Corina 02 - Dämonisch Ergeben
Dhampirin rumzumachen, solange niemand davon erfuhr, aber jetzt war ganz klar der Zeitpunkt für Schadensbegrenzung gekommen.
Ich wusste nicht, warum es mich überraschte. Kein Vampir hatte eine Dhampir-Geliebte. Im Lauf der Jahre hatten ein paar versucht, mich zu verführen, wegen der Aufregung, um damit angeben zu können oder einfach nur, weil sie es gern riskant hatten. Aber mehr als ein One-Night-Stand? Nein.
Und daran würde sich nichts ändern. Im besten Fall war es sozialer und politischer Selbstmord, und im schlimmsten Fall kam jemand weiter oben auf den Gedanken, dass der betreffende Vampir durchgedreht war. Und für das Problem verrückter Vampire gab es nur eine Lösung. Ich sollte es wissen, denn oft wurde ich damit beauftragt, sie anzuwenden. Und doch überraschte es mich. Außerdem schmerzte es, und das war inakzeptabel. Ich war müde und sternhagelvoll, und jetzt lief ich Gefahr, rührselig zu werden. Es wurde ganz jetzt lief ich Gefahr, rührselig zu werden. Es wurde ganz eindeutig Zeit zu gehen.
Ich wollte aufstehen, aber kühle Finger berührten mich am unverletzten Handgelenk. »Wenn Sie uns bitte einen Moment unverletzten Handgelenk. »Wenn Sie uns bitte einen Moment allein lassen würden, Kit .... «, sagte Mircea. Marlowe verzichtete auf eine Antwort. Ich hatte das Gefühl, dass er sich nicht unbedingt darauf freute, dem Senat gegenüberzutreten. Er verließ das Zimmer, und Christine kam herein. Sie zog zwei große Koffer hinter sich her und hatte sich einen dritten unter den Arm geklemmt.
»Christine. Dorina und ich möchten ein kurzes Gespräch fuhren. Könnten Sie vielleicht im Büro warten?«, fragte Mircea höflich.
Christine sah auf, bemerkte ihn und blinzelte. Dann lächelte sie auf die Art und Weise, wie Frauen Mircea gegenüber immer lächelten. »Natürlich.«
»Sind wir noch nicht fertig?«, fragte ich müde. Wir hatten schon lange miteinander gesprochen, so lange wie .... nie zuvor. Zumindest nicht an einem Stück.
Mircea nahm eine kleine Zigarette - türkischer Tabak, so wie er roch - und streckte mir das Kästchen entgegen. »Nicht ganz.«
»Scheußliche Angewohnheit«, sagte ich und schüttelte den Kopf. Ich rauchte nur Gras.
»Es gibt schlimmere.«
»Zum Beispiel?«
Mircea stellte das Kästchen beiseite, lehnte sich zurück und zündete die Zigarette an. Er wirkte noch immer ruhig und entspannt. Für einen langen Moment sagte er nichts, und das war kein gutes Zeichen. Mircea musste nie seine Gedanken sammeln. Er hatte immer zu viele Gedanken, das war sein Problem. Beziehungsweise eins von ihnen. »Ich habe mit dir nicht oft über deine Mutter gesprochen, oder?«, fragte er schließlich.
Plötzlich saß ich wie erstarrt da. Mit allem hatte ich gerechnet, aber nicht damit. Schon vor Jahren hatte ich es aufgegeben, nach meiner Mutter zu fragen, denn das Ergebnis war immer gleich: ein paar trockene Fakten, die mir nichts Neues verrieten, von Mircea mit kühler Gleichgültigkeit formuliert. Sie war eine Bauerntochter gewesen. Sie hatten eine kurze Affäre miteinander gehabt. Er hatte sie verlassen, als er fest stellt e, dass er zum untoten Teil der Bevölkerung gewechselt war, was zufälligerweise mit ihrer Schwangerschaft zusammenfiel.
Ende.
Vor einem Monat dann hatte er die Bombe platzen lassen, dass sie gar nicht, wie von mir angenommen, an der Pest gestorben war. Sein irrer Bruder Vlad hatte sie langsam zu Tode gefoltert. Mircea hatte ihn anschließend zum Vampir gemacht, damit er ihn seinerseits foltern konnte, fünfhundert Jahre lang. Nie hatte jemand von unserer Familie behauptet, sie verstünde es nicht, nachtragend zu sein.
Es war kein besonders angenehmes Gespräch gewesen, und ich wollte so etwas nicht unbedingt wiederholen. Aber ich wusste so verdammt wenig von meiner Mutter, weil er mir nichts erzählt und mir meine Erinnerungen genommen hatte. Was nicht heißen soll , dass ich mich an viel erinnert hätte, denn wir waren damals voneinander getrennt worden, als ich noch sehr klein gewesen war. Doch ich hatte das eine und andere aufgeschnappt, aus den Erinnerungen anderer Leute, und davon war mir kaum etwas geblieben.
Typisch für Mircea, dass er die Schwach stelle einer Person mit chirurgischer Präzision fand. Er wusste, dass er mich mit diesem einen Satz festnagelte, dass ich nicht aufspringen und weglaufen würde, was auch immer er mit mir besprechen wollte. Nicht wenn die Chance bestand, mehr über meine Mutter zu erfahren.
»Was ist mit ihr?«,
Weitere Kostenlose Bücher