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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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auf weitere Erklärungen.
    Als nichts kam, verzog er die Stirn in Falten und schürzte den Mund.
    »Und vernichtete punktgenau alle anderen Spuren von Coruum in fern entlegenen Städten? – Oh nein, das glaube ich nicht – und wo ist der Krater?«
    »Über den Punkt stolpern wir auch, Fergus.« Ich lehnte mich nach vorn. »Miguel deutet in seinem Bericht an, dass die Ergebnisse der Bodenproben keinen anderen Schluss zulassen. Es sind Metalle und Mineralien in den Analysen nachgewiesen worden, die es in dieser Gegend sonst nicht gibt. Die Konzentration und die Verteilung sind typisch für einen Einschlag. Das einzige was fehlt, ist der Krater.«
    »Hmm.« Fergus war nicht überzeugt. »Und wie erklärt ihr euch das?«
    »Wie wäre es mit einer Explosion des Meteoriten über der Stadt? Dabei gäbe es keine oder nur kleinere Krater, die in den letzten Jahrhunderten erodierten und unter der Vegetation des Regenwaldes verschwanden.«
    Er sah uns an und strich sich über das Kinn. »Das werde ich hier im Institut überprüfen. Wir werden das im Computer simulieren. Es könnte eine Möglichkeit gewesen sein.«
    Karen blätterte in dem Papier. »Miguel führt ein Zitat an, das in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts bei einer Ausgrabung auf einem Altar in der Maya-Metropole Caracol gefunden wurde.« Sie holte ein Blatt hervor. »Auf Altar 2I wird von einem Ereignis berichtet, das 562 nach Christus über Tikal beobachtet wurde. Es wurde Stern über Tikal genannt.«
    »Aber das wäre zwei Jahre zu spät gewesen!«
    Karen nickte, »das kann daher kommen, dass auch Tikal und die gesamte Umgebung von Coruum bei dem Einschlag in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Maya, die es überlebt haben, könnten sich in der Zeit geirrt haben. Es muss Jahre gedauert haben, die Zerstörungen zu beseitigen. Das Leben in der Region wird sich in der Zwischenzeit durch den Einschlag sehr verändert haben.«
    Fergus nickte vor sich hin. »Es hätte eine Katastrophe für die Region bedeutet. Das gäbe uns immerhin ein Indiz über die Flugbahn des Meteoriten. Wir werden von einer Anflugrichtung über Tikal nach Coruum ausgehen. Vielleicht finden wir etwas.« Fergus machte sich ein paar weitere Notizen.
    »Gut – was hat es mit diesen Metallsplittern auf sich, Don, die du im Depot gefunden hast?«
    Ich holte ein kleines Päckchen aus meiner Hosentasche, öffnete das Taschentuch und breitete es mitsamt seinem Inhalt auf dem Felsen aus. Die kleinen Metallfragmente funkelten nur an ihren Bruchstellen, die glatten, mattgrauen Oberflächen absorbierten jedes Licht.
    Ich nahm die Kamera in die Hand und richtete sie so auf die Bruchstücke, dass Fergus sie erkennen konnte.
    »Sehr hübsch, Don«, kam seine Stimme aus der Freisprecheinrichtung, »aber so ein Material habe ich noch nie gesehen. Sie sehen entfernt wie grobe Aluminiumspäne aus, aber wesentlich matter.«
    »Aluminium in der Stärke wäre leicht zu verbiegen oder zu brechen. Diese Späne sind scharf wie Rasiermesser und absolut starr. Wenn meine Theorie stimmt, Fergus, kannst du dieses Material auch noch nicht gesehen haben.«
    Karen sah mich überrascht an. Ich stellte die Kamera wieder auf den Felsen.
    »Das ist noch nicht alles, was ich an Neuigkeiten habe«, fuhr ich fort.
    »Auf dem Weg in das unterirdische Lager, kurz nachdem auf mysteriöse Weise das vormals undurchdringliche Schutzfeld am Eingang verschwunden war und die vier Panzer von Captain Johns sich in Altmetall verwandelt hatten, fand ich einen bemerkenswerten Stiefelabdruck im erhärteten Kalkmatsch nahe der Stele.«
    Karen machte große Augen. Fergus lauschte andächtig.
    »Leider konnte ich ihn mir nur ein paar Sekunden lang ansehen, bevor einer der Bulldozer in platt gemacht hat – aber es reichte mir, um eindeutig zu erkennen, dass der Abdruck nicht von einem der Arbeiter oder Soldaten stammte, die als Einzige Zugang zu dem Lager haben.
    In Verbindung mit der lächerlichen Geschichte von Captain Johns, dass es seine Männer gewesen seien, die den Wachroboter sowie die Schutzfelder abgeschaltet haben, kommt mir nur eine plausible Lösung in den Sinn.«
    »Warum ist es deiner Meinung nach ausgeschlossen, dass die Soldaten das geschafft haben könnten, Donavon?« Fergus hatte seine Stirn in Falten gelegt.
    »Nun, weil sie dazu unter dem Dauerbeschuss des Wachroboters ihre Panzer verlassen, den verborgenen Steuerraum suchen und finden, darin die fremdartige Steuerung aktivieren, die Felder und den Wachroboter abschalten

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