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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Marschwelt.
    Doch wie dem auch war, hier gefiel es ihm jedenfalls besser. Er erhob sich mühsam.
    Da bemerkte er die alte Frau neben sich. Sie war rundlich und ihr rotes Gesicht sah gleichzeitig verängstigt und entrüstet aus. Sie war patschnaß und schüttelte mit beiden Händen das Wasser aus ihrem Haar.
    »Wer seid Ihr?« fragte Corum.
    »Wer seid Ihr, junger Mann? Ich machte einen Spaziergang am Strand, als plötzlich diese schreckliche Welle über mich hinwegspülte. Es ist doch nicht Euer Tun, oder?«
    »Ich hoffe nicht, Madame.«
    »Seid Ihr ein Seefahrer, der Schiffbruch erlitt?«
    »So ist es, Madame«, stimmte Corum eilig zu. »Sagt mir, Madame. Wo befinde ich mich?«
    »Ihr seid ganz in der Nähe des Fischerhafens Chynezh Port, junger Sir. Dort oben«, sie deutete die Klippen hoch, »ist das große Balwyn Moor und.«
    »Balwyn Moor? Dahinter liegt Darkvale, nicht wahr?«
    Die Frau nickte. »Aye. Darkvale. Doch niemand wagt sich heutzutage noch dorthin.«
    »Wegen des verschwindenden Turms?«
    »So sagt man.«
    »Ist es möglich in Chynezh Port ein Pferd zu kaufen?«
    »Warum nicht? Die Pferdezüchter von Balwyn Moor sind berühmt und bringen ihre besten Rosse nach Chynezh, wohin viele Fremdländer kommen, nur um sie zu erstehen zumindest war es so, ehe der Angriff begann.«
    »Ihr habt Krieg?«
    »Ihr könnt es auch so nennen. Furchtbare Wesen kamen aus dem Meer und zerstörten unsere Kähne und Schiffe mit allem, was darauf war. Wir haben gehört, daß die Menschen anderswo noch viel mehr erdulden müssen und wir hier noch einigermaßen sicher vor diesen schrecklichen Ungeheuern sind. Aber wir haben die Hälfte unserer Männer verloren, und nun wagt niemand mehr zu fischen. Und natürlich kommen auch keine fremden Schiffe mehr in den Hafen, um Pferde zu kaufen.«
    »So kehrt das Chaos also auch hier zurück«, seufzte Corum. »Ihr müßt mir helfen, Madame«, sagte er. »Dann kann ich vielleicht auch Euch helfen und mit etwas Glück dafür sorgen, daß die Meere wieder sicher sind. Aber zuerst das Pferd.«
    Sie führte ihn den Strand entlang und um die Klippen herum. Vor ihnen lag eine hübsche Fischerstadt mit einem großen Hafen, der voll Boote und Schiffe war.
    »Seht Ihr«, sagte sie. »Dort sind sie alle. Wenn sie nicht bald auslaufen können, müssen wir verhungern, denn die Stadt lebt vom Fischfang.«
    »Aye.« Corum legte seine sterbliche Hand auf ihre Schulter. »Nun bringt mich zu einem Pferdehändler.«
    Sie führte ihn aus der Stadt heraus, in die Nähe der Straße, welche sich die Klippen zum Moor hinauf wand. Hier verkaufte ein Bauer ihm gegen Goldstücke aus dem Beutel am Gürtel ein Paar Pferde, einen Schimmel und einen Rappen mit dem notwendigen Zaumzeug. Corum hatte es sich in den Kopf gesetzt, zwei Pferde zu erstehen, obgleich ihm selbst nicht klar war, wozu er das zweite brauchen würde.
    Er schwang sich in den Sattel des weißen Pferdes und führte das schwarze am Zügel. So ritt er die kurvenreiche Straße hoch, die nach Darkvale führte und spürte die verwunderten Blicke der Frau und des Bauern in seinem Rücken. Er erreichte den Kamm und sah, daß sich der Weg am Klippenrand entlangzog, bis er sich in einem bewaldeten Tal verlor. Der Tag war warm und still. Es fiel ihm schwer zu glauben, daß auch diese Welt vom Chaos bedroht war. Das Land hier erinnerte ihn sehr an Bro-an-Vadhagh. Selbst die Küste schien ihm vertraut.
    Eine Art Vorahnung erfüllte ihn, als er in den Wald ritt und dem Gesang der Vögel lauschte. Es war sehr friedlich, und doch schien irgend etwas nicht so zu sein, wie es sein sollte. Er ließ die Pferde langsamer trotten und blickte sich wachsam um.
    Da sah er es vor sich.
    Eine schwarze Wolke hing direkt auf der Straße zwischen den Bäumen. Eine Wolke, aus der plötzlich Blitze zuckten und in der der Donner dröhnte.
    Corum hielt die Pferde an und sprang vom Sattel. Er zog das Hexenmesser unter seinem Kettenhemd hervor und versuchte, sich an Bolorhiags Worte zu erinnern. Begebt Euch an jenen Ort, von dem aus Ihr einen Sturm sehen könnt, der isoliert ist. Tretet in diesen Sturm und holt das Hexenmesser heraus, das Lady Jane Euch gab. Haltet es so, daß es den Blitz anzieht. Dann ruft den Namen Elric von Melnibone und sagt, daß er kommen muß, um die drei, die eins sind vollständig zu machen die drei die eins sind Ihr seid ein Teil davon der dritte der Held der vielen Namen wird zu den zweien herbeigeholt - »Ich werde es versuchen«, murmelte er. »Ich

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