Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
Vom Netzwerk:
daran, dass die Haut zurückwich. Der alte Anthony sah ganz und gar nicht gut aus. »Es war das Ding«, flüsterte er.
    »Welches Ding?«, fragte ich, als er versuchte, auf die Beine zu kommen. Es gelang ihm nicht.
    »Das Ding, das ihn getötet hat! Es ist noch immer hier unten und sucht uns. Und wenn es uns findet, wird es Sie nicht verschonen.« Er zeigte mit dem Finger auf mich. »Sie sind zur Hälfte Vampir, nicht wahr?«
    Ich hatte keine Ahnung, wovon er faselte und ob seine Worte irgendeinen Sinn ergaben - Anthony schien auf dem besten Weg zu sein, den Verstand zu verlieren. Derzeit galt meine Besorgnis weniger irgendeinem Monstrum, sondern vielmehr der Tatsache, dass er nicht aufstehen konnte. Es brauchte ziemlich viel, einen Meister zu Boden zu schicken, und Anthony litt ganz offensichtlich.
    »Was ist mit Ihnen passiert?«, fragte ich, zog seinen Umhang zur Seite .... und schnappte nach Luft.
    Es war deutlich zu sehen, woher das Blut kam. Es steckte nicht ein Pflock in Anthony, nicht einmal ein Dutzend. Sein Körper war regelrecht von ihnen durchlöchert - er sah aus wie ein menschliches Stachelschwein. Und was da in ihm steckte .... Es schienen keine gewöhnlichen Pflöcke zu sein, eher Bruchstücke von Brettern. Aber sie hatten ihren Zweck er füllt .
    Einige der längeren durchdrangen den Körper ganz und hoben den Umhang am Rücken wie ein Zelt. Einer durchbohrte das Herz. »Warum haben Sie die Pflöcke nicht herausgezogen?«, fragte ich verwirrt und voller Elend.
    »Rühren Sie sie nicht an!«, ächzte Anthony. »Es war schlimm genug, sie hineinzustoßen!«
    Ich begriff erst nach einigen Sekunden. »Sie haben das selbst getan?«
    »Mir blieb nichts anderes übrig. Der Pflock in meinem Herz ist mit Wachs beschichtet. Ich musste viel Blut verlieren, damit meine Körpertemperatur sinkt. Andererseits wäre das verdammte Wachs bereits geschmolzen.«
    »Aus einer einzelnen Wunde bluten Vampirkörper nicht sehr, und deshalb .... «
    »Ich musste immer weitere Pflöcke in mich bohren! Wenn ich nicht neben einigen Holzkisten gelegen hätte, wäre ich jetzt tot.«
    »Sie wollten Zeit gewinnen, damit Ihr Hals heilt«, sagte ich und war trotz allem beeindruckt. Ich hatte viele Vamps getötet, und nicht einer von ihnen war auf diese Idee gekommen. Die meisten von ihnen hatten sich nicht mehr gerührt, wie gelähmt vom Pflock in ihrem Herz. Ich fragte mich, wie groß Anthonys Macht sein musste, wenn er sich trotz der vielen Pflöcke und des großen Blutverlusts noch immer bewegen konnte.
    Und dann fragte ich mich, was geschehen wäre, wenn er es nicht geschafft hätte. Geminus hatte fast die Decke einstürzen lassen, und Anthony war mindestens ebenso alt und noch ein ganzes Stück mächtiger. »Wir müssen hier raus«, sagte ich und machte mich daran, ihm auf die Beine zu helfen.
    »Darauf wäre ich nicht gekommen«, erwiderte Anthony voller Sarkasmus.
    Angesichts der Umstände ließ ich es dabei bewenden und suchte nach einer Stelle , an der ich ihn hochziehen konnte. Es war nicht viel Platz übrig geblieben, aber schließlich gelang es mir, ihm einen Arm um die Taille zu schlingen und ihn auf die zittrigen Beine zu ziehen. Es wäre nett gewesen, ihn an die Wand zu lehnen, aber das hätte noch mehr Schaden angerichtet. Und viel mehr schien er nicht aushalten zu können.
    »Kennen Sie diese Tunnel?«, fragte ich ihn und überlegte, welcher Weg nach draußen der kürzeste sein mochte.
    »Sie nicht?«
    »Warum habe ich wohl gefragt?«, erwiderte ich und versuchte, nicht zu schnaufen. Anthony wog eine Tonne, und der größte Teil seines Gewichts lastete auf mir. »Ich bin nie zuvor hier unten gewesen.«
    »Sie leben in dieser Stadt. Gehen Sie denn nie auf Entdeckungsreise?«
    »In unterirdischen Tunnelsystemen? Nein.«
    »Es sind gerade solch e Tunnelsysteme, in denen al die interessanten Dinge geschehen.«
    »Dunkle Tunnel sind die Heimat von Ungeheuern.«
    Anthonys überraschend schril l klingendes Lachen halte von den Wänden wider. »Das können Sie laut sagen, Schwester.« Ich befürchtete, dass Anthony bereits zu viel Blut verloren hatte. Es machte sich bei seiner Ausdrucksweise bemerkbar.
    »Kommen Sie«, sagte ich und schlug den Weg in Richtung Haupttunnel ein. So schlimm es dort auch sein mochte, es war immer noch besser, als stundenlang durch die Nebentunnel zu irren.
    Ich war gerade ins Schwitzen gekommen, als Anthony plötzlich stehen blieb und zur nächsten Wand taumelte. Dort hielt er sich fest und brummte

Weitere Kostenlose Bücher