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Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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einen weiteren Fluch auf Lateinisch. Mein Latein war nicht besonders gut, aber ich glaubte, die Worte betrafen die Großmutter von jemandem und einen einbeinigen Esel.
    » Alles in Ordnung?«, fragte ich und kam mir dabei ein bisschen blöd vor. Natürlich war bei ihm nicht alles in Ordnung.
    Doch Anthonys Sorge galt offenbar nicht seiner Gesundheit. »Es ist zurück!«, flüsterte er und sah sich voller Furcht um.
    »Was ist zurück?«
    »Das Ding! Bei den Göttern, ich dachte schon, es wäre verschwunden!«
    Ich starrte ihn an und fragte mich, wie ich einen schwerverletzten Konsul aus diesem unterirdischen Labyrinth bringen soll te, wenn er ganz offensichtlich übergeschnappt war. Und dann hörte ich es ebenfalls: ein fernes Echo wie ein schwaches Seufzen: »Anthonieee.«
    Ich hielt den Atem an. »Behaupten Sie bloß nicht, Sie hätten nichts gehört!«, stieß Anthony hervor und sah mich entsetzt an.
    »Ich habe etwas gehört.« Ich zögerte und versuchte, über das Pochen meines Herzens hinweg zu lauschen - von Anthonys Furcht angesteckt hämmerte es so sehr, als wollte es aus meiner Brust fliehen.
    Das Geräusch wiederholte sich nicht.
    »Wo ist es?«, fragte Anthony. »Woher kam das Geräusch?«
    »Ich weiß nicht.«
    »O ihr Götter!« Meistervampire verabscheuten es, ihre kühle Ruhe zu verlieren, und Konsuln soll ten über solch en menschlichen Dingen stehen. Aber Anthony hatte ganz klar Angst.
    Ich zog ihn durch den Tunnel, ein wenig schneller als seine Füße wollten. Immer wieder torkelte er zur einen oder anderen Seite, und mehr als einmal wäre ich dadurch fast mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen. Schließlich legte ich ihn mir halb über die Schulter, was ihm kaum schadete, weil die meisten improvisierten Pflöcke im Oberkörper bereits beim Kriechen nach hinten durchgedrückt worden waren.
    Einige Minuten später erreichten wir den Haupttunnel - Anthony baumelte wie ein Betrunkener hin und her, und ich fluchte immer wieder. Mit der einen Hand stützte ich mich an der Wand ab und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Als ich sie zurückzog, blieb ein deutlich sichtbarer Schweißabdruck zurück. Ich betrachtete ihn verärgert, atmete schwer und fragte mich, wieso ich nie die kleinen, dürren Bösewichte bekam.
    Dann hörte ich wieder das Geräusch, und wenn ich mich nicht sehr irrte, war es diesmal ein ganzes Stück näher. Ich konnte noch immer nicht feststellen, aus welcher Richtung es kam. Es gab zu viele Nebentunnel, zu viele Echos. Selbst unsere eigenen Stimmen klangen seltsam, als kämen sie von mehreren Stelle n.
    »Komm schon, komm schon, worauf warten Sie?«, drängte Anthony. Ich überlege mir, ob ich deinen verdammten Arsch hierlassen soll , hätte ich am liebsten geantwortet. »Wir müssen weiter«, fügte er hinzu und stieß mich an.
    Ich rückte den Konsul auf meiner Schulter zurecht. »Ich gehe weiter, wenn Sie mir sagen, warum Sie hier unten sind.«
    »Geminus rief mich voller Panik an und schimpfte über Elfen, Vergeltung und Zeus weiß was sonst noch. Offenbar hat ihn jemand wegen der verdammten Rune erpresst, und er glaubte fest daran, dass sie sich in meinem Besitz befindet. Er drohte mir, sich an den Senat zu wenden, wenn ich sie ihm nicht mir, sich an den Senat zu wenden, wenn ich sie ihm nicht überließe.«
    »Und haben Sie ihm die Rune überlassen?«
    »Ich konnte ihm nicht geben, was ich nicht habe«, sagte Anthony gereizt.
    »Warum dachte er dann, dass Sie die Rune haben?«
    »Wer weiß? Sie kennen diese Gladiator-Typen. Sind ein bisschen beschränkt.«
    »Ganz im Gegensatz zu den Typen vom Senat«, sagte ich und blieb stehen.
    Anthony wartete etwa eine halbe Minute, dann hielt er es nicht länger aus. »Sie würden mich hier zurücklassen? Einen Verwundeten ?«
    »Sie sind kein n ormal e r Verwundeter. Und ja, ich würde Sie zurücklassen, ohne eine Sekunde zu zögern.«
    Er erweiterte meinen Wortschatz an römischen Flüchen, Er erweiterte meinen Wortschatz an römischen Flüchen, während ich weiterhin dastand. »Oh, na schön«, brummte er verärgert. »Geminus hat gesehen, wie ich gestern Abend Elyas’ Büro betreten habe, kurz vor seinem Tod.«
    »Louis-Cesare hatte also recht. Sie haben ihn getötet.«
    »Ich mag den einen oder anderen Fehler haben, aber meine Loyalität gilt jenen, die mir gegenüber loyal sind. Und Elyas war ein alter Freund. Ich bin nicht zu ihm gegangen, um ihn zu töten!«
    »Warum sind Sie dann zu ihm gegangen?«
    »Wegen Christine. Louis-Cesare

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