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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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schlechte Laune des Betreffenden. Geoffrey hatte bei meiner Ankunft einen finsteren Blick auf mich gerichtet, aber da ich mit Radu kam, musste er mich eintreten lassen.
    Wir machten es uns im Hauptschlafzimmer bequem. Die Wände waren mit Nussbaumholz vertäfelt, abgesehen von der Stelle, wo ein eingebauter Bücherschrank eine eindrucksvolle Sammlung von Bänden zeigte, bei denen es sich vermutlich um Erstausgaben handelte. Ein alter Kaschanteppich, golden, braun und cremefarben, bedeckte den Boden. Das Bett war riesig und hoch, und seine vier Pfosten stützten Gardinenstangen. Die daran hängenden Vorhänge bestanden aus dickem, cognacfarbenem Samt mit Zugbändern aus dunkelbraunem Satin, die gut zur sündhaft teuren Steppdecke passten. Wie schön zu wissen, dass sich Daddy nichts aberkannte.
    Radu setzte sich aufs Bett und beobachtete mich sorgenvoll, als ich Mirceas riesigen alten Kleiderschrank durchsuchte, den traditionelle rumänische Holzschnitzereien schmückten. An jeder Tür blühte ein Baum des Lebens, umschlungen von Seilen, Blumen und Wolfszähnen, deren komplexe Muster böse Geister abwehren sollten. Angesichts des Ortes, an dem sie sich befanden, hätten sich die Muster sehr anstrengen müssen, um ihren Zweck zu erfüllen.
    Doch ihre Präsenz überraschte mich nicht. Mircea liebte die rumänische Volkskunst, insbesondere Gegenstände aus Holz, und im Lauf der Jahre war seine Sammlung immer größer geworden. Sein wichtigster Landsitz in einem abgelegenen Teil von Washington State enthielt in dieser Hinsicht alles, was man sich nur vorstellen konnte, von kostbaren antiken Türen aus Maramurej, dem alten Holzbearbeitungszentrum des Landes, bis hin zu billigen handgefertigten Löffeln, die Mircea irgendwo aufgefallen waren. Zumindest hatte es eine riesige Sammlung gegeben, als wir dort das letzte Mal zusammengekommen waren, bei einem Familientreffen in den Achtzigerjahren. Ich würde Mircea nie verstehen. Mein ganzer Besitz, abgesehen von den Waffen, passte in einen kleinen Wagen. So war es mir lieber. Ich möchte jederzeit ohne große Vorbereitungen aufbrechen und in den Sonnenaufgang fahren können…
    »Sollte das nicht der Sonnenuntergang sein?«, fragte Radu. Offenbar hatte ich zumindest den letzten Gedanken in Worte gefasst.
    »Der Sonnenaufgang ist besser. Dann hat man einen ganzen Tag Vorsprung vor den nächtlichen Typen, die einen vielleicht verfolgen.«
    Ich ging einen Wald von Mänteln aus teurem Stoff durch und suchte nach etwas Derberem. »Das hier ist nicht schlecht.« Ich zog etwas hinten aus dem Kleiderschrank, das auf den ersten Blick an ein Cape erinnerte, und legte es mir um die Schultern. Das Ding war weich und kaffeebraun, und das Futter schien aus Seide zu sein. Es war mir natürlich zu groß, aber das bedeutete nur, dass ich mehr darunter verstecken konnte.
    »Du darfst nichts darüber sagen, was du gesehen hast, Dory. Das musst du mir versprechen.« Radu sah mich so an, wie ein kleines Kind etwas angestarrt hätte, das mit Tentakeln und Eiterbeulen aus dem Schrank gekrochen kam.
    Neuer Arger auf ihn stieg in mir hoch.
    »Reg dich ab, ich beiße dich nicht.« Man hätte mich hier für den Vampir halten können. Wie Radu jemals ein Land in der damaligen gemeinen Zeit hatte regieren können, war mir ein Rätsel. Der Kerl wurde nervös, wenn man ihn nur zu lange ansah.
    »Ich wollte nur .... ich meine…«
    »Schon gut. Sag mir einfach, was los ist.« Ich sank in einen Ledersessel aus den Vierzigerjahren. Das Ding sah aus wie etwas, das Bogart gemocht hätte, und es war auf fast dekadente Weise bequem.
    »Ich darf eigentlich nicht darüber reden«, wandte Radu ein und sah sich um, als erhoffte er sich von irgendetwas Rettung. Da konnte er lange hoffen. Außer Geoffrey hatte ich keine anderen Bediensteten gesehen, und der alte Griesgram gehörte nicht zur Gattung Held. Bei unserer ersten Begegnung hatte er versucht, mir ein Messer in den Rücken zu stoßen - angeblich hatte er da noch nicht gewusst, wer ich war. Das Schlimmste, was ich jetzt von ihm zu befürchten hatte, war ein spöttisches Lächeln.
    »Versuchs trotzdem.«
    »Die .... äh…Wesen sind ein Experiment. Beziehungsweise Teil eines Experiments.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du dich mit solchen Dingen beschäftigst.« Ich hatte nicht zum ersten Mal Beispiele von Speziesmanipulation gesehen. Dämonen zum Beispiel versuchten die ganze Zeit über, ihre Blutlinien auf jede erdenkliche Weise zu verbessern, um sich bei ihren

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