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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Verteilerstationen konnten die zunehmende Gesamtlast der Verbindung zwischen den Systemen Dank der hohen Sicherheitsauslegung eine Zeitlang kompensieren, in der die Relion wertvolle Sekunden zwischen sich und der unausweichlichen Katastrophe brachte.
    Als die kritische Anzahl der zum Verbindungserhalt notwendigen Verteilerstationen unterschritten wurde, verglühten die verbleibenden Stationen eine nach der anderen in einer spektakulären Kettenreaktion worauf die Membran kollabierte.
    Das Tor implodierte lautlos.
    In dem Moment, wo die Membran ihre verbliebene, schützende Wirkung vor den unterschiedlichen Energiepotentialen des Normalraumes im Arkadia- und dem Ruthpark-System verlor, entlud sich der verbleibende Potentialunterschied in einem mächtigen halbkugelförmigen Gammastrahlenblitz, der senkrecht aus der Torebene wuchs, die K1 atomisierte und sich mit Lichtgeschwindigkeit in Richtung des Ruthpark-Systems ausbreitete.
    Die begleitende Gravitationswelle erreichte unsere Sonde kurz nach dem Gammastrahlenblitz und zerriss das durch die Energien des Blitzes kurzgeschlossene und wertlose Metall augenblicklich. Sie hätte auch die Relion restlos zerstört, wäre sie noch an der ursprünglichen Stelle gewesen. So verfehlte uns der Gammastrahlenblitz und die Gravitationswelle um einige Lichtsekunden. Die Ausläufer der Strahlung reichten aus, uns vorübergehend komplett abzuschalten. Ich hielt mich an der hüfthohen Brüstung um das erloschene, zentrale Navigations-Holodisplay fest als die Schwerkraft ausfiel.
    Die K2 im Arkadia-System würde jetzt ebenfalls nicht mehr existieren, wenn sie auf ihrer zuletzt gemeldeten Position geblieben war. Die gleiche Entladung musste auf ihrer Seite der Membran erfolgt sein. Die weiteren Vorsichtsmaßnahmen dort hatten hoffentlich für den Planeten und seine Orbitalstation ausgereicht.
    Als die Schiffsysteme der Relion eines nach dem anderen wieder reaktiviert wurden, die Schwerkraft und Licht wiederkamen, konnten wir die Auswirkungen nur erahnen, die der Gammastrahlenblitz und die nachfolgende Gravitationswelle des implodierten Sprungtores im Ruthparksystem anrichten würden.
    Hud Chitziin hatte sich vor dem Navigationsdisplay auf den Boden gesetzt und starrte entsetzt auf die Leere in seinem Innern. Er stöhnte schmerzvoll und in sich zusammengesunken auf.
    Ich ging zu ihm und stellte mich neben ihn. Er hob den Blick und sah mich unendlich traurig an.
    »Das war mein Fehler, Merkanteer, ganz allein mein Fehler.«
    Alle auf der Brücke waren wie gelähmt.
    Raana stand neben ihm und hatte die Augen geschlossen. Er hielt sich mit beiden Händen an dem Geländer fest, welches die kreisförmige Mulde des Navigations-Holodisplays umgab.
    Als er sie wieder öffnete, sagte er leise: »Diese Schockwellen werden Ruthpark in genau 9 Stunden und 87 Minuten erreichen. Es ist durchaus wahrscheinlich, Keleeze, dass sich unser Auftrag soeben endgültig erledigt hat.«

 
11 Ruf Astroon
Roter Nebel. Sieben Königreiche – Zentrum, Risidor II
30.397/1/4 – 30.397/1/9 SGC
29. September – 6. Oktober 2014
     
     
    Der Handelskreuzer der Heratis trat durch das Sprungtor ins Risidor-System ein.
    Die große Gestalt von Ruf Astroon verfolgte amüsiert vom Sessel des Eigners aus, wie Kapitän Troi Tustuur die Anmeldeformalitäten mit der Systemkontrolle des Zentrums erledigte. Die Reste des Übelkeitsgefühls, welches der Adjutant von Torkrage Treerose immer nach einem Sprung verspürte, spülte er mit einem Schluck aromatisiertem Wasser aus einem kunstvoll geschliffenen Glas hinunter, dass er lässig zwischen dem Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand hielt.
    Dass hier – mitten im Zentrum – ein Sprungtor nach klassischer Bauart der 7K existierte, betonte die wirtschaftliche Bedeutung des Risidor-Systems. Es gab nur noch vier weitere Portale sichtbarer Organisationstechnologie im Bereich des Zentrums und jedes dokumentierte mehrere Dekaden ermüdender, harter wirtschaftlicher Verhandlungen.
    Die Gilde kämpfte seit Jahrhunderten vehement gegen jeden Versuch der Heratis, Sprungtore im Gebiet des Zentrums zu aktivieren. In ihren Augen zogen diese Tore klare Wettbewerbsnachteile für sie nach sich, wollten sie nicht auch die Schiffe der Heratis mit dem wesentlich kompakteren Sprungantrieb kaufen. Für einen Gildenhändler waren diese Schiffe jedoch außerhalb der 7K praktisch wertlos, da es einfach keine Tore gab.
    So war die technologische Barriere zwischen dem Zentrum und den 7K fast noch

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