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Corkle 1

Corkle 1

Titel: Corkle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas
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Mr. McCorkle – wir möchten mit Ihnen über den gestrigen Vorfall sprechen.«
    »Ah ja.«
    »Vielleicht hilft es, wenn wir uns ausweisen.« Beide zogen kleine schwarzgebundene Ausweise aus der Tasche, und ich las einen nach dem anderen. Sie waren nicht von der CIA. Sie waren etwas Besseres – oder Schlimmeres, es kam ganz auf den Standpunkt an. Ich reichte die Ausweise zurück.
    »Wie kann ich Ihnen helfen?« sagte ich freundlich.
    »Zufällig wissen wir, daß Ihr Partner, Mr. Padillo, gestern hier war, als die Schießerei stattfand.«
    »Ja?«
    »Ich glaube, mit uns können Sie offen reden«, sagte Burmser.
    »Das versuche ich gerade.«
    »Wir interessieren uns nicht so sehr für den Mann, der erschossen wurde. Er war ein kleiner Agent. Wir interessieren uns mehr für den, mit dem er sich hier getroffen hat: einen Herrn Maas.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Sie haben ihn gestern in der Maschine aus Berlin kennengelernt«, rezitierte Burmser. »Sie haben mit ihm geplaudert und ihm dann angeboten, ihn zu Ihrem Restaurant mitzunehmen.«
    »Das habe ich alles vor der Polizei ausgesagt, vor Inspektor Wentzel.«
    »Aber Sie haben Wentzel nicht gesagt, daß Padillo hier war.«
    »Nein. Mike hatte mich gebeten, es nicht zu tun.«
    »Vermutlich wissen Sie, daß Padillo gelegentlich Arbeiten für uns erledigt?«
    Ich trank einen großen Schluck Kaffee. »Wie lange sind Sie schon in Bonn, Mr. Burmser?«
    »Zweieinhalb, nein, drei Jahre.«
    »Ich bin dreizehn Jahre hier, nicht eingerechnet die Zeit, die ich bei MAAG war. Sehen Sie in Ihren Akten nach. Sie sollten wissen, unter welchen Umständen dieses Lokal hier eröffnet wurde. Ich wurde dazu erpreßt, Padillo als Partner anzunehmen. Es tut mir nicht leid, daß ich es getan habe. Wenn er nicht gerade Flugpläne studiert, ist er ein verdammt feiner Bursche. Ich weiß, daß er für eine Ihrer Organisationen arbeitet, aber ich habe ihn nie gefragt, für welche. Ich will es nicht wissen. Ich will nicht in Spionagegeschichten verwickelt werden.«
    Ich glaube, Hatcher errötete ein bißchen, aber Burmser bohrte weiter. »Wir machen uns Sorgen um Padillo. Er sollte gestern ein Flugzeug nehmen. Nach Frankfurt. Und dann von Frankfurt nach Berlin. Aber er ist mit dem Zug nach Frankfurt gefahren; er war nicht in der Maschine nach Berlin.«
    »Dann hat er den Flug verpaßt.«
    »Es war ein sehr wichtiger Flug, Mr. McCorkle.«
    »Passen Sie mal auf«, sagte ich. »Nach allem, was ich weiß, hat er Flug 487 nach Moskau mit Anschluß nach Peking genommen. Sobald er die Pläne beschafft hat, soll er sich als Kuli verkleiden und einen Sampan nach Hongkong nehmen. Vielleicht hat er in Frankfurt aber auch eine Frau aufgerissen, hat sich ein paar Flaschen Martell gekauft und ist mit ihr im Savigny abgestiegen. Ich weiß nicht, wo er ist. Ich wollte, ich wüßte es. Er ist mein Partner, und ich möchte ihn wiedersehen. Ich habe mich nie an den Gedanken gewöhnen können, mit einem Mann im Geschäft zu sein, der mehr in der Welt herumfliegt als ein Handelsvertreter. Ich möchte, daß er das Spionagegeschäft aufgibt und mir hilft, die Speisenkarten zu schreiben und den Schnaps zu bestellen.«
    »Ja«, sagte Burmser, »ja, das kann ich alles verstehen. Aber wir haben Grund zu der Annahme, daß dieser Maas etwas damit zu tun hat, daß Padillo den Flug nach Berlin verpaßt hat.«
    »Tja, und ich glaube, daß Ihre Annahme auf irrigen Überlegungen beruht. Maas war heute morgen um vier Uhr in meiner Wohnung, hatte seine Aktentasche und eine Luger bei sich und hat meinen Scotch getrunken. Als ich heute morgen kurz vor elf gegangen bin, hat er noch auf der Couch in meinem Wohnzimmer geschnarcht.«
    Vielleicht werden sie auf Spezialschulen geschickt, wo man ihnen beibringt, keine Überraschung oder Gefühle zu zeigen. Vielleicht stechen sie sich dort gegenseitig mit Nadeln, und wer »au« sagt, kriegt für diesen Tag einen Minuspunkt. Sie zeigten nicht mehr Überraschung, als wenn ich ihnen gesagt hätte, es wäre ein schöner Morgen, sähe aber so aus, als ob es nachmittags regnen würde.
    »Was hat Maas Ihnen gesagt, McCorkle?« fragte Hatcher. Seine Stimme war tonlos und nicht besonders freundlich.
    »Ich habe ihm gesagt, warum ich ihm einen Tritt in den Hintern geben und ihn hinauswerfen würde, und er hat mir gesagt, warum ich das nicht tun würde. Er sagt, er weiß, wohin Mike fliegen soll und weshalb; das und die Tatsache, daß Mike während der Schießerei hier war, wird er der Bonner Polizei

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