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Corkle 1

Corkle 1

Titel: Corkle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas
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sich gerade vor, als eine zusätzliche Patrouille ankommt. Sie haben ihn erschossen, und er ist mit der Leiter abgestürzt. Nach der anderen Seite. Entweder Mac oder ich haben das Licht ausgeschossen, und dann sind wir gerannt wie die Teufel.«
    »Mein Gott, mein Gott«, murmelte Max.
    Symmes vergrub das Gesicht in den Unterarmen und fing an, unbeherrscht zu weinen. »Ich kann nicht mehr«, schluchzte er. »Mir ist egal, was aus mir wird – ich kann einfach nicht mehr. Sie sind alle furchtbar, furchtbar, furchtbar.«
    »Beruhigen Sie ihn«, befahl Padillo Burchwood.
    Burchwood machte eine hilflose Geste. »Was soll ich denn tun?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Padillo gereizt, »aber bringen Sie ihn zur Ruhe. Streicheln Sie ihm den Kopf oder sonst was.«
    »Rühr mich nicht an!« kreischte Symmes.
    Padillo griff zurück und packte eine Handvoll seines langen blonden Haars. Er riß Symmes’ Kopf hoch. »Machen Sie uns jetzt kein Theater, Mensch.« Seine Stimme knallte scharf wie eine Peitsche. Sein Blick schien sich in Symmes’ Gesicht einzubrennen.
    »Lassen Sie mein Haar los, bitte«, sagte der blonde Mann mit einer seltsamen Würde. Padillo gab ihn frei. Symmes sank auf seinen Platz zurück und schloß die Augen. Burchwood klopfte ihm versuchsweise aufs Knie.
    Max schaffte die Strecke in zwei Minuten. Er bog in eine Seitenstraße ein und drückte vor dem Tor eines nicht gerade florierend aussehenden Geschäfts mit dem Firmenschild »Autozubehör« auf die Hupe. Er hupte noch zweimal, und das schmierige Tor ging auf. Max fuhr den Wagen hindurch, das Tor schloß sich hinter uns. Er stellte den Motor ab und senkte den Kopf erschöpft auf das Lenkrad.
    »Mir geht es wie unserem Freund dahinten«, sagte er. »Viel schaff ich nicht mehr. Es war ein sehr langer Tag.«
    Ein fetter Mann in einem schmutzigen weißen Overall, der sich die Hände an einem alten Lappen abwischte, kam zu Max. »Du bist wieder da, Max?«
    Max nickte erschöpft. »Ja, ich bin wieder da.«
    »Was willst du denn?«
    Padillo stieg aus dem Wagen und ging zu dem dicken Mann hinüber.
    »Hallo, Langemann.«
    »Herr Padillo«, sagte der Mann. »Ich habe Sie nicht zurückerwartet.«
    »Wir brauchen einen Platz, wo wir die Nacht über bleiben können, vier Personen. Wir brauchen auch etwas zu essen und Schnaps und ein Telefon.«
    Der dicke Mann warf den Lappen in einen Abfalleimer. »Das Risiko ist gestiegen«, sagte er. »Der Preis auch. Wie lange werden Sie bleiben?«
    »Diese Nacht – vielleicht auch den halben Tag morgen.«
    Der dicke Mann stülpte die Lippen vor. »Zweitausend D-Mark West.«
    »Wo?«
    »Ich hab einen Keller. Nichts Tolles, aber trocken.«
    »Und das Telefon?«
    Der Mann deutete mit dem Kopf zur Rückseite der Werkstatt. »Da hinten.«
    Padillo zog den Revolver aus der Manteltasche und schob ihn wie beiläufig in seinen Hosenbund. »Sie sind ein Räuber, Langemann.«
    Der Dicke zuckte mit den Schultern. »Macht trotzdem zweitausend Mark. Wenn Ihnen dadurch wohler wird, können Sie mich gern weiterbeschimpfen.«
    »Bezahlen Sie ihn, Max«, sagte Padillo. »Dann bringen Sie die beiden in den Keller. Sorgen Sie dafür, daß Langemann Essen und Schnaps beschafft. Für den Preis kann er auch noch ein paar Zigaretten dazulegen.«
    Max, Langemann und die beiden Amerikaner gingen zu einer Tür an der Rückseite der Werkstatt. Ich stieg aus dem Wagen und ging langsam um ihn herum. Ich fühlte mich alt und müde, meine Gelenke knirschten. Ein Zahn tat mir weh. Ich lehnte mich gegen den vorderen Kotflügel und hätte mir gern eine Zigarette angesteckt.
    »Was jetzt?«
    »Hast du noch die Nummer von Maas?«
    Ich nickte vorsichtig. Der Kopf hätte ja abfallen können.
    »Wir rufen ihn an und stellen fest, ob er immer noch an einem kleinen Geschäft interessiert ist.«
    »Traust du ihm?« fragte ich.
    »Nein, aber hast du bessere Einfälle?«
    »Die sind mir diese Nacht ausgegangen.«
    »Sein Preis war fünftausend Dollar, ja?«
    »Richtig. Ist vermutlich gestiegen, wie ich Maas kenne.«
    »Wir werden feilschen. Zeig mal die fünftausend, die Cook dir gegeben hat.«
    Ich zog das flache, zugeklebte Päckchen aus der Tasche und reichte es Padillo. Ich erinnerte mich an den Austausch mit Cooky in meinem Hotelzimmer. Er hatte sich meinen Scheck nicht angesehen; ich hatte das Geld nicht nachgezählt. Studierte Gentlemen. Ich schloß die Augen, während Padillo das Päckchen aufriß. »Leeres Papier?«
    »Durchaus nicht«, sagte er. »Zerschnittene

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