Coruum Vol. 1
gebannt jeder ihrer Bewegungen.
»Toreki, dies ist die größte Sensation im roten Nebel.« Seers O’Lamdiirs Blick hing an ihren Lippen.
»Ihr seid der Erste, der sie außerhalb der Labore der Sieben Königreiche zu sehen bekommt – «, sagte Kooi und öffnete mit einer eleganten Bewegung ihrer linken Hand den Behälter, dem ein kaltes, blaues Licht entwich.
Das Strahlen in den Augen des Vorsitzenden verwandelte sich in Verwirrung. Suchend reckte er seinen Kopf über den Behälter, Enttäuschung machte sich auf seinem Gesicht breit, als er nur eine klare Flüssigkeit sowie ein paar digitale Anzeigen entdeckte.
» – und der Letzte!«
Die rechte Hand der Agentin der Sieben Königreiche schoss auf den Hals des Vorsitzenden zu und die holografisch und magnetisch getarnte Klinge des Vibro-Stiletts durchtrennte Knochen und Fleisch ohne Widerstand, während ihre Linke den Gammastrahlenimpuls auslöste. Mit einem leichten Aufplatschen fiel der Kopf – einen überraschten Ausdruck auf dem Gesicht mitnehmend – in den Behälter mit der transparenten Flüssigkeit und versank darin. Die Tischplatte donnerte gleichzeitig zu Boden, nahm den auf ihr stehenden Behälter mit sich, dessen Deckel sich im Fallen automatisch schloss.
Als das betäubende Dröhnen des Aufpralls der Platte verhallt war, sah Kooi sich kampfbereit um.
Alle Rodonn-Offiziere lagen reglos auf dem Boden, Ruf stand an der Tür, seine Konturen durch das aktivierte Körperfeld verschwommen.
»Besorg’ dir die Codes von El’ Rasaam«, wies er seinen Hightenent an.
Die blonde Frau nickte, zog einen kleinen keramischen Gegenstand aus ihrem Kleid und beugte sich zu der Leiche des Rodonn-Anführers hinunter. Mit dem Sensorring an ihrer Hand lokalisierte sie das Kommunikationsimplantat hinter seinem rechten Schläfenknochen. Das keramische Werkzeug bohrte sich in seinen Schädel und übertrug die Daten in Koois Kommunikationsring.
Dann drehte sie sich zum kopflosen Rumpf des Vorsitzenden um und strich langsam mit ihrer Hand über die kompakte Gestalt.
»Der Feigling trägt sein Lebensimplantat im Oberschenkel. Er dachte wohl, es tut nicht so weh, wenn man es ihm im Fall einer Entführung entfernt.« Sie lachte leise vor sich hin, hob den Behälter aus den Splittern der Tischplatte und betrachtete kurz die Skalen. Dann nickte sie zufrieden und folgte Ruf, leichtfüßig durch die Tür zurück in den Vorraum laufend.
»Wie geht es ihm?«, empfing Speer sie grinsend, mit der stumpfen Mündung seiner Raver Stopp Gun auf den Behälter zeigend.
»Ich denke, er analysiert die neue Situation«, antworte Kooi trocken.
Ruf stand über einen reglos am Boden liegenden Rodonn-Offizier gebeugt, darauf bedacht, sich nicht von dem faustgroßen Loch im Anzug des Soldaten ablenken zu lassen, und leerte den Kommunikationsspeicher des Panzeranzugs, sowie alle damit vernetzten Datenspeicher des Rodonns und des Vorsitzenden.
»Wie viel Zeit haben wir noch?«, fragte er Kooi.
»Wenn sie pünktlich sind, dreiundzwanzig Minuten.«
Ruf richtete sich auf. »Solange können wir auf keinen Fall hier bleiben.« Nachdenklich sah er auf einen Wandabschnitt, der durch einen Treffer schwer beschädigt war.
»Zwei standen hintereinander, Siir, der Zweite hatte Zeit für einen Schuss.«
Ruf akzeptierte den entschuldigenden Unterton Speers. »Sei froh, dass er es vorgezogen hat zu schießen, anstatt um Hilfe zu rufen.« Er sah Kooi und Zaguun an, der die Löschprozedur bei den anderen toten Rodonn-Offizieren wiederholt hatte, um sicherzugehen, dass keine Informationen über ihren Besuch zurückblieben.
»Wir gehen zurück zum Dock. Speer bleibt hier in den Räumen des Vorsitzenden und gibt uns Rückendeckung, sollte jemand auf die Idee kommen, unserer Abzugserlaubnis nicht zu vertrauen.« Ruf wandte sich direkt an ihn: »Warte, bis unsere Besucher einen Landeplatz zugewiesen bekommen haben. Dann folgst du uns, so schnell es geht.«
Die drei verließen den Raum.
Die Soldaten an der ersten Sicherheitskontrolle überprüften den digitalen Passierschein per Funk in den Gemächern des Vorsitzenden. Als sich jedoch die Stimme eines äußerst energischen Rodonn-Anführers darüber entrüstete, dass man seine Befehle hinterfragte, verlief der weitere Weg aus der Enklave zurück zum Dock ereignislos.
»Siir, sie werden in zwei Minuten landen, auf der anderen Seite des Landedecks, im privilegierten Bereich«, meldete sich Speer, als Ruf mit Kooi und Zaguun das Dock betrat.
Ruf sah sich
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