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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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stärker. Das Boot schnitt durch die Luft oder was immer es war, und sein Erfinder und Erbauer drehte die Steuerkugel einmal so und einmal anders und murmelte dazu Unverständliches vor sich hin.
    Manchmal änderten die Wolken ihre Farbe, wurden grün oder blau oder auch dunkelbraun. Dann spürte Corum einen eigenartigen Druck auf sich lasten und empfand es kurz als fast unmöglich zu atmen. Aber nie dauerte es lange. Bolorhiag schien selbst überhaupt nicht davon berührt zu sein, und auch Jhary war nichts anzusehen. Ein oder zweimal maunzte die Katze und krallte sich fest an Jharys Schulter, aber das war das einzige Zeichen, daß auch die anderen die Unannehmlichkeiten des Wechsels spürten.
    Langsam wurde das Segel schlaff und fing an zu verblassen. Bolorhiag fluchte in einer harschen Sprache mit vielen Konsonanten, und drehte die Kugel so, daß das Boot mit schwindelerregender Geschwindigkeit herumwirbelte und Corums Magen sich umdrehte.
    Der alte Mann grunzte zufrieden, als das Segel wieder erschien und sich aufs neue blähte. »Ich befürchtete schon, daß wir den Wind ganz verloren hätten«, brummte er. »Es gibt nichts Ärgerlicheres als eine Flaute auf der Zeitsee. Auch nichts Gefährlicheres, wenn man gerade durch feste Materie gleitet.« Er brach in kicherndes Gemeckere aus und stieß Jhary in die Rippen. »Ihr seht arg grün aus, Timeras, Ihr Spitzbube.«
    »Wie lange wird diese Reise dauern, Bolorhiag?« erkundigte Jhary sich mit schwacher Stimme.
    »Wie lange?« Bolorhiag strich mit den Händen sacht über die Kugel und schien darin etwas zu erblicken, das sie nicht sehen konnten. »Was ist das für eine sinnlose Frage? Ihr solltet es besser wissen, Timeras!«
    »Ich hätte es besser wissen sollen, als mich Euch überhaupt auf dieser Fahrt anzuvertrauen. Ich habe das Gefühl, Ihr werdet senil, Bolorhiag.«
    »Nach vielen tausend Jahren, steht es mir wohl zu, mein Alter zu spüren.« Bolorhiag grinste boshaft über Jharys offensichtliches Unbehagen.
    Das Boot wurde immer schneller.
    »Fertig zum Wenden!« brüllte Bolorhiag, der nun ganz den Verstand verloren zu haben schien. »Werft den Anker aus, Jungs! Zeit ahoy!«
    Das Boot schaukelte, als sei es von einer gewaltigen Strömung erfaßt worden. Das eigentümliche Segel sackte zusammen und verschwand. Das graue Licht begann heller zu leuchten.
    Das Boot stand auf einem dunklen Bergkamm, von dem aus tief unten ein grünes Tal zu erkennen war.
    Bolorhiag fing zu kichern an, als er ihre Gesichter sah. »Ich kenne wenig Vergnügen, doch eines davon ist, meine Passagiere in Angst zu versetzen. Ich betrachte es als eine Art Fahrpreis. Ich bin nicht irrsinnig, meine Herren, glaube ich zumindest. Ich bin lediglich zu allem fähig!«
DAS SIEBENTE KAPITEL
Das Land der hohen Steine
    Bolorhiag gestattete ihnen auszusteigen. Corum blickte sich in der düsteren Landschaft um. Überall, wohin er schaute, ragten in der Ferne mächtige Steinblöcke in die Höhe. Manche standen einsam, andere in Gruppen. Sie waren von unterschiedlicher Farbe und zweifellos von intelligenten Lebewesen aufgebaut.
    »Was ist das?« fragte er.
    Bolorhiag zuckte die Schultern. »Steine. Die Bewohner dieser Gegend stellten sie auf.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Aus demselben Grund, aus dem sie tiefe Löcher in den Boden graben Ihr werdet sie noch sehen , ganz einfach, um sich die Zeit zu vertreiben. Sie können es nicht anders erklären. Es ist ihre Art von Kunst, und sie ist nicht besser oder schlechter als jene manch anderer Völker.«
    »Wenn Ihr meint«, brummte Corum zweifelnd. »Doch vielleicht seid Ihr nun so gut, Meister Bolorhiag, und verratet uns, warum Ihr uns ausgerechnet hierher brachtet.«
    »Das Zeitalter hier gleicht ungefähr jenem Eurer eigenen fünfzehn Ebenen. Die Konjunktion steht unmittelbar bevor, und Ihr seid an diesem Ort besser aufgehoben als sonstwo. Es gibt ein Bauwerk, das hin und wieder hier gesehen wird, und das von manchen der verschwindende Turm genannt wird. Er taucht auf und verschwindet wieder in andere Ebenen. Timeras kennt die Geschichte sicherlich.«
    Jhary nickte. »Aye. Ich kenne sie. Aber das Ganze ist äußerst gefährlich, Bolorhiag. Wir vermögen den Turm vielleicht zu betreten, aber wer weiß, wohin er uns bringt. Seid Ihr Euch dessen klar?«
    »Ich weiß fast alles über diesen Turm. Aber Ihr habt kaum eine Wahl. Er ist Eure einzige Hoffnung, in Eure eigene Zeit und auf Eure eigene Ebene zurückzukehren, glaubt mir das. Ich kenne keinen anderen

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