn zu Atem kommen, Jonathan.«
    »Wie du wünschst, Herr.«
    Meine Augen registrierten in rascher Folge mehrere Bilder: Radu, auf der einen Seite von zwei Vampiren festgehalten, bei denen ich die Kraft von Meistern spürte; keine Spur von Claire; in der Mitte eine Blutlache, groß genug, um einen Menschen in ihr zu ertränken; ein nackter, erschreckend bleicher Körper. Ich fühlte plötzlich eine Kälte, die weit über das hinausging, was mir zuvor der Elf beschert hatte. Und ich begriff, warum das Blut so vertraut

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