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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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von hier fort müßt. Er ist Ihr selbst, Corum. Er ist Eure Inkarnation auf dieser Ebene und in dieser Zeit. Und es ist gegen jegliches Gesetz des Kosmos, daß er und Ihr Euch zur selben Zeit auf derselben Ebene aufhaltet. Wir befinden uns hier in großer Gefahr, Corum. Aber es besteht auch größte Gefahr für die Leute dieser Welt, falls wir bleiben denn, wenn auch gegen unseren Willen zerstören wir hier das Gleichgewicht des Multiversums.«
DAS VIERTE KAPITEL
Das Haus im Wald
    »Ihr kennt diese Welt, Jhary?«
    Der Heldengefährte legte einen Finger auf seine Lippen und zog Corum vom Fenster weg. »Ich kenne die meisten Welten«, murmelte er, »aber diese weniger als andere. Die Zerstörung des Himmelsschiffs schleuderte uns nicht nur durch die Ebenen, sondern auch die Zeit. Nun sitzen wir auf einer Welt fest, deren Logik sich von unserer in vieler Hinsicht unterscheidet. Zweitens existieren auch andere unserer Ichs hier, deshalb bedrohen wir allein durch unsere Anwesenheit das ohnehin nicht sehr stabile Gleichgewicht dieses Zeitalters und vermutlich auch weiterer. Paradoxa in einer Welt zu schaffen, die nicht wie unsere daran gewöhnt ist, ist außerordentlich gefährlich, müßt Ihr wissen.«
    »So laßt uns diese Welt in aller Eile verlassen! Laßt uns Rhalina finden und gehen!«
    Jhary lächelte. »Wir können nicht aus einer Zeit und einer Ebene treten wie aus einem Zimmer, das müßtet Ihr doch wissen. Ich glaube auch nicht, daß Rhalina hier ist, da niemand sie gesehen hat. Doch das läßt sich feststellen. Es gab eine Lady hier ganz in der Nähe, eine Art Seherin. Ich hoffe, sie wird uns helfen. Die Menschen dieser Zeit haben einen ungewöhnlichen Respekt vor unseresgleichen allerdings verwandelt dieser Respekt sich oft in Haß. Dann jagen sie uns. Ihr wißt doch, daß ein Priester Euch sucht und auf dem Scheiterhaufen verbrennen will?«
    »Ich sah einen Mann, dem ich zu mißfallen schien.«
    Jhary lachte. »Aye Ihr mißfielt ihm so sehr, daß er Euch zu Tode martern will. Er ist ein Würdenträger ihrer Religion hier. Er verfügt über große Macht und hat bereits Soldaten nach Euch ausgeschickt. Wir müssen uns umgehend Pferde beschaffen«, Jhary schritt unruhig auf dem morschen Boden hin und her, »und so schnell wie möglich zu den fünfzehn Ebenen zurückkehren. Wir haben kein Recht hierzusein.«
    »Und auch kein Verlangen danach«, erinnerte ihn Corum.
    Die Marschmusik und Jubelrufe verloren sich in der Ferne; die Menge auf der Straße verlief sich.
    »Nun fällt ihr Name mir wieder ein!« rief Jhary. Er schnippte mit den Fingern. »Sie ist Lady Jane Pentallyon und wohnt in einem Haus in der Nähe des Städtchens Warleggon.«
    »Das sind eigenartige Namen, Jhary-a-Conel!«
    »Nicht eigenartiger als unsere für sie. Laßt uns sofort nach Warleggon aufbrechen und hoffen, daß Lady Pentallyon noch lebt und nicht bereits selbst auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.«
    Corum spähte vorsichtig aus dem Fenster. »Der Priester kommt mit seinen Leuten«, flüsterte er.
    »Ich dachte mir schon, daß irgend jemand Euch dieses Haus betreten sah. Sie warteten nur, bis die Parade zu Ende war. Der Gedanke, sie töten zu müssen, gefällt mir nicht, da wir doch hier in ihrer Zeit nichts zu suchen haben.«
    »Und mir gefällt der Gedanke, selbst getötet zu werden, nicht besser«, brummte Corum. Er zog sein langes Schwert und stieg die Treppe hinab. Als er halbwegs unten war, stürmte der Priester mit drei seiner Männer herein. Er rief etwas und machte merkwürdige Gesten sicher irgendein abergläubisches Mabden-Zeichen. Corum sprang auf ihn zu und stieß ihm das Schwert in den Hals. Sein gutes Auge funkelte. Die Soldaten blieben unschlüssig stehen. Offenbar hatten sie nicht erwartet, daß ihr Anführer so schnell sterben würde.
    »Das war sehr töricht von Euch«, flüsterte Jhary. »Sie nehmen es ungemein übel, wenn man ihre Priester tötet. Nun werden wir gleich die ganze Stadt auf dem Hals haben, und es wird noch schwieriger werden, uns in Sicherheit zu bringen.«
    Corum zuckte die Schultern und schritt auf die drei Soldaten zu, die unter der Tür standen. »Diese Männer haben Pferde, Jhary. Ich habe keine Lust mehr abzuwarten. Verteidigt Euch, Mabden!«
    Die Soldaten parierten seinen Angriff, brachten sich dabei jedoch gegenseitig in Gefahr. Corum traf einen ins Herz und einen anderen in die Hand. Der Verwundete und der noch Unverletzte flohen schreiend auf die Straße.
    Corum und Jhary folgten. Der

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