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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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schwierige Fälle, und er ist sehr erfolgreich darin, Lösungen zu finden. Wenn du Donavon noch einmal sprichst, rate ihm, sich diesem Mann nicht entgegenzustellen. Er ist gefährlich.«
    Fergus Unwohlsein breitete sich aus.
    »Er wird das Depot ausräumen und mitnehmen, was mitzunehmen ist. Danach wird er es zerstören mit allem was er nicht mitnehmen konnte. Niemand soll davon erfahren. Alle, die an der Ausgrabung beteiligt sind, schweben in großer Gefahr, wenn sie darüber reden.«
    »Also haben wir zwei Richtungen, aus denen dem Team Gefahr droht. Die Erbauer der Anlage kehren zurück, das heißt, sie sind eigentlich schon da, und die CIA wird alle Spuren beseitigen wollen.«
    »Das sind noch nicht alle Richtungen, George!« Masons Stimme bohrte sich in Fergus Gehirn.
    »Was?«
    »Shoemaker ist nicht der einzige in diesem ernsten Spiel. Es gibt dort am Ausgrabungsort noch einen anderen.«
    Fergus glaubte das erste Mal so etwas wie Emotion aus George Masons Stimme herauszuhören.
    »Ich weiß, wen du meinst George, den guatemaltekischen Aufpasser Roman Marquez«, fiel ihm Fergus ins Wort.
    »Nein, der ist unwichtig, reine Staffage. Nein Fergus, es ist von Begin der Ausgrabung an ein Franzose im Ausgrabungsteam, er gehört zu Shoemaker, ich habe seinen Namen vergessen.«
    Der dunkle Nebel der Übelkeit senkte sich erneut über Fergus.
    Raymond!
    »Mein Gott, George, bist du dir sicher?
    George!
    George?«
    Die Leitung war tot. Fergus knallte den Hörer auf das Telefon und sprang auf.
    »Alice!«
    Er stürmte aus dem Büro zu seiner Sekretärin, die ihn zuerst überrascht und nach einem Blick in sein Gesicht, bestürzt ansah und aufsprang.
    »Ruf ihn noch einmal an, sofort!« Ihre Hand drückte ein paar Tasten.
    »Ich bekomme keine Leitung, Fergus.« Sie versuchte es mehrmals. »Nichts.«
    »Ruf Donavon an!«
    Alice wählte die Nummer und schaltete den Lautsprecher an. Das Telefon wählte die Nummer und schaltete dann auf einen Standardtext der Telefongesellschaft, die den gewünschten Netzabschnitt als überlastet bezeichnete.
    Fergus ging um Alice’s Schreibtisch herum und setzte sich schwer in einen der beiden Besucherstühle davor. Alice sah ihn besorgt an.
    »Was ist passiert?«
    Er sah mühsam zu ihr hoch. In seinem Gesichtsausdruck lag etwas Qualvolles. Ein seit vielen Jahren nicht mehr gekanntes Gefühl hatte von ihm Besitz ergriffen. Fergus konnte die Gefahr für Donavon und das Team sehen, aber er war außerstande etwas dagegen zu unternehmen. Er konnte nicht einmal mehr warnen.
    Eine Gänsehaut lief über seinen Rücken und er schüttelte sich unbewusst.
    »Ich hoffe, es ist nur ein weiterer defekter Satellit.«

 
Donavon
     
     
    Aus dem Radio dudelten leise mexikanische Rhythmen.
    Wir waren auf dem Rückweg nach Coruum. Die Sonne musste senkrecht am Himmel stehen, auch wenn ich sie im Nebel der hellen, dichten Wolken nicht klar erkennen konnte. Ihr gleißendes Licht verwandelte die von Kalkstaub überzogene Straße in eine blendende, konturlose Fläche, und zwang mich zu einem sehr angepassten Tempo, um wenigstens den größten Schlaglöchern auszuweichen.
    Wir hatten beide Seitenfenster nur einen Spalt weit geöffnet, um wenigstens lauwarme Zugluft in den Wagen zu bekommen. Sie ganz herunterzukurbeln war bei der Staubentwicklung durch die uns entgegenkommenden Busse und Lastwagen unmöglich.
    Die Luftfeuchtigkeit lag nahe der Sättigungsgrenze, mein Hemd klebte am ganzen Oberkörper, und ich hätte im Moment einiges für einen der klimatisierten Geländewagen von Apholl Castle gegeben.
    Karen war auf dem Beifahrersitz neben mir eingeschlafen und ließ sich selbst vom Rütteln beim Durchfahren einiger größerer Schlaglöcher nicht stören, die ich trotz der geringen Geschwindigkeit im Gegenlicht der diffusen Sonne nicht rechtzeitig erkennen konnte.
    Ab und zu mischte sich ein tiefes Brummen der an- und abfliegenden Transportmaschinen zum eintönigen Fahrgeräusch.
    Halbstündlich wurde im Radio jetzt die Hurrikan-Warnung wiederholt, was ich aus dem oft vorkommenden Wort huracán ableitete.
    Ich folgte mit angespannten Nerven dem gemächlichen Dahinrollen eines großen, amerikanischen Wohnmobils, dessen Staubfahne mich auf Distanz hielt. An eine halbwegs sichere Chance für ein Erfolg versprechendes Überholmanöver war auf dieser Straße bei den momentanen Sichtverhältnissen nicht zu denken.
    Das plötzliche Geräusch von flatterndem Papier schreckte mich auf. Auf der Rückbank hatte sich die

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