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Corum 04 - Das kalte Reich

Corum 04 - Das kalte Reich

Titel: Corum 04 - Das kalte Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Augen. Ein rotes Maul mit gelben Zähnen öffnete sich geifernd. Das Fell war dicht und zottig, und als die Bestie näher kam, sah Corum, daß sie ein Pony an Größe übertraf.
    Ihr Knurren erfüllte Corums Ohren, aber er schoß noch nicht, denn der Angreifer war gegen den Dunst nur undeutlich auszumachen. Corum hatte nicht erwartet, daß der Hund völlig weiß war eine funkelnde Weiße, die irgendwie abstoßend wirkte. Nur die Ohren des Tieres schienen dunkler als der übrige Körper. Ihr Inneres schimmerte rot wie die Farbe frischen Blutes.
    Weiter und weiter den Hügel hinauf jagte der weiße Hund. Der Pfeil schien ihn nicht zu beeindrucken, und sein Geheul klang jetzt wie ein obszönes Gelächter der Vorfreude, seine Fänge in Corums Kehle zu schlagen. Blinde Wut stand in den gelben Augen.
    Corum konnte nicht länger warten. Er ließ den Pfeil von der Sehne schnellen.
    Der Schaft schien sich nur langsam dem weißen Hund zu nähern. Das Tier sah das Geschoß und versuchte auszuweichen, aber im vollen Lauf konnte es seine Richtung nicht schnell genug ändern.
    Als der Hund sich duckte, um sein rechtes Auge in Sicherheit zu bringen, stolperte er, und der Pfeil drang ihm ins linke Auge mit solcher Wucht, daß er den Schädel durchschlug, bis er auf der anderen Seite herausragte.
    Der Hund bleckte seine Zähne, während er zusammenbrach. Aber kein Laut drang aus seinem schrecklichen Maul. Er fiel, rollte ein Stück den Hügel hinunter und lag still.
    Corum seufzte erleichtert und wandte sich König Mannach zu.
    Aber der König hatte bereits den Arm erhoben, einen Speer in den Nebel zu schleudern, aus dem über hundert bleiche Schatten hechelnd und geifernd heransprangen, um den Tod ihres Artgenossen zu rächen.
II
    Der Kampf um Caer Mahlod
    »Es sind sehr viele!«
    König Mannach sah besorgt aus, als er zu einem zweiten Speer griff und ihn dem ersten folgen ließ. »Mehr als ich bisher je gesehen habe.« Er blickte in die Runde, um zu sehen, wie seine Männer sich hielten. Alle hatten jetzt den Kampf gegen die Hunde aufgenommen. Sie schleuderten die Wurfschlingen, verschossen ihre Pfeile und warfen ihre Speere. Die Hunde griffen Caer Mahlod von allen Seiten an. »Es sind wirklich sehr viele. Vielleicht haben die Fhoi Myore schon Kunde erhalten, daß Ihr zu uns gekommen seid, Prinz Corum. Vielleicht haben sie sich entschlossen, Euch sofort zu vernichten.«
    Der Prinz der Vadhagh antwortete nicht, denn er hatte einen großen weißen Hund direkt unter sich am Fuß der Mauer erspäht. Die Bestie beschnüffelte den Eingangstunnel, der mit einem schweren Felsbrocken verschlossen war. Corum beugte sich weit über die Mauerkrone und jagte einen seiner letzten Pfeile in den Hinterkopf des Tieres. Sie waren nicht leicht zu töten, diese Hunde. Und zu sehen war von ihnen in Schnee und Nebel auch nicht viel, bis auf ihre blutroten Ohren und ihre gelben Augen.
    Selbst wenn sie nicht so weiß gewesen wären, hätte man sie schwer treffen können, denn der Nebel wurde immer dichter. Er brannte in den Kehlen und den Augen der Verteidiger, die sich ständig die Augen wischten und über die Mauern auf die Hunde hinabspien, um ihre Lungen von seiner kalten, erstickenden Feuchtigkeit zu befreien. Doch die Männer und Frauen schlugen sich tapfer. Niemand wich zurück. Speer auf Speer jagten in die Tiefe. Pfeil auf Pfeil fanden ihr Ziel unter den unheimlichen Bestien. Nur die Körbe mit den Tathlumkugeln blieben unberührt, was Corum überraschte, aber er bekam keine Gelegenheit, König Mannach danach zu fragen. Doch Speere, Pfeile und Steine gingen langsam zur Neige, während erst wenige der bleichen Hunde ihr zähes Leben eingebüßt hatten.
    Kerenos, wer sich auch immer hinter diesem Namen verbarg, mußte große Zwinger haben, dachte Corum grimmig. Dann verschoß er seinen letzten Pfeil, ließ den Bogen fallen und riß das Schwert aus der Scheide.
    Das durchdringende Geheul lähmte die Nerven der Kämpfer, so daß sie nicht nur gegen die Hunde, sondern auch gegen das Zittern in den eigenen Muskeln ankämpfen mußten.
    König Mannach lief die Wehrgänge entlang und rief seinen Kriegern Mut zu. Bis jetzt war noch keiner der Verteidiger gefallen. Aber wenn die letzten Geschosse verbraucht waren, würde es zum Kampf Mann gegen Hund kommen. Und dieser Augenblick schien nicht mehr fern.
    Corum hielt einen Atemzug lang inne und versuchte sich einen Überblick zur Lage der Verteidiger zu verschaffen. Es gab etwas weniger als hundert

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