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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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wies auf das Shuttle, das zwanzig Meter vor uns stand. »Er wird vieles zerlegen müssen. Das dauert.«
    Warren sah mich eindringlich an. »Spezialisten und Ausrüstung sind unterwegs, Doktor. Alles wird zur Nellis Air Force Base nach Nevada gebracht werden. Dort finden die eigentlichen Untersuchungen statt.«
    »Das sagt mir nichts, Professor, ich hatte erwartet, dass Universitäten beteiligt werden.«
    Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Doktor, wenn diese Artefakte erst einmal auf der Basis eingetroffen sind, wird niemand außer den Spezialisten der CIA und bestimmter anderer amerikanischer Dienste Zugang zu ihnen erhalten, bevor nicht das letzte Geheimnis aus ihnen herausgepresst worden ist. Die Technologie ist zuerst – wenn nicht ausschließlich – für die amerikanische Industrie und das Militär bestimmt.«
    Die aufkommende Bestürzung in meinem Blick war ihm nicht entgangen.
    »Ich denke, dass kann ich nicht zulassen, Professor. Diese Funde sind von einmaliger Bedeutung für die Welt. Es ist noch gar nicht absehbar, was für Schlüsseltechnologien in ihnen enthalten sind.«
    Sein Lächeln war zurückgekehrt. Es war freundlich und er klang mitfühlend wie ein Vater, der seinem Sohn eine unausweichliche Konsequenz erklärt.
    »Ich verstehe Ihren Einwand, Doktor, aber das liegt längst nicht mehr in Ihren oder meinen Händen.« Er kam dicht an mich heran.
    »Nellis Air Force Bombing und Gunnery Range, Doktor, ist im Volksmund auch unter der Bezeichnung AREA 51 bekannt.
    Alles, was dort erst einmal eingetroffen ist, hat nie wirklich existiert!«

 
9 Ashia
Galaktischer Spalt, Ruthparksystem
30.397/1/5 SGC
1. – 2. Oktober 2014
     
     
    Kapitän Tulier Ul’Ambas trat in mein Gemach und verbeugte sich förmlich.
    Im Luftzug der geöffneten Tür flackerten die Kerzen. Die dunkelblaue Gildenuniform saß makellos an seiner kurzen, kompakten Gestalt, keine Falte an der falschen Stelle. Der kleine kastenförmige Hut mit dem Gildenabzeichen bebte ein wenig auf seinem Kopf. Zwei sicherlich wertvolle, im Kerzenlicht dunkelrot funkelnde Perlen hingen in einem kleinen Zopf, geflochten aus Barthaaren seiner linken Wange.
    Er bemühte sich, Lumidor zu ignorieren, der es sich auf meinem Bett bequem gemacht hatte und genüsslich eine von meinen ankatarhschen Tapets rauchte, so ziemlich die einzige Erinnerung an meinen letzten Aufenthalt in Cap del Nora, der ich im Nachhinein noch etwas Positives abgewinnen konnte.
    »Dawn, ich entschuldige mich für die Störung.« Er verharrte länger als notwendig in der Verbeugung, angestrengt meinen direkten – unverhüllten – Anblick vermeidend.
    »Das ist nicht notwendig, Kapitän, wir waren gerade zum Ende gekommen.« Er errötete in seiner Verbeugung über meine Bemerkung. Lumidor grinste und räkelte sich ein wenig. Seine Muskeln umspielten das in die Haut der rechten Schulter implantierte Offiziersabzeichen des Extraktionscorps.
    Ul’Ambas richtete sich langsam wieder auf, einen erzürnten Ausdruck im Gesicht.
    »Die Ashantie wird in wenigen Stunden den Zielplaneten Ruthpark erreichen, Dawn. Außerdem habe ich vor ein paar Minuten eine Nachricht für Euch erhalten. Möchtet Ihr sie auf der Brücke entgegen nehmen?«
    Er bemühte sich, Haltung zu bewahren. Sein Blick schien sich auf einen Punkt im Bereich meines Bauchnabels zu konzentrieren.
    Eine Nachricht – endlich etwas Interessantes.
    »Von wem ist sie, Kapitän?«
    Er bewegte seinen Blick ruckartig von meinem Bauchnabel über meine Brüste hinweg zu meinem Gesicht. Ich sah lächelnd in seine Augen. Einen Moment lang glaubte ich, Begehren wie eine kleine Wolke über sein Gesicht ziehen zu sehen. Dann hatte er sich wieder im Griff.
    »Die Nachricht ist verschlüsselt, Dawn. Ihr müsst sie im Kommunikationsraum auf der Brücke entgegennehmen.« Eine gewisse Genugtuung darüber, dass ich mir jetzt wohl etwas anziehen müsste, war nicht zu überhören.
    Eine Sekunde lang spielte ich mit dem Gedanken, es nicht zu tun und ihm einfach so zu folgen. Aber ich wollte den Bogen nicht überspannen.
    Eine kodierte Nachricht bedeutete immerhin eine gewisse Priorität. Die Bartperlen des Kapitäns zuckten ein wenig. Er fühlte sich hier nicht wohl.
    »Ich komme in einer Stunde, Kapitän, reicht das?« Ich ging langsam auf ihn zu und strich im vorbeigehen Lumidor mit meinem Handrücken zärtlich über die nackte Hüfte.
    Das war zu viel für den Kapitän. Er verbeugte sich hastig und stürzte aus dem Gemach.
    Lumidor und ich lachten. Ich

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