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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Weg. Ihr müßt die Gefahr in Kauf nehmen.«
    Jhary zuckte die Achseln. »Ich fürchte, Ihr habt recht. Wir müssen es wagen.«
    »Hier.« Bolorhiag drückte ihm eine Pergamentrolle in die Hand.
    »Dies ist eine Karte, die Euch zeigt, wie Ihr von hier nach Hause kommt. Eine etwas grobe Karte allerdings. Zeichnen und derartige Künste waren nie meine Stärke.«
    »Wir sind Euch äußerst dankbar, Meister Bolorhiag«, versicherte ihm Corum.
    »Ich will keine Dankbarkeit, sondern Informationen. Ich befinde mich gut zehntausend Jahre von meiner eigenen Zeit entfernt und frage mich, welche Schranke es ist, die mir den Herweg gestattete, aber den Rückweg verwehrt. Solltet Ihr je eine Antwort oder auch nur den kleinsten Hinweis auf dieses Rätsel erfahren, möchte ich, daß Ihr es mich wissen läßt, wenn Ihr wieder einmal durch diese Zeit und Ebene kommt, Timeras.«
    »Ich werde daran denken, Bolorhiag.«
    »Dann lebt wohl, meine Herren.«
    Der Alte beugte sich wieder über seine kristallene Steuerkugel. Das eigenartige Segel erschien und bäumte sich in dem unspürbaren Wind. Und dann begann das kleine Schiff mit seinem Steuermann zu verblassen.
    Corum starrte nachdenklich auf die gewaltigen mysteriösen Steine. Jhary hatte inzwischen die Karte aufgerollt. »Wir müssen ins Tal hinuntersteigen«, erklärte er. »Kommt, Prinz Corum. Wir brechen am besten sofort auf.«
    Vorsichtig kletterten sie den Felsen hinab, wo er am wenigsten steil war.
    Sie waren noch nicht weit gekommen, als sie aufgeregte Rufe über sich vernahmen. Sie blickten hoch. Bolorhiag hüpfte ungeduldig auf seinem Stock hin und her. »Corum!« brüllte er. »Timeras, oder welch Namen Ihr auch immer jetzt verwendet! Wartet!«
    »Was gibt es, Meister Bolorhiag?«
    »Ich vergaß Euch zu sagen, Prinz Corum, solltet Ihr morgen aber nur morgen in großer Gefahr sein, dann begebt Euch an jenen Ort, von dem aus Ihr einen Sturm sehen könnt, der isoliert ist. Hört Ihr?«
    »Ich höre, aber was.«
    »Ich kann mich nicht wiederholen, die Zeitflut bricht ein. Tretet in diesen Sturm und holt das Hexenmesser heraus, das Lady Jane Euch gab. Haltet es so, daß es den Blitz anzieht. Dann ruft den Namen Elric von Melnibone und sagt, daß er kommen muß um die drei, die eins sind vollständig zu machen die drei, die eins sind! Vergeßt das nicht! Ihr seid ein Teil davon. Das ist alles, was Ihr tun müßt, um den dritten, den Helden der vielen Namen, zu den zweien herbeizuholen.«
    »Von wem wißt Ihr dies alles, Meister Bolorhiag?« rief Jhary hinauf und klammerte sich, ohne in die Tiefe zu schauen, an einer Felszacke fest.
    »Oh, von irgendeinem Wesen. Es spielt keine Rolle, von wem ich es erfahren habe. Aber Ihr dürft es nicht vergessen! Hört Ihr, Prinz Corum? Der Sturm das Messer die Formel. Erinnert Euch daran!«
    Corum rief zurück, allein schon dem Alten zuliebe. »Ich werde daran denken!«
    »Dann nochmal: Lebt wohl!« Bolorhiag trat vom Felsrand zurück und war verschwunden.
    Schweigend kletterten sie weiter nach unten, zu sehr damit beschäftigt, Halt zu finden, als daß sie sich über Bolorhiags seltsame Worte hätten unterhalten können.
    Als sie dann schließlich das Tal erreichten, waren sie zu erschöpft zu sprechen. Sie ließen sich ins Gras fallen und starrten müde in den Himmel.
    Später erst fragte Corum: »Verstandet Ihr die Botschaft des Alten, Jhary?«
    Der Freund schüttelte den Kopf. »Die drei, die eins sind! Es klingt sehr mysteriös. Was glaubt Ihr, ob es wohl mit den Visionen zusammenhängt, die wir im Limbus sahen?«
    »Warum sollte es?«
    »Ich weiß nicht. Es war nur ein plötzlicher Gedanke in meinem ausgehöhlten Kopf. Es ist wohl besser, wenn wir uns im Augenblick nicht damit befassen, sondern zusehen, daß wir den verschwindenden Turm finden. Bolorhiag hatte recht. Die Karte ist wirklich ungenau.«
    »Und was ist mit dem verschwindenden Turm?«
    »Er stand dereinst in Eurer eigenen Domäne, Corum, glaube ich auf einer der fünf Ebenen, wenn auch nicht auf Eurer und zwar am Rande des großen Balwyn Moors in einem Tal wie diesen, das man Darkvale nannte. Chaos kämpfte gegen die Ordnung und siegte in jenen Tagen. Es kam auch nach Darkvale und dessen Fort eine kleine Burg, oder besser noch ein Turm. Der Ritter dieses Besitztums bat um die Hilfe der Lords von der Ordnung. Sie gewährten sie ihm auch, nämlich in der Weise, daß er seinen Turm in eine andere Dimension versetzen konnte. Aber Chaos hatte damals schon große Macht erlangt und

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