Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
Vom Netzwerk:
ersticktes Kichern aus, das glücklicherweise nur Ruf zur Kenntnis nahm. Lauter sagte sie: »Was für ein schöner Ausblick!«
    Ruf verstand das Codewort. Kooi hatte mit ihren Sensoren Hinweise auf ein Lebensimplantat geortet, welches dem Vorsitzenden der Enklave vor Entführungen und dergleichen schützen sollte, da es wie ein Sender überall zu orten war. Es befand sich irgendwo in seinem Körper.
    Kolb El’ Rasaam geleitete sie an die Seite eines großen runden Tisches, dessen Platte schwerelos im Raum zu schweben schien. Er drehte sich zu Seers O’Lamdiir um und senkte kurz den Blick. Dann stellte er den Besucher vor.
    »Toreki, der Händler Ker Asdiin aus den Sieben Königreichen.«
    Ruf neigte bei der Vorstellung zusammen mit Kooi den Kopf. Sein Blick erfasste eine minimale Interferenz am ihrem rechten Arm, als flimmere die Luft dort in großer Hitze. Er unterdrückte den Reflex, sofort zum Vorsitzenden oder zum Anführer des Rodonns zu sehen, um zu überprüfen, ob ihnen dieses Flimmern ebenfalls aufgefallen war.
    »Ich bin erfreut, Euch zu treffen, Siir.« Seers O’Lamdiir machte ein paar Schritte auf sie zu, und kam am entgegengesetzten Ende der Tischplatte zu stehen, die ihm bis zur Brust reichte. Kostbare Bartperlen von der Form dicker Ellipsen klickerten an seinen Wangen. Kleine, stechende Augen mustern den Rothaarigen kurz und verweilten anschließend wohlwollend bei Kooi, deren rotes Monofaser-Dekolleté sich auf Augenhöhe des Vorsitzenden befand und wie aus versehen ein wenig verrutscht war. Aus ihrer Pelzkapuze lächelte sie ihn von oben herab schüchtern an.
    »Die Freude ist ganz meinerseits, Toreki. Es ehrt mich, dass ein berühmter Händler wie Ihr sich die Zeit nimmt, meine Ware zu begutachten!« Ruf hob ein wenig die Hand mit dem Behälter.
    Der Vorsitzende der Enklave wandte sich Ruf zu – eine leichte Verärgerung über die Unterbrechung seiner Betrachtung der überaus hübschen Frau in der Stimme.
    »Ich bin sehr gespannt auf die Demonstration, Siir. Ich hoffe, es ist keine Zeitverschwendung!« Der begleitende, drohende Unterton erinnerte Ruf daran, wen er vor sich hatte.
    »Ich versichere Euch, diese Sorge ist unbegründet, Toreki. Wenn Ihr erlaubt, werde ich zu Euch hinüberkommen?« Ruf sprach das letzte Wort deutlich aus. Es war für Speer und Zaguun das Zeichen, sich in die Ausgangsposition zur Durchführung ihrer Aufgaben zu begeben.
    Seers O’Lamdiir machte mit einer Hand eine zustimmende Geste.
    Ruf hob die Hand mit dem Behälter und trug ihn mit demonstrativer Vorsicht um den Tisch herum, während ihm Kooi in einigen Schritten Abstand folgte und respektvoll in der Nähe der Rodonn-Offiziere stehen blieb.
    Kolb El’ Rasaam positionierte sich neugierig hinter Ruf und machte damit den entscheidenden Fehler, da er jetzt den Rothaarigen zwischen sich und seinem Herrn hatte.
    Ruf spürte die volle Wirkung der ausgeschütteten Kampfdrogen in seinem Körper. Sein Sichtfeld hatte sich rot verfärbt.
    Mit der rechten Hand stellte er den Behälter vorsichtig auf der Tischplatte ab, während er darauf achtete, nicht zu dicht an die Platte heranzutreten. Bevor er den Behälter losließ, drückte er für die neben ihm Stehenden unmerklich auf einen im Griff befindlichen Kontakt, mit welchem er den Countdown für einen Gammastrahlenimpuls startete.
    »Kooi, wenn du bitte dem Vorsitzenden die Technik des Modells erklärst!« Ruf drehte sich zu der blonden Frau um und trat einen Schritt zur Seite, um ihr seinen Platz neben dem Vorsitzenden zu überlassen und gleichzeitig Kolb El’ Rasaam daran zu hindern, näher an seinen Herrn heranzukommen. Unbeteiligt legte er seine Hände zusammen, aktivierte den Waffenring und kam mit seinen rechten Daumen auf dem Feldring der linkten Hand zu ruhen.
    Seers O’Lamdiir blickte erfreut zu Kooi auf und seine Augen verweilten entzückt in ihrem Gesicht.
    Ruf wartete auf Koois Zeichen. Die Rodonn-Offiziere um ihm herum waren voll auf die attraktive Frau fixiert und schenkten dem Händler der Heratis nur insofern ihre Aufmerksamkeit, als er einigen von ihnen den Ausblick auf die attraktive Frau mit den blonden, vom Kopf abstehenden Zöpfen versperrte.
    Kooi schlug ihre Kapuze ganz zurück, zupfte sich mit einem entschuldigenden Lächeln ihr Dekolleté zurecht und beugte sich über den Tisch zum Behälter und zum Vorsitzenden hinunter, darauf achtend, ihre Füße nicht unter die Tischplatte zu bekommen. O’Lamdiir hatte ihr zartes Parfum in der Nase und folgte

Weitere Kostenlose Bücher