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Corum 06 - Das gelbe Streitross

Corum 06 - Das gelbe Streitross

Titel: Corum 06 - Das gelbe Streitross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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selben Augenblick als Corum seinen alten Feind Calatin wiedererkannte, rief Ilbrec mit erschreckter Stimme:
    »Goffanon! Goffanon!«
    Denn die Gestalt am Ruder war zweifellos kein anderer als deSidhi-Zwerg, Goffanon von Hy-Breasail. Seine Augen hatten einen glasigen Ausdruck, und sein Gesicht war leer, aber er antwortete. Er sagte:
    »Goffanon ist wieder Calatins Diener.«
    »Er hat dich wieder in seiner Gewalt! Oh, ich wußte, daß uns diese Segel nichts Gutes bringen würden.«
    Doch Corum beruhigte sich und wiederholte drängend: »Selbst Ihr, Calatin, könnt auf Ynys Scaith nicht überleben. Die Wesen, die hier hausen, können tödliche Illusionen senden, denen niemand widerstehen kann. Laß uns alle zu Eurem Schiff zurückkehren und von hier fort segeln.«
    Calatin schaute sich um. Er blickte zu der dritten Gestalt in dem Boot, die ihr Gesicht noch immer sorgfältig unter der Kapuze ihres Mantels verbarg. »Ich kann nichts gegen diese Insel sagen«, stellte er fest.
    »Das ist nur, weil Ihr sie nicht seht, wie sie wirklich ist«, beharrte Corum. »Schlagt uns einen Handel vor, Calatin! Was wollt Ihr dafür, daß Ihr uns mit auf Euer Schiff nehmt?«
    Calatin schüttelte den Kopf und strich sich durch seinen grauen Bart. »Nichts. Ich bin die Seefahrerei müde. Schiffsreisen sind mir noch nie besonders bekommen. Wir gehen an Land.«
    »Ich warne Euch, Zauberer«, knurrte Ilbrec. »In dem Augenblick, wo Ihr auch nur einen Fuß auf diese Insel setzt, seid Ihr verloren wie all Eure unglücklichen Vorgänger.«
    »Wir werden ja sehen. Goffanon, zieh das Boot ein Stück auf den Strand, damit ich beim Aussteigen keine nassen Füße bekomme.«
    Gehorsam stieg Goffanon aus dem Boot und zog es den Strand hinauf, während Corum und Ilbrec hilflos zusahen.
    Dann sprang Calatin elegant in den grauen Sand und sah sich um. Er atmete tief die vergiftete Luft und schnippte mit den Fingern, woraufhin sich die Gestalt am Heck des Bootes erhob und sich Calatin und Goffanon anschloß. Der dritte Ankömmling war auch jetzt unter seinem Kapuzenmantel nicht zu erkennen.
    Für einen Augenblick standen sie sich schweigend gegenüber, das Boot zwischen sich.
    »Ich hoffe, daß ihr Flüchtlinge seid«, setzte Ilbrec dann an. »Geflohen nach dem Sieg der Mabden über die Fhoi Myore.«
    Und Calatin lächelte und bedeckte seine Lippen mit seiner juwelengeschmückten Hand.
    »Sind Eure Fhoi Myore Herren alle tot.?« fragte Corum agressiv, aber ohne viel Oberzeugung.
    »Die Fhoi Myore waren nie meine Herren, Corum«, erwiderte Calatin freundlich. »Sie sind manchmal meine Verbündeten. Wir arbeiten zusammen, wo es zu unserem gegenseitigen Vorteil ist.«
    »Ihr redet, als wären sie noch am Leben.«
    »Das sind sie, aye. Sie leben, Corum.« Calatin sprach diese Worte mit seiner gewohnten sanften, beherrschten Stimme, aber in seinen blauen Augen stand ein böses Vergnügen. »Und sie triumphieren. Sie haben allen Grund dazu. Sie haben Caer Llud gehalten und verfolgen jetzt die Überreste des Mabden Heeres. Ich fürchte, bald werden alle Mabden tot sein.«
    »Also haben wir vor Caer Llud nicht gewonnen?«
    »Hattet Ihr das etwa erwartet? Soll ich Euch von denen berichten, die dort gefallen sind?«
    Corum schüttelte den Kopf, wandte sich ab und meinte dann doch stöhnend: »Also gut, Zauberer, wer starb?«
    »König Mannach starb. Jemand trieb ihm seine eigene Kriegsfahne in den Leib. Ihr kennt König Mannach, nehme ich an?«
    »Ich kenne ihn. Ich werde ihn nicht vergessen.«
    »Und König Fiachadh? Ist das auch ein Freund von Euch?«
    »Was ist mit König Fiachadh?«
    »Soweit ich verstanden habe, war er für einige Stunden der Gefangene meiner Lady Goim.«
    »Von Goim?« Corum schauderte. Er erinnerte sich der furchtbaren Berichte, die er über den grausamen Appetit der weiblichen Fhoi Myore gehört hatte. »Und sein Sohn, Jung Fean?«
    »Ich glaube, er teilte das Los seines Vaters.«
    »Was ist mit den anderen?« flüsterte Corum.
    »Oh, es waren viele. Die Helden der Mabden.«
    Goffanon berichtete mit abwesender, unnatürlicher Stimme: »Den Baumschwinger, Phadrac, rissen die Hunde des Kerenos in Stücke; genauso erging es Fionha und Cahleen, den kriegerischen Schwestern...«
    »Und von den Fünf Rittern von Eralskee blieb nur der jüngste am Leben, wenn die Kälte ihn nicht inzwischen umgebracht hat. Er floh zu Pferd, verfolgt von Prinz Gaynor und seinen grünen Kriegern«, ergänzte Calatin genüßlich. »Und König Daffyn verlor beide Beine

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