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Corum 04 - Das kalte Reich

Corum 04 - Das kalte Reich

Titel: Corum 04 - Das kalte Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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unser Land wieder grün werden wird.«
    »Ich werde ihn für euch suchen«, versprach Prinz Corum Jhaelen Irsei, und sein einziges Auge strahlte hell auf, und niemand wußte zu sagen, ob eine Träne darin schimmerte oder Feuer der Zuversicht. Und dann stieg Corum auf sein großes Pferd, das große, schwere Schlachtroß der Tuha-na-Cremm Croich, und er stemmte seine Füße in die Steigbügel, die man eigens für ihn hatte anfertigen müssen (denn der Gebrauch von Steigbügel war in dieser Zeit in Vergessenheit geraten), und er setzte seine lange Lanze in die am Sattel dafür vorgesehene Halterung. Aber sein Banner entrollte er nicht, das Banner, das die Mädchen von Caer Mahlod während der ganzen letzten Nacht für ihn gestickt hatten.
    »Du siehst aus wie ein mächtiger Kämpfer, mein Lord«, flüsterte Medheb, und er beugte sich vom Sattel herunter, um ihr über das goldene Haar zu streichen und ihre zarten Wangen zu berühren.
    Er sagte: »Ich kehre zurück, Medheb.«
     
    Zwei Tage lang war er in südöstlicher Richtung geritten und gut vorangekommen, denn er kannte diesen Weg von früher, als er ihn oft geritten war. Und die Zeit hatte nicht viele der ihm vertrauten Wegmarken zerstört. Vielleicht weil er so wenig und doch auch so viel von Burg Erorn gefunden hatte, nahm er sich jetzt Mordelsberg zum Ziel, wo einst Rhalinas Burg gestanden hatte. Dieses Ziel war auch angesichts seiner Aufgabe leicht zu rechtfertigen, denn Mordelsberg bildete einst den letzten Außenposten von Lywm-an-Esh, und nun sollte Hy-Breasail der letzte Überrest von Lywm-an-Esh sein. Er würde weder Zeit verlieren noch vom Weg abkommen, wenn er den Mordelsberg suchte, vorausgesetzt, der Berg war nicht zusammen mit Lywm-an-Esh unter den Wellen verschwunden.
    Nach Südosten ritt Corum, und die Welt wurde kälter und kälter. Eisregen prasselte nieder, große Hagelkörner hüpften über den harten Boden, sprangen von Corums Schulter, trommelten auf seine Rüstung und den Rücken seines Pferdes. Oft war die Straße durch das weite, wilde Moor von einer Eisdecke überzogen und manchmal mußte Corum Schutz suchen, wo er ihn gerade fand, so schlimm wurden die Unwetter. Als Unterschlupf blieb meist nur die wetterabgewandte Seite eines der riesigen Findlinge, denn es gab nur wenige Bäume im Moor, wenn man von den spärlich wachsenden Ginsterbüschen und einigen verkrüppelten Birken absah. Zu dieser Jahreszeit hätte eigentlich die Heide blühen müssen, aber das Heidekraut war überall erfroren und tot. Früher hatte es hier überall Hirsche und Fasane gegeben, doch Corum bekam keinen einzigen Fasan zu Gesicht und der einzige Hirsch, den er sah, war ein völlig abgemagertes Tier mit einem fast menschlich anmutenden Wahnsinn in den gehetzten Blicken seiner großen Augen. Je weiter nach Osten Corum ritt, desto schlimmer wurde der Zustand des Landes. Schon bald schimmerte dicker Reif auf allen Pflanzen, und Schnee glänzte auf den Hügelspitzen und den großen Findlingen. Das Land stieg jetzt an, und die Luft wurde noch dünner und kälter. Corum schätzte sich glücklich, daß seine Freunde ihn so warm eingekleidet hatten, denn langsam kamen zum Frost Schneeschauer, und wohin Corum auch blickte, war die Welt schneebedeckt und weiß. Die Weiße des Landes erinnerte ihn an die Hunde des Kerenos mit ihren schrecklichen weißen Fellen. Sein Pferd mußte jetzt knöcheltief durch den Schnee stapfen, und Corum wußte, daß er bei einem überraschenden Angriff kaum noch Chancen haben würde, zu fliehen oder sein Pferd in eine aussichtsreiche Kampfposition zu manövrieren. Aber der Himmel blieb blau, hell und klar und die Sonne strahlte, auch wenn sie nur wenig Wärme spendete. Was Corum fürchtete, war der Nebel, denn er wußte, daß mit dem Nebel die dämonischen Hunde und ihre Herren kamen.
    Von Zeit zu Zeit begann er nun geschützte Täler zu entdecken und in den Tälern die Weiler, Dörfer und Städte, in denen einst das Mabdenvolk gelebt hatte. Alle Ansiedlungen waren verlassen.
    Corum gewöhnte sich an, in diesen verlassenen Siedlungen sein Nachtlager aufzuschlagen. Bisher war er mit dem Anzünden eines Feuers sehr vorsichtig gewesen, um nicht mit dem Rauch Feinde oder mögliche Verfolger auf sich aufmerksam zu machen. Aber jetzt entdeckte er, daß er in den Feuerstellen der verlassenen Häuser Torfziegel auf eine Art verbrennen konnte, die den spärlichen Rauch schnell auseinandertreiben ließ. Auch aus nächster Nähe war von diesen Feuern kaum

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