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Corkle 1

Corkle 1

Titel: Corkle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas
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Zeitungen.«
    Ich öffnete die Augen. Padillo warf die Zeitungsschnipsel in den Eimer, in den Langemann den Putzlumpen geschmissen hatte.
    »Cook hat dich ziemlich gut gekannt, Mac. Außerdem hat er wohl nicht geglaubt, daß du eine Chance kriegst, das Geld auszugeben.«
    »Einen Trost gibt’s«, sagte ich. »Der Scheck ist jedenfalls gründlich gesperrt.«

15
    Langemanns Werkstatt war ein sieben mal fünfzehn Meter großer Raum mit einer Montagegrube, Wagenhebern und einer Werkbank, die sich über den größten Teil der rechten Wand erstreckte und auf der Werkzeuge unordentlich verstreut herumlagen. Ein kleines, abgeteiltes Gelaß hinten links diente ihm als Büro. Aus diesem kam er auf uns zu und zählte die DM-Scheine. Bei jedem dritten oder vierten Schein benetzte er sich den Daumen. Sein früher einmal weißer Overall schien in den wenigen Augenblicken, die er fort gewesen war, noch schmutziger und ölbefleckter geworden zu sein. Er hatte plötzlich auch einen gelbbraunen schmierigen Fleck auf seiner breiten, platten Nase, die ihm einmal jemand gebrochen, die zu richten aber bisher niemand die Zeit gefunden hatte. Sein Atem ging blubbernd hindurch; vielleicht hätte er sie gelegentlich schneuzen sollen.
    »Ich habe ihnen etwas zu essen und Schnaps gegeben, Herr Padillo.«
    »Wie steht es mit Zigaretten?«
    »Auch Zigaretten, ja.« Langemann nickte heftig; seine drei Kinne tanzten und schwappten überm Kragen.
    »Wie kommen wir in den Keller?«
    »Durch mein Büro. Im Boden ist eine Falltür und darunter eine Leiter. Nicht sehr bequem da unten, aber wenigstens trocken, und Licht gibt’s auch. Das Telefon ist im Büro.«
    »Wir brauchen es nicht vor elf.«
    Langemann nickte und ließ seine Kinne wieder wabbeln. »Wann Sie wollen. Ich gehe jetzt und komme morgen um acht wieder. Ich hab zwei Gehilfen, die auch um diese Zeit kommen. Wenn Sie raus wollen, muß ich sie mit Aufträgen wegschicken. Der Lärm der Arbeit hier sorgt dafür, daß keiner Sie hört, wenn Sie normal laut reden. Als Toilette steht ein Eimer unten.« Er verstaute den Packen Banknoten in seinem Overall und zuckte leicht mit den Schultern. »Kein Luxus, aber sauber.«
    »Und teuer«, sagte Padillo.
    »Man muß das Risiko bedenken.«
    »Das Risiko kennen wir. Angenommen, wir müßten heute nacht hinaus. Wie machen wir das?«
    »Hinten in meinem Büro ist eine Tür. Das Schloß schnappt automatisch ein, wenn sie zugedrückt wird. Aber wieder reinkommen ist schwieriger. Sie könnten jemanden an der Tür postieren – Max vielleicht. Aber Sie müssen vor morgen früh acht Uhr wieder zurück sein. Dann sind meine Gehilfen hier.« Langemann machte eine Pause, ehe er vorsichtig fragte: »Aber ist es für Sie nicht zu gefährlich, heute nacht rauszugehen?«
    Auf der Suche nach einer Antwort ließ Padillo die Frage eine Weile im Raum stehen; dann sagte er: »Sie werden nicht dafür bezahlt, daß Sie sich Sorgen um uns machen, Langemann.«
    Der fette Mann hob die Schultern. »Wie Sie meinen. Ich gehe jetzt. Das Licht in meinem Büro brennt die ganze Nacht über, die anderen schalte ich aus.«
    Ohne Gute Nacht zu sagen, gingen Padillo und ich zu dem kleinen Gelaß. Es enthielt einen mit Rechnungen und Papieren übersäten Eichenschreibtisch aus vierter oder fünfter Hand, einen Drehstuhl mit einem fettigen Kunststoffpolster, einen Aktenschrank und ein paar Kataloge für Ersatzteile. Eine Lampe mit grünem Schirm hing von der Decke. Das Telefon hockte auf dem Schreibtisch. Das Büro hatte kein Fenster, nur eine Tür mit Schnappschloß. Eine Falltür in der Ecke ohne Möbel war aufgeklappt und mit Haken und Öse an der Wand befestigt. Die Leiter führte steil nach unten. Padillo stieg zuerst hinab, ich folgte.
    Der Keller war vier mal vier Meter groß und etwas über zwei Meter hoch. Eine Vierzig-Watt-Lampe diente als Beleuchtung.
    Burchwood und Symmes saßen auf einer grauen Decke an der Wand und kauten Brot und Wurst. Max saß ihnen gegenüber auf einer anderen Decke und hatte eine Schnapsflasche in der Hand.
    »Da liegt noch eine Decke, und hier sind Zigaretten und was zu essen«, sagte er. Auf dem Boden lagen auf einer ausgebreiteten Zeitung ein langes Stück Wurst und ein angeschnittenes Brot, daneben vier Päckchen Zigaretten einer Ostzonen-Marke, von der ich noch nie gehört hatte.
    Ich hockte mich auf die Decke und nahm von Max die Flasche entgegen. Sie hatte kein Etikett. »Was ist das?«
    »Billiger Kartoffelschnaps«, sagte er. »Ist aber

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