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Corum 06 - Das gelbe Streitross

Corum 06 - Das gelbe Streitross

Titel: Corum 06 - Das gelbe Streitross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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und erfror keine ganze Meile von Caer Llud entfernt diese Meile ist er auf dem Bauch gekrochen. Wir sahen seine Leiche auf dem Weg hierher. Und König Khonun von den Tuha-na-Ana fanden wir keine zehn Schritte von ihm entfernt an einem Baum hängen. Die Ghoolegh hingen ihn wohl dort hin. Und kennt Ihr einen, den sie Kernyn, den Zerlumpten, nennen, einen Mann, von eigenartigen Gewohnheiten und mit einem einzigartigen Gewand?«
    »Ich kenne Kernyn, den Zerlumpten«, bestätigte Corum.
    »Mit einer Gruppe Krieger unter seiner Führung wurde Kernyn vom Auge meines Lord Balahr entdeckt. Er erstarrte zu Eis, bevor er auch nur zu einem einzigen Streich kam.«
    »Wer noch?«
    »König Ghachbes wurde erschlagen, und Grynion, der Bullenreiter, und Clar von hinter dem Westen, und der rote Fuchs Meyahn, und die beiden Shamane, der Kleine und der Große, und Uther aus dem Traurigen Tal. Dazu wurde eine große Zahl von Kriegern aus allen Stämmen der Mabden erschlagen. Und Pwyll Rückenbrecher wurde schwer verwundet, wahrscheinlieh tödlich. Das gleiche gilt für Meister Dylann, Sheonan, die Axtfrau, und vielleicht auch Morkyan von den beiden Lächeln.«
    »Das reicht«, unterbrach Corum. »Sind keine Mabden mehr am Leben?«
    »Zum jetzigen Zeitpunkt kann man wohl davon ausgehen, auch wenn ich nicht weiß, was nach unserer Abreise geschehen ist. Die Überlebenden hatten kaum noch zu Essen und flohen nach Craig Don, wo sie mit Sicherheit vor den Fhoi Myore geschützt sind. Aber dort werden sie verhungern. Sie werden in ihrer heiligsten Stätte sterben. Vielleicht ist das alles, was sie wollten. Sie wissen, daß ihre Zeit auf dieser Welt abgelaufen ist.«
    »Aber Ihr seid selber ein Mabden«, wandte Ilbrec ein. »Ihr sprecht von dieser Rasse, als wäre sie nicht Eure eigene.« »Ich bin Calatin«, sagte der Zauberer, als müsse er einem Kind etwas erklären. »Ich habe keine Rasse, zu der ich gehöre. Einmal habe ich eine Familie besessen, das war alles. Und diese Familie gibt es auch längst nicht mehr.«
    »Von Euch selbst in den Tod geschickt«, knurrte Corum wütend.
    »Es waren Söhne, die ihre Pflicht erfüllten, wenn Ihr das meint.« Calatin lachte hell. »Aber ich habe keine natürlichen Erben mehr, das ist wahr.«
    »Und obwohl Ihr selbst keine Nachkommen habt, seht Ihr ruhig mit an, wie Eure Rasse stirbt?«
    »Vielleicht ist das sogar mein Motiv für das, was ich getan habe«, stimmte Cala tin gleichgültig zu. »Ein Unsterblicher braucht schließlich keine Erben, oder?«
    »Ihr seid unsterblich?«
    »Das will ich hoffen.«
    »Wie habt Ihr diese Unsterblichkeit erlangt?« fragte Corum ihn.
    »Wie ich bisher alles erreicht habe. Ihr kennt meine Art. Ich suche mir die richtigen Verbündeten und setze meine eigenen Fähigkeiten klug ein.«
    »Und das ist der Grund für Euren Besuch auf Ynys Scaith? Ihr hofft, hier weitere Verbündete zu finden? Noch schmächlichere Verbündete als die Fhoi Myore?« wollte Ilbrec wissen und legte eine Hand an den Griff seines Schwertes. »Nun, ich sollte Euch warnen. Die Malibann brauchen niemanden wie Euch und werden mit Euch verfahren, wie sie es mit uns getan haben. Wir konnten sie nicht überzeugen, auf ein Bündnis mit uns einzugehen.«
    »Das überrascht mich nicht.« Calatins Stimme klang noch immer gleichgültig.
    »Sie werden Euch vernichten, wie sie uns vernichten werden«, bemerkte Corum mit einer gewissen, grimmigen Befriedigung.
    »Das glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?« Ilbrec starrte den Zauberer an, der seinen alten Freund Goffanon in der Gewalt hatte.
    »Weil dies keineswegs mein erster Besuch auf Ynys Scaith ist.« Er deutete auf die verhüllte Gestalt zu seiner Rechten. »Ihr sagtet, ich hätte keinen Erben. Aber hier auf Ynys Scaith wurde mit Hilfe deMalibann mein Sohn geboren. Ich denke gerne von ihm als meinem Sohn. Und auf Ynys Scaith habe ich auch viele neue Kräfte zu meistern gelernt.«
    »Dann seid Ihr das!« rief Ilbrec. »Ihr seid der Verbündete der Fhoi Myore der Diener, den sie erwähnten.«
    »Ich denke, damit werde ich wohl gemeint gewesen sein.«
    Calatins Lächeln wurde so selbstzufrieden, daß Corum sein Schwert zog und auf ihn zurannte. Doch Goffanon schlug ihm die flache Seite seiner Axt vor den Brustharnisch, so daß der Vadhagh-Prinz hilflos in den Sand stürzte, während Calatin in höhnischer Verzweiflung seinen Kopf schüttelte und meinte:
    »Ärgert Euch besser über Euch selbst, Prinz Corum von der Silbernen Hand. Ihr ward schlecht beraten und

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