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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Händen auf dem Boden kniete. Nein, im Boden. Seine Finger waren tief in die feuchte, schwarze Erde gebohrt.
    Reben hatten sich ihm um Arme und Rücken geschlungen, breiteten sich hinter ihm wie ein lebender Mantel aus.
    Er bemerkte mich nicht - sein Gesicht zeigte eine Konzentration, die an Schmerz grenzte. In der Nähe lagen reglos zwei Elfenkrieger, durchbohrt von jungen Reben, die durch ihre Körper wuchsen und dem dunklen Himmel grüne, winkende Arme entgegenstreckten.
    »…nie wieder, oder ich töte dich selbst. Mein Gott, ich habe dich für tot gehalten…« Claire umarmte mich plötzlich, so fest, dass mir die Rippen wehtaten. Ich stöhnte schmerzerfüllt, und sie ließ mich los, sah mich eine Sekunde an und brach in Tränen aus.
    Ich spuckte noch mehr Schmutz, starrte sie an und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hatte Claire noch nie so außer sich erlebt; normalerweise war sie die Ruhige. Als ich den Kopf hob, enthauptete Heidar gerade einen seiner beiden Gegner und wandte sich anschließend dem zweiten zu. »W-wo ist der Anfuhrer?«, brachte ich krächzend hervor.
    Es schienen die richtigen Worte zu sein, um Claires Tränenflut verebben zu lassen. Sofort verwandelte sich ihre Verzweiflung in Wut. »AEsubrand«, zischte sie, und ihre feuchten Wangen wurden rot. »Wenn ich den tausendmal verdammten und verfluchten Mistkerl finde, dann .... dann .... im Augenblick fällt mir nichts ein, das schlimm genug ist, aber eins steht fest: Wenn ich ihn finde, kann er was wirklich Schlimmes erleben!«
    Heidar war fast mit seinem zweiten Gegner fertig, und da keine unmittelbare Gefahr drohte, glaubte ich, zusammenklappen zu können. Also klappte ich zusammen. Und bereute es sofort, als Claire erneut in Tränen ausbrach und mich schüttelte. »Ich bin nicht tot«, versicherte ich ihr und versuchte, möglichst deutlich zu sprechen, was mir angesichts des Schlamms, der in meiner Kehle steckte, nicht leichtfiel.
    »Wasser!«, stieß sie hervor. »Du brauchst Wasser.«
    Ich brauchte einen zweimonatigen Urlaub an einem hübsch ruhigen Strand, aber Wasser war auch nicht schlecht.
    Ich nickte, und Claire lief in Richtung des Hauses. Ich stellte mir vor, was Louis-Cesare sagen würde, wenn er mich so sähe, nachdem ich ihm gegenüber mit meiner Kompetenz geprahlt hatte. Dieser Gedanke veranlasste mich, genug Kraft zu sammeln, um mich aufzusetzen. Caedmon war fertig mit seinem Weinanbau: Die beiden Elfen waren jetzt von Reben bedeckte kleine Hügel, und zwischen den Blättern bildeten sich erste kleine Weintrauben. Er ging neben mir in die Hocke und schaute aus irgendeinem Grund selbstgefällig drein.
    »Du bist früh dran«, krächzte ich.
    »Mir scheint, ich wäre fast zu spät gekommen«, erwiderte er und hob meine schmutzige, zerkratzte und blutige Hand. »Ich bitte um Entschuldigung.« Dann zog er mich zu sich heran und küsste mich.
    Energie sang in der Luft. Ich fühlte sie auf der Zunge, sirupartig, dick und süß, und dann strömte sie wie eine plötzliche Flut in mich, und mein Körper nahm sie auf wie ein Schwamm, der zu lange trocken gewesen war.
    Caedmons Hand strich mir über die Seite, und mein ganzer Leib prickelte und erwachte zu neuem Leben. Ich öffnete die Augen, konnte ihn aber nicht sehen. Das Wesen, das mich hielt, war ein strahlendes Licht in der Dunkelheit, hell wie die Sonne, ewig wie ein Berg, eine Quelle von Leben und Kraft.
    Langsam ließ das Strahlen nach, und ich kam wieder zu mir. Mein erster Gedanke war, dass Radu einen neuen Weingarten brauchte. Die geraden, symmetrischen Linien existierten nicht mehr. Ein grünes Durcheinander nahm ihren Platz ein: Überall wuchsen Reben und kleine Bäume, geschmückt von dünnen Bougainvillea-und Hibiskus-Girlanden. Sie trugen schwere Blüten und schwangen in der kühlen Brise hin und her, ließen gelegentlich ein rosarotes Blütenblatt auf den weichen, grasbedeckten Boden fallen. Die Gewitterwolken hatten sich verzogen, und der Himmel zeigte ein blasses, vom Regen rein gewaschenes Blau.
    »>Caedmon< bedeutet >Großer König< auf Gälisch«, sagte ich, als sich über mir Blüten an einer Rebe öffneten. Es sah wie ein kleines Feuerwerk aus.
    »Tatsächlich?«, erwiderte Caedmon mit vagem Interesse. Heidar rief etwas und setzte einem fliehenden Elfen nach.
    »Und deine treuen Diener sind wo?«
    Der König zuckte mit den Schultern. »Sie wahren meine Interessen im Feenland. Deshalb wollten wir uns am vergangenen Abend treffen - ich brauchte Zeit, um Kontakt

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