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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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der König sterben, denn es gibt noch einen anderen Thronanwärter. Die Schwester des Königs hat einen adligen Svarestri geheiratet und ihm einen vollblütigen Elfensohn mit königlichem Blarestri-Blut geschenkt. Man nennt ihn AEsubrand, was >Schwert des AEsir< bedeutet.«
    »Ich verstehe ungefähr ein Wort von sieben«, sagte ich offen. »Wer sind die Svarestri?« Der Schnellkurs in Elfenpolitik bereitete mir Kopfschmerzen. Und ich konnte mich nicht einmal beklagen, weil ich selbst darum gebeten hatte.
    »Die Schwarzen Elfen, wie man sie auch nennt, sind das zweite große Haus des Feenlands. Und weil die Alorestri, die Grünen Elfen, nie großes Interesse an Politik gezeigt haben, stellen die Svarestri die größte Bedrohung für die Herrschaft der Blarestri dar.« Der graue Vamp zündete sich eine Pfeife an. »Nach der Legende haben sie einmal regiert, vor langer Zeit, als die AEsir auf der Erde wandelten.«
    »Die wer?«
    »Wie können Sie so lange gelebt haben und so unwissend sein?«, fragte der Wicht gereizt.
    »Die AEsir waren die Herren des Kampfes«, warf Radu ein.
    Der Bücherwurm schenkte ihm einen anerkennenden Blick. »In der Tat. Angeblich liebten sie den Krieg mehr als die Luft, die sie atmeten: Odin, Thor und so weiter. Sie nahmen den Platz der Vanir ein, der älteren Fruchtbarkeitsgötter, und verbannten ihre Anhänger, die Blarestri, aus Eluen Londe…«
    »Was?«
    »Eluen Londe«, wiederholte der Bibliothekar, und als ich ihn groß ansah, fügte er ungeduldig hinzu: »Das Feenland! Sie gaben die Herrschaft darüber in die Hände jener, die ihnen Treue geschworen hatten - die Svarestri -, und herrschten, bis die AEsir verschwanden.«
    »Wohin verschwanden sie?«
    »Das ist das große Rätsel, nicht wahr?«, fragte Radu aufgeregt. »Niemand weiß es. Eines Tages waren sie einfach weg.«
    Ich hob eine Braue, stellte es aber nicht in Frage. Es war mir gleich, wohin irgendwelche mythischen Wesen verschwunden waren, um Urlaub zu machen. »Na schön, aber was ist mit der modernen Geschichte? Wie sieht die gegenwärtige Situation aus?«
    Der Bücherwurm wirkte leicht beunruhigt. Eine Zeit lang druckste er ein wenig herum, doch letztendlich lief es darauf hinaus, dass die Vamps darüber nicht Bescheid wussten. Es gab Gerüchte über Unruhen in der Hauptstadt der Elfen, und seit Wochen hatte man den König nicht mehr gesehen, aber niemand wusste zu sagen, ob ein Staatsstreich dahintersteckte. Ich hatte die ganze Geschichtsstunde brav über mich ergehen lassen, ohne dass etwas Konkretes dabei heraussprang.
    »Ich möchte nur wissen, warum einige Elfen versucht haben, mich umzubringen«, sagte ich mit Nachdruck.
    Der Bücherwurm verzog die Lippen und zeigte einen Reißzahn. »Wollen das nicht alle?«
    Radu führte mich schnell nach draußen, bevor ich herausfinden konnte, ob die Leiche des kleinen Vampirs in den Schreibtisch passte.
    Radu brachte mich zu Marlowes Bude zurück, entschuldigte sich dann und verschwand in seinem Laboratorium. Er schloss die Tür und wartete einige Sekunden, um zu sehen, ob ich ihm folgte. Dann ging er zu der leeren Wand, vor der er bei meinem Überraschungsbesuch gestanden hatte. Ich wusste davon, weil ich einen Argusaugen-Zauber an der Rückenlehne eines nahen Stuhls hinterlassen hatte. Als Radu durch die Wand verschwand, schlüpfte ich ins Labor, nahm den kleinen Zauber und fügte ihn wieder meinem Schlüsselbund hinzu. Es wurde Zeit festzustellen, warum Onkelchen so nervös gewesen war.
    Der verborgene Zugang zu dem in den Sandstein gegrabenen Tunnel wies keine magischen Abschirmungen auf.
    Diese Erkenntnis ließ mich besorgt innehalten, denn wo der Senat auf Abschirmungen verzichtete, gab es oft noch weitaus scheußlichere Dinge. Die meisten Schutzzauber sollten etwas oder jemanden von einem bestimmten Ort fernhalten oder einen Alarm auslösen, wenn jemand sie passierte. Fallen wurden vom Senat eingesetzt, wenn ihm nichts an einem Verhör lag und er den Eindringling nur tot sehen wollte, normalerweise auf eine recht scheußliche Art und Weise.
    Ich brauchte ziemlich lange, um den Tunnel hinter mich zu bringen, denn ich war davon überzeugt, dass irgendwo eine Falle auf mich wartete. Vor jedem Schritt nahm ich eine Überprüfung vor, mithilfe eines Amuletts, das alle magischen Fallen in einem Umkreis von etwa sechzig Zentimetern sichtbar werden ließ. Aber es dauerte jedes Mal zwanzig Sekunden, bis das Ding eine neue Anzeige lieferte. Ein Schritt, zwanzig Sekunde warten, dann

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