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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Freien auf. Er verließ die Kammer und stieg die Treppe hinunter zur Haustür. Der Doktor rief ihm etwas zu und versuchte ihn zurückzuhalten, aber Corum schob ihn sanft zur Seite.
    Corum trat auf die Straße. Warnend rief der Arzt ihm noch einmal etwas nach, aber der Vadhagh ignorierte es. Er war sich klar darüber, daß Gefahr für ihn bestand und er wollte nicht, daß der gütige Doktor sie mit ihm teilte.
    Wenige sahen ihn. Keiner hielt ihn auf oder versuchte es auch nur, obgleich sie ihn neugierig musterten und hinter seinem Rücken über ihn lachten. Vermutlich hielten sie ihn für einen Irren. Aber es war besser, sie lachten ihn aus, als daß sie ihn fürchteten, denn das hätte die Gefahr für ihn nur vergrößert, dachte er.
    Mit weitausholenden Schritten marschierte er durch die Stadt, bis er zu einem baufälligen verlassenen Haus kam. Er beschloß, hier die Nacht zu verbringen und sich versteckt zuhalten, bis er sich seine nächsten Schritte überlegt hatte.
    Er stolperte über die morsche Schwelle durch die zerbrochene Tür. Ratten huschten eilig davon. Er kletterte die schwankende Stiege empor, bis er zu einem Zimmer kam, durch dessen scheibenloses Fenster er die Straße überblicken konnte. Er war sich selbst nicht ganz klar, weshalb er das Haus des Arztes verlassen hatte, außer daß er nichts mit dem hageren Schwarzgekleideten zu tun haben wollte. Wenn sie ihn allerdings systematisch suchten, würden sie ihn wohl bald auch hier finden. Waren sie jedoch ein bißchen abergläubisch, mochten sie denken, er sei genauso unerwartet verschwunden wie er aufgetaucht war.
    Er machte es sich auf dem schmutzigen Boden bequem und ignorierte die aufgeregten Ratten.
     
    Im Morgengrauen erwachte er und spähte zum Fenster hinaus. Vor ihm lag offenbar die Hauptstraße, denn es herrschte hier schon reger Verkehr. Fuhrwerke, manche mit Pferden, andere mit Eseln bespannt, ratterten bereits über das Kopfsteinpflaster. Händler schoben Handkarren vor sich her und riefen sich gegenseitig einen guten Morgen zu.
    Er roch den Duft frischgebackenen Brotes und augenblicklich überkam ihn ein Hungergefühl. Aber er beherrschte sich, hinauszulaufen und sich einen Laib zu beschaffen, als ein feister Mann mit einem Handwagen voll des duftenden Backwerks unmittelbar unter seinem Fenster einen Plausch mit einem Fuhrmann hielt. Er streckte sich wieder auf dem Boden aus und döste vor sich hin. Bei Einbruch der Nacht würde er versuchen ein Pferd zu finden, um damit zu einer anderen Stadt zu reiten, wo er vielleicht etwas über Rhalina oder Jhary erfahren konnte.
    Gegen Mittag weckten ihn Jubelschreie und Heilrufe. Er spähte vorsichtig zum Fenster hinaus.
    Eine Kapelle spielte laute Blechmusik. Banner und kleine Fähnchen hingen zu den Fenstern heraus, und eine Menschenmenge drängte sich auf den Bürgersteigen. Ein Umzug, offenbar militärischer Natur, näherte sich der Hauptstraße. Es waren Reiter in Brustpanzern, die Schwerter und Lanzen schwenkten. Inmitten dieser Parade ritt auf einem großen gelben Pferd der Mann, dem offenbar der Jubel der Menge galt. Er achtete jedoch kaum darauf. Er trug einen roten Umhang mit hochgeschlossenem Kragen, der einen Teil seines Gesichts verbarg. Ein Hut bedeckte sein Haar. Ein Schwert hing von seiner Seite. Er hatte die Stirn gerunzelt.
    Da sah Corum erstaunt, daß die linke Hand des Mannes fehlte. Er hielt die Zügel mit einer besonderen Art Haken. Der Reiter wandte seinen Kopf, und Corums Überraschung wuchs. Er hielt den Atem an der Mann auf dem gelben Pferd trug eine Binde über dem rechten Auge. Und obgleich sein Gesicht zweifellos von Mabden-Art war, hatte es doch eine große Ähnlichkeit mit Corums eigenem Gesicht.
    Der Vadhagh wollte soeben zu dem Mann hinunterrufen, der fast sein Doppelgänger sein konnte. Aber da legte sich von hinten eine Hand über seinen Mund und starke Arme drückten ihn auf den Boden.
    Corum riß den Kopf herum, um seinen Angreifer zu sehen. Sein Auge weitete sich.
    »Jhary!« rief er erfreut. »So seid Ihr also auch auf dieser Ebene gelandet. Und Rhalina? Habt Ihr sie gesehen?«
    Jhary in der hier üblichen Bürgerkleidung, schüttelte verneinend den Kopf. »Ich hatte gehofft, Ihr und sie konntet zusammenbleiben. Ihr habt großes Aufsehen hier erregt, nicht wahr?«
    »Kennt Ihr diese Ebene?«
    »Nur vage. Ich spreche jedoch eine oder zwei ihrer Sprachen.«
    »Und der Mann auf dem gelben Pferd wer ist er?«
    »Er ist der Grund, warum Ihr so schnell wie möglich

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