Corum 06 - Das gelbe Streitross
sie in diesen Kampf führen könnte, solange ihrer aller Hochkönig, Amergin, ein Gefangener der Fhoi Myore war. Die einzige Möglichkeit, die Mabden zu vereinigen, berichtete König Fiachadh, war die Befreiung Amergins und seine völlige Genesung vom Zauber der Fhoi Myore.
Und Corum erklärte sich bereit, den Versuch zu unternehmen, den Hochkönig zu befreien. Dieses Angebot war nach König Fiachadhs Herzen, und er gab Corum ein Geschenk das ihm ermöglichen sollte, unbemerkt in Caer Llud einzudringen, wo jetzt die Fhoi Myore herrschten und der verzauberte Hochkönig gefangengehalten wurde. Dieses Geschenk erwies sich als einer der alten Mabden-Schätze, ein zerfetzter Sidhi-Mantel, der bestimmte Träger dieses Mantel unsichtbar machen konnte: Arianrods Kleid.
Corum brach zu seinem zweiten großen Ritt auf und schwor, daß er mit Amergin zurückkehren würde oder überhaupt nicht.
Corum war noch nicht lange unterwegs, als er seinen alten Feind Gaynor wieder traf, der einen Kampf mit Corum ablehnte, und wenig später seinen alten Freund Jhary-a-Conel, der selbsternannte Gefährte von Helden, der Corum vor den Hunden des Kerenos rettete. Gemeinsam zogen sie weiter nach Caer Llud. Unterwegs durchquerten sie Gegenden, die von den Fhoi Myore schrecklich heimgesucht worden waren. Und es wurde kälter, und Gaynor und seine Hunde blieben ihnen auf den Fersen, und einmal hörte Corum wieder das Spiel der geheimnisvolkn Harfe, und Furcht erfüllte sein Herz. Dann kamen sie nach Craig Don.
Craig Don war das größte Heiligtum der Mabden sieben Kreise aus hohen Steinsäulen, jeder Kreis enthielt einen kleineren bis zum innersten Kreis, in dem sich ein mächtiger steinerner Altar befand. Und Corum fühlte, daß die Steinkreise Ringe auf einem See darstellten, Ebenen der RealitätSymbole einer Geometrie, die nicht ganz mit der irdischen Geometrie übereinstimmte. Und Corum fragte sich, ob diese Stätte nicht vielleicht das Tanelorn der Mabden sein konnte, denn obwohl das Heiligtum aus primitiven Materialien errichtet war, stand hinter seiner Konzeption eine nachdenklich stimmende Weisheit. Hier hatte einmal der Mittelpunkt der Welt der Mabden gelegen.
Und hierhin kam auch Gaynor, während die Freunde am Altar im innersten Kreis rasteten. Gaynor glaubte, daß Craig Don das Ziel ihrer Reise sein mußte und enthüllte ihnen unwissentlich, wie sehr die Fhoi Myore diesen Ort fürchteten. »Der Mahlstrom«, sagte er, »kann Prinz Gaynor den Verdammten nicht verschlingen.«
Dann gab Gaynor seine Falle zu erkennen. Die Hunde des Kerenos umkreisten Craig Don. Corum und Jhary konnten das Heiligtum nicht mehr verlassen. Sie würden verhungern, wenn Gaynor ihnen nichts zu essen brachte. Sie waren für immer seine Gefangenen. Aber mit List und Geschick gelang ihnen schließlich doch die Flucht, nachdem Gaynor davon geritten war. Sie setzten ihre Reise fort und gelangten endlich nach Caer Llud, wo sie viele Anzeichen entdeckten, daß die Fhoi Myore einen neuen Feldzug gegen die letzten Mabden vorbereiteten. Das machte die Durchführung ihres Vorhabens noch dringender. Unter großen Schwierigkeiten und Gefahren gelang es ihnen, Amergin zu befreien, der aber noch immer unter einem Zauber stand und sich für ein Schaf hielt. Bei diesem Unternehmen trafen sie auch einen alten Freund Corums, Goffanon den Schmied, der sich jetzt als Feind erwies, denn er griff Corum mit seiner Axt an. Es stellte sich jedoch heraus, daß auch Goffanon verzaubert war. Er stand unter dem Bann des Zauberers Calatin, der aus dem Speichel des Sidhi-Zwerges einen Zauberbann über ihn gewoben hatte; Calatin, dem Corum seinen Namensmantel, den Scharlachroten Mantel, bei einem früheren Zusammentreffen für das verlorene Sidhi-Horn hatte geben müssen, und der sich jetzt mit den Fhoi Myore verbündet hatte. Als sie Caer Llud wieder verließen und vor dem Zorn der Fhoi Myore und des Zauberers Calatin flohen, gelang es Corum, den Sidhi-Schmied allmählich von dem Zauber Calatins zu befreien. Sie begaben sich alle gemeinsam nach Craig Don, wo Jhary sich in einer Beschwörung mit Amergins Geist in Verbindung setzte, um zu erfahren, was zu tun sei, damit der Hochkönig von seiner Verzauberung befreit werden könne. Nur die Macht der Eiche und des Bockes, erfuhren sie, konnte ihn retten nur die Eichfrau konnte ihheimrufen.
So mußten sie nun zu den Tuha-na-Gwyddneu Garanhir reisen, bei denen sich die Goldene Eiche und der Silberne Bock befinden sollten. Während
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