Coruum Vol. 1
klang wie ausgewechselt. Hart und klar. Wie zur Bestätigung nickte Fergus vor sich hin. »Danke für die ehrliche Antwort, George. Kennst du einen Miles Shoemaker – wahrscheinlich vom CIA?«
Fergus spürte den Widerstand am anderen Ende der Leitung, das Gespräch in dieser Richtung fortzusetzen. Nach ein paar Sekunden des Schweigens antwortete ihm sein alter Bekannter.
»Was soll die Fragerei, Fergus? Wenn du etwas wissen willst, frage direkt, aber hör auf, es mir wie Maden aus der Nase zu pulen.«
Fergus ging vor dem Fenster auf und ab, seine Hände tief in den Hosentaschen vergraben.
»Na gut, George.« Er holte tief Luft, als wolle er ein besonders großes Feuer ausblasen.
»Wie ist die CIA auf die Ausgrabungsstätte gestoßen? Ich meine, es gab keinerlei Anzeichen von Donavon oder Dr. Whitewood, der leitenden Archäologin dort, dass sie etwas Außergewöhnliches gefunden hatten außer einer – zugegeben – etwas ungewöhnlichen Steinsäule. Woher wusste Shoemaker, dass dort mehr zu finden ist?«
Die Windgeräusche veränderten sich, als George sich mit dem Mobiltelefon auf seinem Boot bewegte. Seine Antwort kam nüchtern, als sei er über die Unwissenheit seines Gesprächspartners verärgert.
»Nun, Fergus, die CIA hat natürlich mehrere Quellen. Um es kurz zu machen, sie hat die Ausgrabung veranlasst und von Anfang an geleitet. Doktor Whitewood, Marquez und wie sie alle heißen, waren nur zivile Aushängeschilder, um den Schein zu wahren.«
»Du hast Morton Warren nicht erwähnt, George!« Fergus war ausreichend betroffen von der klaren Antwort, wenn er auch ähnliches erwartet hatte.
»Nun, er ist von Anfang an eingeweiht. Shoemaker braucht ihn als Experten.«
»Es hat einen Toten gegeben, weißt du etwas darüber?«
Mason zögerte eine Sekunde. »Meines Wissens hat es bereits knapp zwanzig tote Soldaten gegeben.« Er wich der Antwort aus und beide wussten das.
»Ich meine, es hat einen toten Zivilisten gegeben, der ermordet wurde, weil er etwas entdeckt hat, das er besser nicht hätte entdecken sollen!«
»Nein, Fergus – keine Ahnung, aber das will nichts heißen, ich bin kein Mitglied des inneren Kreises mehr. Wer war es?«
»Ein Mitglied des Ausgrabungsteams. Es wurden bei ihm Aufzeichnungen gestohlen, die den Beweis für das Vorhandensein von Hochtechnologie im Jahre 560 nach Christus liefern.« Fergus machte eine Pause und wartete auf eine Reaktion von anderen Ende der Leitung.
»Nun, wenn es tatsächlich das ist, wofür du und das Ausgrabungsteam es halten, werden wahrscheinlich noch mehr Menschen sterben, die damit in Berührung kommen, Fergus. Du weißt wie fanatisch mein Land sein kann, wenn es seine Sicherheit bedroht sieht.«
Fergus war betroffen, mit welcher Gelassenheit George Mason diese Fakten kommentierte.
»Das heißt, das Team ist in Gefahr?« Er fühlte eine schwere Übelkeit in sich aufsteigen.
»Ja, Fergus«, kam die unmissverständliche Antwort. »In großer Gefahr und aus mehreren Richtungen.«
»Aber warum –, ich meine, ich verstehe nicht – «
»Fergus!« Die Stimme von George Mason klang scharf wie ein Schwert. »Wann kapierst du es endlich?
Die CIA wusste von Anfang an, dass in Guatemala eine Sende- und Empfangseinrichtung für Signale aus dem Weltraum versteckt ist. Einer der Spionagesatelliten hat mehrere dieser Sendungen aufgefangen, ohne dass es bisher gelungen ist, sie zu entschlüsseln oder den Sender abschließend zu lokalisieren.
Um danach zu suchen, wurde die Ausgrabung in Coruum unterstützt, da nur diese Region für die Position des Senders in Frage kam. Nach dem Fund des unterirdischen Komplexes war man sich in Washington sicher, den Sender gefunden zu haben, doch kurz darauf verschwanden ein paar unserer Satelliten, die das infragekommende Gebiet im Visier hatten.«
George machte eine Pause und Fergus wagte nicht zu atmen, um den Redefluss des Amerikaners nicht zu stoppen.
»Danach wurde die Aufregung erst richtig groß. Fünf defekte Satelliten innerhalb einer Stunde. Kannst du dir vorstellen, was hier los war?«
»Was ist mit den Satelliten passiert, George. Willst du sagen, sie seien zerstört worden?«
»Genau das, und alle weiteren, die ihre Position einnehmen wollten. Der Präsident hat einen Stab eingerichtet, der diese Bedrohung handhaben soll, Shoemaker steht dort fast an der Spitze, ich bin eines der Mitglieder.«
Mason machte eine kurze Pause. Ruhiger fuhr er fort:
»Shoemaker ist Direktor bei der CIA. Ein Spezialist für
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