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Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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er regte sich ziemlich auf, doch schließlich erklärte er sich einverstanden. Inzwischen war es fast Morgen geworden, und ich wollte nicht, dass er zu mir kam, wenn meine Jungs schliefen. Deshalb forderte ich ihn auf, mir die Rune heute Abend zu bringen. Aber er kreuzte nicht auf, und telefonisch konnte ich ihn nicht erreichen, und in zwei Stunden würde der Boss eintreffen! Ich war kurz vorm Ausflippen, verstehst du? Der Boss kam extra geflogen, um die Rune abzuholen und sie Ming-de zu bringen, und ich hatte sie nicht! Ich wusste, dass er mich töten würde.«
    »Das klingt ungefähr richtig«, sagte ich. So funktionierte die Hierarchie in der Welt, selbst in den besseren Familien. Ein Vampir, dessen Herr durch seine Schuld das Gesicht verlor, musste damit rechnen, ebenfalls das Gesicht zu verlieren, zusammen mit vielen anderen Körperteilen.
    »Elyas hatte überhaupt nicht kommen wolle n«, sagte Ray und kam wieder in Rage. »Er will mich tot sehen und brachte den Franzosen mit einem Trick dazu, die schmutzige Arbeit für ihn zu erledigen.«
    »Louis-Cesare? Und das alles hättest du mir viel früher sagen können!«, erwiderte ich.
    »Ja, ich frage mich, wieso ich kein Vertrauen zu der Person hatte, von der ich geköpft worden bin!«
    »Was hat sich geändert?«
    »Was sich geändert hat? Du hast Louis-Cesare gesagt, dass du die Rune willst . Eins steht fest: Von Elyas kriegst du sie nicht. Er wird sie nicht hergeben, und wenn sie ihren Zweck erfüllt und ihn unbesiegbar macht, kannst du ihn nicht töten. Du kannst nur versuchen, ihn zu erpressen. Ich sage allen, was ich gesehen habe, wenn er das Ding nicht rausrückt.«
    »Aber dazu musst du am Leben bleiben«, sagte ich und begriff schließlich, wohin dies führte.
    »Was nicht der Fall sein wird, wenn er mich in die Hände bekommt.«
    Ich starrte auf die Bäume, deren Wipfel sich im auffrischenden Wind bewegten. Der Himmel zeigte ein besorgtes Grau. Dunkle Wolken türmten sich auf und kündigten ein weiteres Gewitter an. Es passte genau zu meiner Stimmung. Andererseits .... Wenn Ray die Wahrheit sagte und Elyas den Elfen getötet hatte, ergaben sich daraus interessante neue Möglichkeiten. Er mochte unverwundbar sein, aber das galt nicht für Familie und Besitz. Die Elfen konnten ihn ruinieren - in dieser Hinsicht war Erpressung weitaus mehr als eine leere Drohung. Mit ein wenig Glück mochte es tatsächlich möglich sein, die Rune und Christine zu bekommen.
    Aber ich musste Louis-Cesare dazu bringen, Elyas’ Angebot keine Beachtung zu schenken, und das würde alles andere als leicht sein. Christine befand sich in seiner Reichweite - er brauchte nur Ray zu übergeben, um sie zu bekommen, ganz einfach. Erpressung hingegen war riskant. Vielleicht log Ray. Vielleicht schaltete Elyas auf stur und verließ sich darauf, dass das Wort eines Senatsmitglieds mehr Gewicht hatte als das eines Nachtclubinhabers.
    Nein. Ein solch es Risiko würde Louis-Cesare nicht eingehen. Nicht wenn er nach oben gehen und die Angelegenheit hier und heute in Ordnung bringen konnte.
    Von diesem Ort verschwinden und dafür sorgen, dass Ray am Leben blieb und aussagen konnte. So lautete der Plan. Ich blickte in die leere Gasse hinab. Die Feuerleiter machte es leicht, von hier abzuhauen, aber es gab da ein kleines Problem: Der Rest von Ray befand sich irgendwo in einem Gästezimmer, und ich wusste nicht einmal, in welchem.
    »Ich finde es heraus, wenn du mich angelogen hast, um deine Haut zu retten«, sagte ich und brachte uns durchs Fenster ins Bad zurück. »Und dann erwartet dich etwas, das zehnmal schlimmer ist als Elyas.«
    »Ja, klar. Als könnte ich mir das alles aus den Fingern sau .... «
    Ray unterbrach sich, als jemand an die Badezimmertür klopfte. Ich verharrte, noch halb im Fenster. »Eine halbe Stunde ist vergangen, Dorina«, sagte Louis-Cesare. »Bist du fertig?«
    17
    Ray und ich sahen uns an. »Fast«, sagte ich schnell. »Lass mich nur noch .... äh .... «
    Ich kletterte ganz durchs Fenster, stellte die Reisetasche auf den Tresen und kramte in ihr. Sie enthielt Dinge, die jemanden auf fünfzig verschiedene Arten umbringen konnten, aber die weniger tödlichen Möglichkeiten waren dünn gesät. Ich hatte einen Vampirclub aufgesucht und gewusst, dass ich dort kaum etwas mit den harmloseren Sachen anfangen konnte.
    Das galt insbesondere für Meister der ersten Stufe. Ich entschied mich gegen magische Handschellen, von denen sich Louis-Cesare vermutlich in fünf Sekunden

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