Coruum Vol. 1
setzte mich zu ihm aufs Bett, nahm seine Hand mit der Tapet an die Lippen und tat einen tiefen Zug. Die Tage der unerwarteten Entspannung und willkommenen Hingabe waren wohl vorbei.
Zeit, dass ich mich wieder der vor mir liegenden Aufgabe zuwandte. Ich schubste Lumidor mit einer kräftigen und für ihn unerwarteten Bewegung auf den Boden.
Ärgerlich sprang er auf und wischte sich heiße Asche vom muskulösen Arm.
»Mach dich fertig, mein erster Liebhaber, ich brauche dich ab jetzt wieder als ersten Krieger – und sage dem Rodonn, dass es sich bereithalten soll. – Vorerst in den Quartieren.« Er nickte.
»Du kommst mit mir auf die Brücke – ohne Waffen. Wir sind angekommen und die Mission beginnt. Möglicherweise müssen wir den Kapitän und seine Mannschaft beurlauben und diesen Eimer übernehmen.
Wenn er sich bei der Lösung der Aufgabe nicht kooperativ zeigt, wird nicht lange diskutiert – klar?«
Lumidor stellte sich an eine mit kostbarem, schwarzem Mysalik verkleidete Wand und hielt eine Hand vor eine leicht farblich abweichende Stelle. Ein feiner Wassernebel hüllte ihn daraufhin spiralförmig ein. Der Duft von reinigenden Ölen verbreitete sich im Gemach.
»Warum sollte er nicht mitmachen«, fragte er. »Ul’Ambas braucht uns nur auf dem Planeten abzusetzen, ein paar Umkreisungen zu warten und uns wieder abzuholen.«
Ich trat zu ihm in den Wassernebel. »Das werden wir sehen, wenn wir mehr Informationen über den Planeten besitzen.« Ich strich über seinen heißen, nassen Körper. »Oder weißt du mehr über diesen Planeten als ich?«
Lumidor biss die Zähne zusammen, als meine Hände intime Bereiche erkundete.
»Ich schätze, dieser Planet ist nicht sehr fortschrittlich.« Er drehte sich zu mir hin und streichelte meine Brüste. »Wir sind vor über zwei Stunden in das System eingedrungen, mit einer Signatur so hell wie die Sonnenkorona. Sie hätten uns längst entdecken müssen.«
Nun, das hatten sie nicht. Damit bleib uns ein wenig Zeit zum entspannen. Ich zog ihn auf den Steinfußboden.
Es dauerte nur knapp eine Stunde, bis wir die kleine Brücke der Ashantie betraten. Lumidors Optimismus über die Rückständigkeit des Planeten in Ehren, aber das war bereits beim letzten Mal schiefgegangen. Auf größere Schwierigkeiten waren wir nicht vorbereitet. Schwere Waffen hatten wir nicht bekommen – abgesehen von den zwei autarken Kampfdrohnen, die ich noch rechtzeitig im Gilden-Trading-Center in Cap del Nora organisieren konnte.
Ich wünschte mir innerlich, dass wir es hier mit einer schwachen Kultur zu tun haben würden, die ihren Planeten noch mit antiken Düsenflugzeugen umrundete. Dann wären in ein paar Tagen alle Spuren beseitigt, und ich könnte O’Shadiif beeindrucken, was ihn für meine weitere Verwendung vielleicht gnädig stimmen würde. Möglicherweise wäre dann die richtige Zeit, am Strand des Caps zu liegen und auszuspannen.
Falls nicht – nun, Kapitän Ul’Ambas und seine Ashantie waren ein unscheinbarer, kleiner Gildenfrachter, mäßig schnell und nur mit Verteidigungswaffen ausgerüstet – Hilfe bei der Befriedung eines rebellischen Planeten konnte ich nicht erwarten. Es würde dann eine zähe Angelegenheit werden.
Ich war froh, wenigstens mein Rodonn dabei zu haben. Ich hatte es nach der Andeutung des Cektronns gerade noch vor einem weiteren Einsatz ohne Rückflug retten können. Die Disziplinartruppen von Z-Zemothy waren bereits auf dem Weg, um Lumidor und die anderen endgültig aus dem aktiven Dienst zu ziehen. O’Shadiif war im ersten Eifer seines Zorns sehr nachtragend gewesen und hatte mein persönliches Versagen ohne Mitleid auf mein Rodonn übertragen.
Tulier Ul’Ambas erwartete uns vor seinem zentralen Kommandosessel stehend. Ein zweiter Konturensessel stand etwas versetzt daneben.
Die Plätze der Brückenoffiziere befanden sich davor, der des Landsuchers in der Nähe des kugelförmigen Navigationshologramms, welches über einer kreisrunden Mulde schwebte.
Als wir die Brücke betraten, waren nur drei Personen anwesend. Die Miene des Kapitäns verfinsterte sich schlagartig beim Betrachten unserer Exor-Panzeranzüge. Die beiden Offiziere zeigten leichte Überraschung, wandten sich jedoch schnell wieder ihren Aufgaben zu, als sie auf Lumidors Blick trafen.
»Das Tragen von Waffen ist an Bord der Gildenschiffe nicht erlaubt, Dawn. Ich denke, das ist Euch bekannt.« Ul’Ambas Augen feuerten kleine Blitze auf mich ab.
»Es wäre mir neu, Tulier, wenn
Weitere Kostenlose Bücher