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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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und wieder in ihre Panzer steigen müssten.
    Und das alles in weniger als zehn Minuten.«
    Ich gab den beiden Zeit, zur gleichen Schlussfolgerung wie ich zu gelangen.
    Endlich war es Fergus, der sich vorwagte.
    »Und dass heißt: Euer Freund Miles Shoemaker leidet nicht unter Verfolgungswahn, sondern die Besucher sind bereits längst wieder zurück in Coruum und sehen sich um!«

 
Fergus
     
     
    Fergus Young lehnte sich in seinem schweren, ledergepolsterten Schreibtischstuhl zurück.
    Er ging seine Notizen auf dem Papier noch einmal durch und griff, ohne es zu bemerken, nach seiner Teetasse. Als er sie an die Lippen setzte, stellte er fest, dass sie leer war.
    Das letzte Bild der Übertragung aus Coruum auf dem Plasma-Schirm auf seinem Schreibtisch zeigte eine besorgt dreinblickende Karen Whitewood mit Rändern unter den Augen und das unverwüstlich zuversichtliche Gesicht von Donavon vor einem fahlblauen Himmel. Beide hatten Schweißperlen auf der Stirn und sahen unausgeschlafen aus.
    Was würde er dafür geben, mit eigenen Augen zu sehen, was die beiden in den letzten zwei Wochen entdeckt hatten.
    Und jetzt die sich erhärtenden Anzeichen für einen Besuch menschlicher, aber nicht von der Erde stammender Individuen. Die Vorstellung ließ ihn schwindeln. Was lief dort ab?
    Beziehungsweise, was war dort vor über eintausendfünfhundert Jahren abgelaufen? Wo waren die Maya aus Coruum heute, und warum hatten sie die Erde damals verlassen?
    Der Tod des jungen Ausgrabungshelfers berührte ihn nur am Rande. Größere Beunruhigung war durch die Präsenz des CIA-Mannes Shoemaker in ihm entstanden. Sein Auftauchen war aufgrund der bloßen archäologischen Entdeckung nicht zu erklären, sondern ausschließlich durch den von Donavon begründeten Verdacht.
    Ruckartig erhob er sich, nahm seine Notizen vom Schreibtisch und öffnete die rückwärtige Tür zu Alice, seiner Sekretärin.
    »Alice, wie spät ist es in Boston?« Sie hob ihren Blick von dem Brief, den sie gerade gelesen hatte und sah auf eine Uhr auf ihrem Schreibtisch.
    »US central time, also sechs Stunden früher.« Sie lächelte ihn an. »Wen willst du aus dem Mittagsschlaf wecken?«
    Fergus stand einen Moment lang regungslos in der Tür, als überlege er, ob er diesen Anruf wirklich machen sollte. Dann ging er langsam zu ihr und legte seine Notizen auf eine freie Stelle ihres Schreibtisches.
    »Ruf bitteres George Mason an, ehemaliger Sicherheitsberater des Präsidenten und meine Kontaktperson aus MI-6 Zeiten. Er lebt auf Cape Cod.
    Gib diese Zettel bitte an Mary weiter. Sie soll prüfen, ob sie aus diesen Angaben eine Quelle für einen verloren gegangenen Asteroiden ermitteln kann. Natürlich um 560 nach Christus. Und mache mir bitte noch einen Tee.«
    »Wird erledigt. Ich stelle das Gespräch zu dir rüber, wenn ich ihn erreiche.« Ihr Lächeln munterte Fergus ein wenig auf. Er nickte ihr dankend zu und ging zurück in sein Büro.
    Das Telefon klingelte, kaum dass er wieder seinen Schreibtisch erreicht hatte.
    Fergus setzte sich das Headset auf, hörte jedoch nur leises, statisches Rauschen.
    »George?« Ein Ächzen kam aus dem Hörer.
    »Hier ist Fergus, alter Junge. Wo steckst du?«
    Der Fluch von anderen Ende der Leitung war für ihn jetzt deutlich zu verstehen.
    »Fergus, ich hätte es mir denken können. Deinetwegen musste ich ihn schwimmen lassen.« Fergus identifizierte das statische Rauschen als Windgeräusch auf der anderen Seite.
    »Wie geht es dir, George?« Er ging zu einem der hohen Fenster und sah auf den Park der Universität hinaus. Mehrere Studenten saßen oder lagen auf dem Rasen und entspannten sich vor den Abendvorlesungen.
    »Sehr gut, Fergus. Ich bin beim Angeln. Du hast mit deinem Anruf mein Abendessen verscheucht.«
    »Tut mit leid, George. Aber wir müssen uns unterhalten.« Die Veränderung in der Stimme des Professors ließ den Amerikaner aufmerksam werden.
    »Ich bin ganz Ohr, was gibt es?«
    »Du hast Donavon MacAllon kennen gelernt?«
    George Mason antworte eine Zeitlang nicht. Nur das Rauschen des Windes und leises Plätschern der Wellen am Bootsrumpf drangen aus dem Hörer. Dann hörte er das Geräusch vom Öffnen einer Dose und das bedächtige Schlucken von George.
    »Ahhh! Ja – Anfang September im Haus von Kenneth. Warum?«
    »Weißt du, wo er gerade ist und was er macht?«
    Am anderen Ende der Leitung entstand erneut eine Pause. Kürzer diesmal.
    »Wir wissen beide, wo er ist und was er gerade macht, Fergus.« Masons Stimme

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