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Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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bereits Vampir gewesen. Und Vampire konnten keine derart intensiven Gefühle empfinden, oder?
    »Halo? Ist jemand zu Hause?« Rays scharfe Stimme schnitt durch meine sich ständig wiederholenden Gedanken. Diesmal war ich fast dankbar, sie zu hören.
    »Ich dachte, du soll test als Zeuge aussagen«, sagte ich und stieß mich von der Tür ab. »Warum bist du noch hier?«
    »Man teilte mir mit, dass man mich nicht mehr braucht. Es gäbe genug andere Dinge zu besprechen, hieß es.«
    »Bestimmt.«
    »Können wir gehen? Ich krieg hier das Gruseln.«
    »Es ist ein beunruhigender Ort«, kam eine Stimme von der Flurtür.
    Ich drehte den Kopf und sah Christine, die auf einem Gepäckberg saß. Sie war so still gewesen, dass ich sie gar nicht bemerkt hatte. »Sie haben dich ebenfalls zurückgelassen?«, fragte ich und legte Ray in die Reisetasche. Warum auch nicht? Er nahm nicht viel Platz weg.
    »Sie meinten, meine Aussage wäre nicht besonders hilfreich«, erwiderte Christine. »Ich habe überhaupt nichts gesehen und stehe Louis-Cesare nahe. Vermutlich haben sie gedacht, dass ich für ihn lügen würde.«
    »Also hast du ganz umsonst gepackt.«
    »O nein. Nicht umsonst«, sagte Christine, als ich neben Rays blutigem Kopf in der Reisetasche kramte. Wie immer hatte es die Schlüssel in einen entlegenen Winkel verschlagen. »Man hat mir zu verstehen gegeben, dass mich die Familie hier nicht mehr will . Ich bin .... wie heißt es? .... weggeworfen worden.«
    »Man hat dich rausgeworfen«, berichtigte ich sie. »Wohin jetzt?«
    »Ich weiß nicht. Wohin gehen wir?«
    Ich sah auf, obwohl ich die Schlüssel noch nicht gefunden hatte. »Wie bitte?«
    »Louis-Cesare hat gesagt, dass ich bei dir bleiben soll .«
    »Lieber Himmel«, brummte Ray.
    »Er hat was gesagt?«, erwiderte ich langsam.
    »Er holt mich bestimmt ab, wenn das Gerichtsverfahren zu Ende ist. Wohnst du weit entfernt?«
    »Du kannst nicht mit mir kommen«, sagte ich und schloss die Hand um die verdammten Schlüssel.
    Dünne Falten bildeten sich auf Christines Stirn. »Aber ich muss. Louis-Cesare hat gesagt .... «
    »Es ist mir egal, was Louis-Cesare gesagt hat. Und dir sollte es ebenfalls egal sein. Du bist dreihundert Jahre alt, um Himmels willen . Geh aus. Leb ein bisschen.«
    Ich nahm die Reisetasche und ging zur Tür, aber eine zarte Hand schoss mir entgegen und ergriff mich am Unterarm, so schnell, dass ich die Bewegung überhaupt nicht sah. Es war der erste klare Hinweis auf ihre Vampirnatur, den ich bisher gesehen hatte. Die Schnelligkeit des Zupackens und die Festigkeit, mit der sie zugriff. Doch ihr Gesicht war voller unschuldiger Sorge, die an Panik grenzte. »Aber .... aber ich kann ihn nicht enttäuschen! Nicht bei seiner ersten Anweisung nach .... Ich kann nicht!«
    »Wahrscheinlich hast du ihn falsch verstanden«, sagte ich und versuchte, geduldig zu bleiben.
    »Nein, nein! Ich weiß, was er gesagt hat! Und der Morgen rückt näher, und ich weiß nicht, wo ich sonst unterkommen soll , und sie werden mich auf die Straße werfen!« Verdammt, sie weinte schon wieder.
    »Louis-Cesare wollte wahrscheinlich, dass ich dich bei ihm absetze.« Er hätte mich wenigstens darum bitten oder es zumindest erwähnen können.
    »B-bei ihm?«
    »Er wohnt im Club. Komm, ich bringe dich hin.«
    »Oh, danke!« Christine war so erleichtert, dass ich mich plötzlich ein wenig schuldig fühlte. Wie mochte es sein, ein ganzes Jahrhundert gesagt zu bekommen, was man tun und ganzes Jahrhundert gesagt zu bekommen, was man tun und nicht tun soll te? Nach einer Weile musste das nicht tun soll te? Nach einer Weile musste das Selbstbewusstsein Schaden nehmen. Und es war nicht Christines Schuld, dass ihr Meister ....
    »Was machst du da?«, fragte ich. Christine hatte ihren Platz auf dem Gepäckberg verlassen und damit begonnen, einige Koffer herauszuziehen. Sie sah mich verwundert an. »Das passt nicht alles in den Wagen.«
    Sie starrte auf die vielen Koffer, die alle unterschiedliche Größen und Farben hatten. »Aber .... was soll ich tun?«
    »Nimm den Kram, den du für heute brauchst. Den Rest können dir Elyas’ Leute nachschicken.«
    »Das machen sie bestimmt nicht. Sie sind gräulich gewesen! Was, wenn sie die Koffer wegwerfen? Was, wenn sie nie .... « Ihre Unterlippe begann zu zittern.
    »Oh, Shit«, sagte Ray. »Quetsch die Koffer hinein! Quetsch sie hinein!«
    Wir quetschten sie hinein. Nach drei Touren, jeder Menge Fluchen und ohne Hilfe der Familie schafften wir es

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